Dow Jones
09.11.2016 18:42:47
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
=== +++++ AKTIENMÄRKTE (18.10 Uhr) +++++INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.056,29 +1,09% -6,46% Stoxx50 2.831,93 +1,66% -8,66% DAX 10.646,01 +1,56% -0,90% FTSE 6.911,84 +1,00% +10,73% CAC 4.543,48 +1,49% -2,02% DJIA 18.477,34 +0,79% +6,04% S&P-500 2.152,58 +0,61% +5,32% Nasdaq-Comp. 5.214,95 +0,41% +4,14% Nasdaq-100 4.800,16 -0,10% +4,50% Nikkei-225 16.251,54 -5,36% -14,62% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 161,69 -10 +++++ ROHSTOFFMÄRKTE +++++
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,63 44,98 +1,4% 0,65 +4,1% Brent/ICE 46,84 46,04 +1,7% 0,80 +3,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.281,10 1.275,80 +0,4% +5,30 +20,8% Silber (Spot) 18,60 18,38 +1,2% +0,22 +34,6% Platin (Spot) 1.007,40 1.004,50 +0,3% +2,90 +13,0% Kupfer-Future 2,46 2,38 +3,3% +0,08 +14,1%
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Der große Schock an der Wall Street nach der überraschenden Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten bleibt am Mittwoch aus. im Gegenteil, mit den Kursen geht es deutlich nach oben. Dahinter steckt die Erwartung, dass Trump seine protektionistischen Vorstellungen nicht vollständig in die Tat umsetzen kann. Hilfreich sei auch, dass Trump in seiner ersten Rede nach der Wahl eher versöhnliche Töne angeschlagen habe. Nutznießer des Trump-Wahlsiegs sind unter anderem Pharma- und Biotechnologieaktien. Pfizer springen um 6,8 Prozent nach oben und Gilead Siences um 6,3 Prozent. Anders als Clinton gilt Trump nicht als Verfechter niedrigerer Medikamentenpreise, dafür aber als Befürworter klassischer Energieträger wie Öl und Kohle. Chevron fallen gleichwohl um 0,1 Prozent, Exxon Mobil zeigen sich kaum verändert. Der Bausektor gilt als möglicher Nutznießer geplanter Infrastrukturprojekte. Caterpillar gewinnen 6,4 Prozent. Aktien von Gefängnisbetreibern legen kräftig zu. Corrections Corp of America verteuern sich um fast 38 Prozent und GEO Group um gut 17 Prozent. Sie hatten im bisherigen Jahresverlauf unter Plänen der Regierung gelitten, die Nutzung privater Haftanstalten zugunsten staatlicher Gefängnisse aufzugeben. Bei Waffenherstellern werden Gewinne mitgenommen. Die Branche hatte bislang von der Furcht vor baldigen Einschränkungen der Waffenverkäufe profitiert. Diese dürften vorerst vom Tisch sein. Smith & Wesson verlieren 12,1 Prozent und Sturm Ruger 12,7 Prozent. Daneben brechen GoPro um 5,4 Prozent ein. Das Unternehmen ruft seine Kamera-Drohne "Karma" zurück, weil bei einigen Exemplaren während des Betriebs die Stromzufuhr ausgefallen sei. Mit dem neuerlichen Anstieg der wöchentlichen US-Lagerdaten kamen die Ölpreise nur kurz unter Druck. Anleger setzen laut Händlern darauf, dass dem Umweltschutz unter Trump weniger Bedeutung zugemessen wird. Der Goldpreis, der in einer ersten Reaktion auf fast 1.338 Dollar gestiegen war, verringert seine Gewinne. Der Dollar erholt sich von seinen heftigen Verlusten. Analysten erklären die Stärke des Dollar mit der ersten Rede Trumps nach der Wahl, in der er sich versöhnlich gegeben habe. Am Anleihemarkt fallen die Notierungen besonders am langen Ende der Zinskurve zurück. Inzwischen überwiege die Sorge, dass Trumps geplante Infrastrukturprojekte die Staatsausgaben massiv in die Höhe treiben und umfangreiche Neuemissionen erforderlich machten könnten. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen steigt um 12 Basispunkte auf 1,99 Prozent.