Besitzübergang zu Jahresende |
23.06.2020 17:56:00
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LEG Immobilien nach Portfolio-Ausbau zuversichtlicher für Gewinn 2020 - Aktie fällt an Nulllinie zurück
Am Aktienmarkt sorgte dies für eher verhaltene Zuwächse. LEG-Aktien verteuerten sich am Dienstag im Vormittagshandel in einem sehr festen Markt um knapp 0,8 Prozent. "Aus unserer Sicht spiegelt dies die Wachstumsambitionen des Unternehmens wider", schrieb Analyst Kai Klose von der Privatbank Berenberg. Er würde sich nicht wundern, wenn weitere Zukäufe kleinerer Portfolios folgen würden. Aufgrund der geringen Zinskosten wirke sich die Akquisition eindeutig positiv auf das operative Ergebnis (FFO) aus, hieß es vom Bankhaus Lampe.
Insgesamt erwirbt das Unternehmen in zwei Transaktionen rund 7.500 Wohneinheiten in Braunschweig, Hannover und Flensburg sowie in Köln, der Region Rhein-Neckar und in Koblenz. Damit habe LEG ihr Ziel, rund 7.000 Wohneinheiten in 2020 zu erwerben, bereits zur Jahresmitte übertroffen, hieß es. Gegen Ende des Jahres sollen die Wohnungen in das Eigentum der LEG übergehen.
"Wir freuen uns mit den geplanten Transaktionen die Umsetzung unserer strategischen Agenda und die Expansion über unser Stammland Nordrhein-Westfalen hinaus deutlich voranzubringen", sagte LEG-Chef Lars von Lackum. Die Transaktionen zeigten, dass LEG seine Wachstumsziele auch in den aktuell engen Wohnungsmärkten erreiche und attraktive, wertsteigernde Zukäufe tätige. Die Mieter könnten sich weiterhin darauf verlassen, dass LEG gutes Wohnen zu fairen Preisen bieten und seiner gesellschaftlichen Verantwortung als großer Vermieter nachkommen werde, sagte er.
Bei dem größeren Portfolio handelt es sich den Angaben zufolge um 6.380 Wohn- und 38 Gewerbeeinheiten der Deutsche Wohnen. Die Kaufpreise für beide Pakete beliefen sich insgesamt auf rund 767 Millionen Euro, die Mieteinnahmen auf insgesamt rund 35 Millionen Euro für 2019. Die Transaktionen stehen jeweils noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die zuständigen Kartellbehörden.
Der Gegenwind für die großen Wohnimmobilien-Konzerne wird in Deutschland schärfer. Erst jüngst verlängerte der Bundestag angesichts der anhaltenden Wohnungsnot die Mietpreisbremse um fünf Jahre und verschärfte sie zudem. Künftig können Mieter zu viel gezahlte Miete auch für bis zu zweieinhalb Jahre rückwirkend zurückfordern.
Das Portfolio der LEG verteilte sich zuletzt auf 180 Standorte vor allem in Nordrhein-Westfalen und umfasste Ende März rund 136 000 Wohneinheiten sowie 1290 Gewerbeimmobilien. Im Zuge der bereits verkündeten Strategieüberprüfung nimmt das Unternehmen nun auch sogenannte B- und C-Städte in Pendlerregionen sowie Standorte außerhalb des Bundeslandes ins Visier. Hier verspricht sich der Konzern noch deutliches Mietwachstum.
Dabei will LEG womöglich auch verstärkt selbst als Bauherr in Aktion treten. Ab 2023 will LEG nach früheren Angaben jährlich 250 Wohneinheiten selbst bauen. "1000 Wohneinheiten können mit Sicherheit durch Verdichtung auf eigenen Grundstücken entstehen", hatte Unternehmenschef von Lackum im März bei Vorlage der Jahreszahlen 2019 gesagt. Zudem will LEG ab 2023 jährlich 250 fertiggestellte Wohnungen von Projektentwicklern erwerben.
Berenberg hebt Ziel für LEG Immobilien auf 125 Euro - 'Buy'
Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für LEG nach Zukäufen in verschiedenen Regionen von 106 auf 125 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Zukäufe dürften sich aber erst im kommenden Finanzjahr in größerem Ausmaß in den Zahlen der Immobiliengruppe niederschlagen, schrieb Analyst Kai Klose in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Die wichtige Kennziffer Funds from Operations (FFO) könne gleichwohl bereits in diesem Jahr von dem Zukauf profitieren.
Am Vormittag konnte die LEG-Aktie im XETRA-Handel noch hinzugewinnen, bis zur Schlussglocke büßt das Papier die Gewinne jedoch wieder ein. Letztlich bewegte sich die Aktie im Vergleich zum Vortag nicht und schloss bei 119,42 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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