Leitungen glühen 09.01.2017 16:15:00

Kältewelle pusht Strombedarf - EVN am Montag nahe All-Time-High

Die niederösterreichische EVN hat am Montag zu Mittag 1.435 Megawatt (MW) Leistung benötigt, nahe dem früheren All-Time-High von 1.450 MW im Februar 2012. "Heute Abend dürfte es noch etwas mehr werden", so EVN-Sprecher Stefan Zach.

"Wir sind im Moment in Summe ein Exporteur und beliefern über unser Versorgungsgebiet hinaus auch andere Regionen mit Strom", so der EVN-Sprecher. Die Temperaturen seien momentan ähnlich niedrig wie im Februar vor fünf Jahren, als der nö. Versorger die bisher höchsten Verbrauchswerte verzeichnete. Für Montagabend rechnet man bei der EVN im Sinne der üblichen Abendspitze mit einem noch höheren Leistungsbedarf als die 1.435 MW von zu Mittag.

Derzeit steuere die Windkraft ungefähr 500 MW bei, etwa ein Drittel des Bedarfs und auch ein Drittel der möglichen Windleistung, entsprechend der Jahreszeit ein normaler Wert. Vom Rest stamme ein größerer Teil aus der Wasserkraft, inklusive der eigenen Kamp-Speicher-Kette und der anteiligen Strombezugsrechte aus Donaukraftwerken.

Zudem seien alle drei thermischen Kraftwerke der EVN im Laufen - Theiß und Korneuburg (beide mit Gas) sowie auch Dürnrohr (Kohle), die Anlage Theiß nicht voll, aber beinahe. "Derzeit fahren wir mit fast 1.100 MW thermisch." Die preisliche Situation passe derzeit für thermische Kraftwerke. In der Spitze habe man am Montag Peak-Preise von 68 Euro pro Megawattstunde (MWh) gesehen, und für Dienstag seien Peak-Preise von 95 Euro/MWh prognostiziert. "Bei solchen Preisen fahren kalorische Kraftwerke, weil sie im Markt sind", so der EVN-Pressesprecher.

Wer konkret den Strom außerhalb des eigenen Versorgungsgebiets abnimmt, weiß man nicht immer genau. Zumindest bis 5. Jänner hat der deutsche Hochspannungsnetzbetreiber Tennet stark EVN-Strom nachgefragt, der nö. Versorger hat sich ja auch vertraglich zur sogenannten Winterstromhilfe für den süddeutschen Raum verpflichtet. Doch auch die österreichische Verbund-Netztochter Austrian Power Grid (APG) dürfte zur Netzstabilisierung derzeit einen erhöhten Bedarf haben.

Deutlich angesprungen sei der Strombedarf in Niederösterreich am Montag auch wegen der Rückkehr jenes Teils der Bevölkerung, der die letzten Wochen zwischen Weihnachten und Heiligen Drei Königen nicht daheim war - sowie aufgrund der nun wieder höheren Industrieproduktion, die über die Feiertage ebenfalls eingeschränkt war, so Zach.

sp/ivn

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