Rote Zahlen 2023 |
11.03.2024 16:02:00
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LEG Immobilien-Aktie stark: Aktionäre von LEG Immobilien dürfen sich trotz Milliardenverlust über Dividende freuen
Unter dem Strich schrieb der Konzern 2023 rote Zahlen, vor allem infolge eines deutlich negativen Bewertungsergebnisses aus dem Portfolio.
Die Prognose für das laufende Jahr, die ebenfalls bereits im November veröffentlicht wurde, sowie die Dividendenpolitik bestätigte der Konzern. Die Hauptkenngröße, der bereinigte operative Gewinn FFO (AFFO) - aus dem sich die Dividende speist -, soll 2024 weiter in der Spanne 180 bis 200 Millionen Euro landen.
Im abgelaufenen Jahr steigerte LEG den AFFO um 67 Prozent auf 181,2 Millionen Euro.
Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) verbesserte sich um 5 Prozent auf 673 Millionen Euro.
Nach Steuern ergab sich ein Verlust von 1,57 Milliarden Euro nach einem kleinen Gewinn von 237 Millionen im Vorjahr.
LEG sieht 2024 "allmähliche Stabilisierung" bei Portfolio-Bewertungen
LEG Immobilien rechnet im laufenden Jahr mit einer "allmählichen Stabilisierung des Bewertungsniveaus" bei Immobilienportfolios.
Im abgelaufenen Jahr hat unter anderem ein deutlich negatives Bewertungsergebnis des Immobilienportfolios dem MDAX-Konzern das Ergebnis verhagelt und unter dem Strich zu einem Verlust geführt. Das Ergebnis aus der Bewertung von Immobilien, die als Finanzinvestition gehalten werden, belief sich bei LEG laut Geschäftsbericht auf minus 2,4 Milliarden Euro nach plus 382,4 Millionen im Vorjahr. Nach Steuern und Dritten ergab sich damit 2023 ein den Aktionären zuzurechnender Nettoverlust von 1,57 Milliarden Euro, im Vorjahr war es noch ein kleiner Gewinn von 234 Millionen Euro. Unverwässert betrug der Verlust je Aktie 21,17 Euro, nach einem Gewinn von 3,18.
Die Neubewertung von Immobilienportfolios fiel in der gesamten Immobilienbranche 2023 wegen der neuen Einschätzung des Sektors infolge der Zinserhöhungen der Notenbanken deutlich weniger positiv aus. Das hat im gesamten Immobiliensektor vergangenes Jahr die Nettoergebnisse verhagelt, auch bei Wettbewerbern wie Vonovia und, Deutsche Wohnen.
Infolge des höheren Zinsniveaus weltweit haben sich Renditekriterien und Investitionsentscheidungen - auch bei potenziellen Transaktionspartnern - verändert, was sich auf die Beurteilung von Geschäftsmodellen und die Bewertung von Vermögenswerten im Immobiliensektor ausgewirkt hat. Somit sanken die Bewertungsergebnisse der Portfolios und waren in vielen Fällen deutlich negativ.
Die nächste Neubewertung des Immobilienportfolios findet laut LEG turnusmäßig zum 30. Juni statt.
Goldman belässt LEG Immobilien nach Zahlen auf 'Sell'
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für LEG Immobilien nach Zahlen auf "Sell" mit einem Kursziel von 61,10 Euro belassen. Das Zahlenwerk des Immobilienkonzerns habe den Schätzungen am Markt weitgehend entsprochen, schrieb Analyst Jonathan Kownator in einer am Montag vorliegenden ersten Reaktion. Zugleich werde zunehmend eine Bodenbildung bei den Immobilienwerten erwartet. Investoren dürften sich aber weiterhin auf die Pläne des Managements fokussieren, den Verschuldungsgrad wieder in den richtigen Bereich zu bringen. Der Experte rechnet mit einer begrenzten Kursreaktion der Aktie.
JPMorgan belässt LEG Immobilien auf 'Overweight'
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für LEG nach Zahlen auf "Overweight" mit einem Kursziel von 88 Euro belassen. Analyst Neil Green lobte in einer ersten Reaktion am Montag die wichtigsten Kennziffern des Immobilienkonzerns als "robust". So habe die wesentliche Ergebniskennzahl AFFO (Mittelzufluss aus der operativen Tätigkeit, bereinigt um aktivierte Investitionen) sowohl seine als auch die durchschnittliche Analystenerwartung übertroffen, während das Wachstum der Mieteinnahmen am oberen Ende seiner Prognose gelegen habe.
Dividendenüberraschung treibt LEG nach oben
Bessere Jahreszahlen als befürchtet und ein überraschend hoher Dividendenvorschlag haben den Aktien der LEG Immobilien am Montag weiteren Aufschwung beschert. Nachdem die Papiere des Immobilienunternehmens in der vergangenen Woche, angetrieben durch EZB-Kommentare zur Inflation, die Widerstandslinien für den kurz- und mittelfristigen Trend durchstießen, setzten sie sich nun weiter nach oben hin ab. Gegen Mittag legten LEG im MDAX um 5,23 Prozent auf 76,02 Euro zu.
Außerdem stiegen im DAX Vonovia und im SDAX PATRIZIA sowie Grand City Properties. Auch allgemein war der Immobiliensektor Branchenfavorit in Europa, da weiterhin die Aussicht auf eine rascher als erwartet sinkende Inflation in der Euroregion antreibt.
Am Donnerstag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) diese Hoffnungen untermauert und zur Aufhellung der Kauflaune gesorgt. Trotzdem zählt der Sektor im bisherigen Jahresverlauf nach wie vor zu den Schlusslichtern mit einem aktuellen Minus von knapp 6 Prozent. Schwächer entwickelt haben sich in derselben Zeit nur der Sektor der Energieversorger sowie derjenige der Rohstoff- und Minenwerte.
Analyst Neil Green von der US-Bank JPMorgan nannte die wesentlichen Kernziffern von LEG Immobilien "robust", so vor allem auch die wesentliche Ergebniskennzahl AFFO, also den Mittelzufluss aus der operativen Tätigkeit, bereinigt um aktivierte Investitionen. Diese Kennziffer habe sowohl seine als auch die durchschnittliche Analystenerwartung (Konsens) übertroffen, während das Wachstum der Mieteinnahmen am oberen Ende seiner Prognose gelegen habe, schrieb Green.
Erleichterung herrschte zudem, dass die Prognosen für 2024 bestätigt wurden, die LEG bereits mit den Neunmonatszahlen bekannt gegeben hatte. "Insgesamt gibt sich das Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr recht optimistisch", resümierte Berenberg-Analyst Kai Klose und zitiert, wie auch sein Kollege Charles Boissier von der UBS, die Aussage des Managements, dass "der Höhepunkt der Immobilienkrise für die LEG bereits überschritten ist". Zudem erwarte der Konzern, dass sich die Bewertungsniveaus des Portfolios im Laufe des Jahres allmählich stabilisieren werden, hob Klose hervor.
Positiv reagierten Analysten, Händler und Marktteilnehmer zudem auf die Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen. "Der Dividendenvorschlag je Aktie liegt nach der Aussetzung im letzten Jahr bei 2,45 Euro und entspricht damit unserer Erwartung", resümierte Andre Remke von der Baader Bank. "Angesichts der hohen Unsicherheit mit einem Konsens zwischen null und 2,47 Euro sehen wir dies als positive Überraschung."
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX) / NEW YORK (dpa-AFX Broker)
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