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Die europäischen Börsen haben den Schock über den überraschenden Wahlsieg Donald Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl rasch überwunden. In vielen Marktkommentaren klang die Hoffnung durch, dass es unter dem neuen Präsidenten Trump am Ende vielleicht doch nicht so schlimm kommt, wie die monatelange Schlammschlacht des Wahlkampfes befürchten ließ. Das spiegelt sich auch am Devisenmarkt wider: Der US-Dollar war im asiatischen Handel auf breiter Front unter Druck geraten. Der Euro schoss von Kursen um 1,10 Dollar in der Spitze bis auf 1,13 Dollar und fiel am Nachmittag zurück unter 1,10 Dollar. Bundesanleihen, die zunächst als sicherer Anlagehafen stark gesucht waren, gaben die Kursgewinne ebenfalls überwiegend wieder ab. Gesucht waren Pharmawerte, die im Schnitt 4,6 Prozent gewannen. Donald Trump gilt nicht wie Hillary Clinton als Verfechter niedrigerer Arzneimittelpreise in den USA. Das könnte den Erträgen von "Big Pharma" auf dem größten Absatzmarkt der Welt zugute kommen. Auch die Rohstoffproduzenten profitierten mit Gewinnen von durchschnittlich 6,6 Prozent von der Wahl Trumps, gilt dieser doch als Befürworter der "alten" Energieträger wie Kohle und Öl. Papiere von Herstellern alternativer Energiesysteme wie Nordex (-8,2 Prozent) und Vestas Wind (-8,5 Prozent) wurden dagegen verkauft. Ihre Geschäfte in den USA könnten künftig schlechter laufen. Rüstungsaktien wurden ebenfalls gekauft. Rheinmetall stiegen um 5,6 Prozent. Auch die Kurse der Rüstungskonzerne BAE Systems und Thales legten um 6,8 bzw. 4,9 Prozent zu. "Trump hatte von den Europäern immer eine größere Beteiligung an den Verteidigungsantrengungen gefordert", sagte ein Händler. Der Bausektor verzeichnete ein Plus von 3,4 Prozent. Er könnte von den angekündigten milliardenschweren Infrastrukturprojekten Trumps profitieren. In Madrid büßten BBVA 5,7 Prozent ein. Die spanische Großbank ist stark auf dem mexikanischen Markt aktiv, der unter dem Wahlsieg Trumps leiden dürfte. Aktien des in Mexiko stark engagierten Bierbrauers Heineken verloren 2,2 Prozent. Der Verfall des mexikanischen Peso schmälert die Erträge der dort aktiven Unternehmen erheblich.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:18 Di, 17:15 % YTD EUR/USD 1,0945 -2,27% 1,1199 1,1049 +0,8% EUR/JPY 114,7685 +0,16% 114,5850 115,90 -24,6% EUR/CHF 1,0744 -0,73% 1,0823 1,0768 -1,2% EUR/GBP 0,8787 -1,30% 0,8976 1,1235 +19,3% USD/JPY 104,86 +2,44% 102,36 104,89 -10,7% GBP/USD 1,2455 -0,19% 1,2480 1,2414 -15,5%
+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Mit heftigen Kursverlusten reagierten die ostasiatischen Börsen auf die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten. An den Aktienmärkten war Trumps Konkurrentin Hillary Clinton favorisiert worden. Der Rückzug aus risikoreichen Anlagen ging einher mit einer Flucht in vermeintliche Sicherheit. Gold, Yen und japanische Staatsanleihen legten zu, Aktien, Öl und US-Dollar gaben nach. Gold stieg im Tageshoch auf fast 1.338 Dollar, auch getragen vom schwächeren Dollar, der das Edelmetall für Käufer aus anderen Währungsräumen verbilligte. Die global gehandelte Ölsorte Brent ermäßigte sich auf 45,58 Dollar je Barrel von 46,26 zur vergleichbaren Vortageszeit. Im Tief hatte das Fass nur 44,40 Dollar gekostet. Am Rentenmarkt stiegen die Notierungen japanischer Staatsanleihen (JGB), die Rendite zehnjähriger JGB fiel auf den tiefsten Stand seit Anfang Oktober. Unternehmensnachrichten spielten angesichts des US-Wahlergebnisses keine Rolle. In Tokio brachen Toyota Motor um 6,5 Prozent ein. Der Automobilhersteller ist extrem abhängig vom Export und könnte leiden, sollte Trump seine protektionistischen Vorstellungen durchsetzen. Am Vortag hatte der Konzern nach Börsenschluss für sein zweites Geschäftsquartal einen Gewinneinbruch gemeldet. Finanzwerte gaben in Tokio ebenfalls dramatisch nach. In der ganzen Region folgten Ölaktien dem Ölpreis nach unten. In China ermäßigten sich Sinopec um 4 Prozent und Petrochina um 3,5 Prozent. Ähnlich wie in Japan litten auch in Seoul die Automobiltitel unter der Furcht vor möglichem US-Protektionismus: Hyundai Motor und Kia Motors sanken um 3,3 bzw. 3,9 Prozent.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR +++++
Lufthansa befördert im Oktober 3,1 Prozent mehr Passagiere
Die Deutsche Lufthansa hat ihr Passagieraufkommen im Oktober deutlich gesteigert. So nutzten 10,4 Millionen Fluggäste die Konzern-Airlines, das waren 3,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Auslastung fiel allerdings um 0,7 Prozentpunkte auf 80,7 Prozent. Kumuliert fiel das Wachstum nicht so hoch aus: Von Januar bis Oktober stieg das Passagieraufkommen um 1,1 Prozent auf 94,9 Millionen.
