Gewinnmitnahmen belasten 02.08.2018 11:27:41

LANXESS wird dank Flammschutz- und Schmierstoffen zuversichtlicher - Aktien verlieren

LANXESS wird dank Flammschutz- und Schmierstoffen zuversichtlicher - Aktien verlieren

Ein schwächeres Geschäft mit der Lederindustrie und die Belastungen durch den stärkeren Euro konnte der MDax-Konzern im zweiten Quartal mehr als ausgleichen. Das Wachstum des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereinflüssen wird 2018 nun am oberen Rand der Bandbreite von 5 bis 10 Prozent erwartet. Nach 925 Millionen Euro im Vorjahr bedeutet das im LANXESS ist operativ stark unterwegs, und unsere strategischen Entscheidungen der vergangenen Jahre zahlen sich zusehends aus", sagte Konzernchef Matthias Zachert laut Mitteilung vom Donnerstag in Köln. Chemtura habe im zweiten Quartal maßgeblich zum Rekordergebnis der Sparte für Zusatzstoffe beigetragen. Das operative Ergebnis des Segments Special Additives, das Zusätze für Schmierstoffe und Flammschutzmittel produziert, legte um mehr als ein Fünftel zu.

Auch im Geschäft mit chemischen Zwischenprodukten für die Industrie (Advanced Intermediates) sowie mit Spezial-Kunststoffen etwa für die Autobranche (Engineering Materials) lief es gut. LANXESS konnte höhere Rohstoffkosten an die Kunden weiterreichen und dadurch die Belastungen des im Vergleich zum US-Dollar stärkeren Euro auffangen.

Die Zuwächse in diesen Sparten glichen die schwächeren Geschäfte mit Spezialchemikalien aus. So litt der Bereich Performance Materials unter niedrigen Chromerz-Preisen. Der von LANXESS abgebaute Rohstoff wird unter anderem zu Gerbemitteln für die Lederindustrie weiterverarbeitet.

Der Konzernumsatz stieg im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,8 Prozent auf gut 1,8 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis legte um 3,6 Prozent auf 290 Millionen Euro zu. Beide Werte - bei denen das Gemeinschaftsunternehmen Arlanxeo nun nicht mehr berücksichtigt wird - übertrafen die durchschnittlichen Analystenschätzungen leicht.

Unter dem Strich verdienten die Kölner 126 Millionen Euro, nachdem es vor einem Jahr wegen hoher Sonderaufwendungen nur 3 Millionen Euro gewesen waren. Das Gemeinschaftsunternehmen Arlanxeo steuerte knapp ein Viertel zum Überschuss bei. Es wird nun als nicht fortgeführter Bereich separat ausgewiesen und spielt daher beim Umsatz und dem operativen Ergebnis keine Rolle mehr. Konzernchef Zachert hatte das stark schwankungsanfällige Geschäft mit künstlichem Kautschuk einst in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem weltgrößten Öl- und Energiekonzern Saudi Aramco eingebracht. Mittelfristig dürfte dann eine vollständige Trennung zur Debatte stehen.

Bei den Investoren punkten konnte LANXESS am Morgen trotz des Gewinnwachstums und des zuversichtlicheren Ausblick zunächst nicht.

Aktionäre von LANXESS haben am Donnerstag nach der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal Kasse gemacht. Der Spezialchemiekonzern hatte zwar die Erwartungen im zweiten Quartal übertroffen und sich beim Jahresausblick etwas zuversichtlicher gezeigt, doch liegt der Ausblick laut dem Analysten Peter Spengler von der DZ Bank nun auf dem Niveau der mittleren Marktschätzung.

Die LANXESS-Aktien fielen am Vormittag als einer der größten Verlierer im Index der mittelgroßen Werte MDAX um 3,55 Prozent auf 67,84 Euro. Allerdings hatten sie zuletzt einen guten Lauf: Seit der Vorlage der Resultate für das erste Quartal Anfang Mai waren sie um rund 15 Prozent gestiegen.

/mis/das/fba/zb

KÖLN (dpa-AFX)

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