20.06.2022 17:34:49
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Lagarde: EZB muss Spillover-Effekten durch US-Geldpolitik begegnen
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) muss nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde den Auswirkungen der US-Geldpolitik für den Euro-Wechselkurs entgegenwirken, weil ein niedriger Euro-Kurs zu Inflationsimport führt. Lagarde verwies in einer Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europarlaments darauf, dass der Euro in den vergangenen zwölf Monaten gegenüber dem US-Dollar um 8 Prozent abgewertet habe.
Der Euroraum sei stark von Energieimporten abhängig, er liege dichter als die USA an der Ukraine, die USA hätten einen stärkeren fiskalischen Impuls gesetzt als der Euroraum und ihre Position im Konjunkturzyklus sei eine anders, sagte die EZB-Präsidentin. "Es steht außer Frage, dass wir Spillovers von der Geldpolitik der Fed bekommen werden", sagte die EZB-Präsidentin und fuhr fort: "Es wird darauf ankommen, dass... wir diese Spillover-Effekte angehen, die wir sehen werden, und denen wir in diesem speziellen Markt entgegenwirken müssen."
Sie antwortete damit auf die Frage, ob die EZB mit ihrer Geldpolitik nicht für eine zunehmende Zinsdifferenz zwischen den USA und dem Euroraum und damit für eine Abwertung des Euro und Inflationsimport sorge.
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