Aareal Bank erhöht dank juristischem Sieg Jahresprognose
Die Aareal Bank traut sich nach einem juristischen Erfolg einen höheren Betriebsgewinn im laufenden Jahr zu, was aber unter dem Strich kaum Auswirkungen haben wird. Es seien wesentliche Gerichtsverfahren der ehemaligen Tochter Corealcredit Bank AG siegreich abgeschlossen worden, teilte die Wiesbadener Bank mit. Genussrechtsinhaber der Corealcredit Bank AG hatten die Bank wegen der für die Geschäftsjahre 2005 bis 2008 erfolgten Reduzierung der Rückzahlungsansprüche aus Genussscheinen verklagt.
Telefonica Deutschland gründet Daten-Start-Up
Start-Ups als Teil von etablierten Unternehmen kommen in Mode. Jetzt gründet auch der Telekommunikationsanbieter Telefonica Deutschland ein Unternehmen im Unternehmen. Telefonica Germany Next GmbH ist der etwas sperrige Titel des Start-Ups, das seinen Sitz in Berlin in den Räumen von Rocket Internet haben soll. Geschäftsinhalt soll die Aufbereitung von Daten sein.
S&P stuft Heidelbergcement mit Investment-Grade-Rating BBB- ein
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 09, 2016 12:11 ET (17:11 GMT)
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-2 of 2- 09 Nov 2016 17:11:00 UTC DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Die Ratingagentur S&P Global Ratings hat der Heidelbergcement das Unternehmensrating BBB- erteilt. Die Einstufung der Bonität im Investment Grade erfolgte insbesondere aufgrund des gestärkten Unternehmensprofils nach der Übernahme von Italcementi, wie das im Dax notierte Unternehmen in einer Mitteilung schreibt.
Schaltbau-Konzern senkt erneut Ergebnisprognose 2016
Der Verkehrstechnikkonzern Schaltbau halbiert wegen eines schwachen China-Geschäfts seine Jahresprognose. Die chinesische Eisenbahnbehörde werde im vierten Quartal wohl deutlich weniger im Schaltbau-Segment Komponenten bestellen, teilten die Münchener mit. Zudem zeige der schlechtere Geschäftsverlauf in der Mobilen Verkehrstechnik sowie im Bereich Bremsen auch im vierten Quartal Auswirkung auf die Ertragskraft im Konzern. Der Konzern erwartet für das Geschäftsjahr 2016 deshalb nur noch ein Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit von 10,2 Millionen Euro, nach zuletzt 21 Millionen und ursprünglich sogar 41,5 Millionen Euro.
Gespräche über Zukunft von Kaiser's Tengelmann erneut vertagt
Die Verhandlungen zwischen Edeka und Rewe über die Zukunft der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann sind am Mittwoch erneut vertagt worden. Das teilte ein Rewe-Sprecher am Abend auf Anfrage mit. Ein neuer Termin wurde demnach für Montag vereinbart. Über Gesprächsinhalte und -verlauf wurde nichts mitgeteilt.
=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/cln(END) Dow Jones Newswires
November 09, 2016 12:11 ET (17:11 GMT)
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