Steigende Investitionen 22.03.2016 08:30:43

KUKA setzt seine Ziele nach erfolgreichem Jahr niedriger an

Das Augsburger Unternehmen rechnet vor allem mit erhöhten Investitionen in die Digitalisierung seiner Produktion und der eigenen Logistik, wie KUKA am Dienstag in München mitteilte. Im laufenden Jahr soll der Umsatz zwar weiter auf mehr als 3 Milliarden Euro steigen, die Profitabilität dürfte aber zurückgehen. Die Augsburger erwarten, dass prozentual weniger als im Vorjahr als operatives Ergebnis übrig bleibt: Während die Ebit-Marge - ohne die Effekte aus dem Zukauf des Logistiktechnik-Anbieters Swisslog gerechnet - im vergangenen Jahr noch bei 6,6 Prozent lag, rechnet KUKA für dieses Jahr mit gut 5,5 Prozent.

Am Aktienmarkt kam der verhaltene Ausblick nicht gut an. Die Titel des Roboterbauers fielen am Dienstag als schlechtester Wert im MDAX um mehr als 3 Prozent. Analysten zeigten sich enttäuscht über die Erwartungen der Augsburger zum operativen Geschäft. Es sei weiter mit einem schwierigen Marktumfeld und Preisdruck in der Automobilbranche zu rechnen, hieß es von der DZ-Bank.

Optimistischer äußerte sich die Schweizer Bank UBS. Die Wachstumsziele für das laufende Jahr signalisierten keine Nachfragedelle bei dem Industrieroboter-Hersteller. Die Experten lobten, dass das Unternehmen in künftiges Wachstum investiere. Die in Aussicht gestellte Profitabilität könnte jedoch einige Anleger zunächst enttäuschen. KUKA-Aktien sind seit langem im Aufwind. Allein in den vergangenen zwei Jahren hat sich der Kurs mehr als verdoppelt.

KUKA erwartet für 2016 eine hohe Nachfrage, getragen vor allem aus Nordamerika und Asien. Anders als bei anderen Unternehmen sieht KUKA dabei auch den chinesischen Markt weiter im Aufwind. Vor allem Branchen außerhalb der Automobilindustrie, zum Beispiel die Luft- und Raumfahrt sowie die Elektro- und Konsumgüterindustrie bieten laut KUKA Wachstumspotenzial, da sie noch nicht so stark auf roboterbasierte Fertigungen eingestellt seien.

2015 war für KUKA ein Rekordumsatzjahr, das hatte das Unternehmen schon im Februar verkündet. Das Unternehmen erlöste - auch dank des Swisslog-Zukaufs - mit 2,97 Milliarden Euro 41,5 Prozent mehr. Unter dem Strich verdiente KUKA 86,3 Millionen Euro, das waren knapp 27 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Dividende soll angesichts dieser Zahlen von 0,40 auf 0,50 Euro je Aktie erhöht werden. Analysten hatten allerdings mit einem noch höheren Aufschlag auf knapp 0,55 Euro gerechnet.

Für Aufmerksamkeit in der Branche hatte im Februar die Mitteilung gesorgt, dass der chinesische Konzern Midea inzwischen 10,2 Prozent der Anteile an KUKA gekauft hat und somit zweitgrößter Aktionär ist. Midea kündigte an, innerhalb eines Jahres weitere KUKA-Stimmrechte erwerben zu wollen. Größter Aktionär bei KUKA ist die Voith-Gruppe aus Baden-Württemberg mit 25,1 Prozent. Nach Einschätzung der Bank Equinet sind Änderungen in der Machtstruktur nicht zu befürchten./nmu/uvo/enl/fbr

MÜNCHEN (dpa-AFX)

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