Gewinneinbruch |
30.10.2019 15:01:44
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KRONES-Aktie zündet Kursrakete: Hohe Kosten für Material und Personal belasten KRONES
Der Ausblick für 2019 wurde bestätigt.
Die Probleme des Konzerns sind nicht neu: Der Konzern hatte bereits im September angekündigt, wegen schlecht laufender Geschäfte 300 bis 400 Stellen abzubauen. Jetzt hieß es, die bereits initiierten Maßnahmen, worunter auch Preiserhöhungen fielen, reichten nicht aus, um die Mittelfristziele zu erreichen.
Der Gewinn vor Steuern (EBT) lag nach neun Monaten bei 61,4 Millionen Euro und damit rund 56 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Auftragseingang stagnierte quasi. Die schwächelnde Nachfrage in einigen Teilbereichen konnte der Maschinenbauer mit einem breiten Produkt- und Serviceangebot ausgleichen.
Der Umsatz sei trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Bedingungen in den ersten drei Quartalen um 7,3 Prozent auf 2,89 Milliarden Euro gestiegen, hieß es. Bereinigt um Währungseffekte und Zukäufe blieb ein Anstieg von 2,7 Prozent. Unterm Strich verdiente KRONES 40,3 Millionen Euro - ein Minus von 60 Prozent. Die Kunden seien wegen der wirtschaftlichen Lage zurückhaltend, allerdings bezeichnet KRONES den Markt insgesamt als "relativ stabil".
Nach dem Gewinneinbruch im zweiten Quartal habe sich die Situation wieder etwas entspannt. Vor allem im zweiten Quartal war die Nachfrage nach Maschinen und Anlagen der Kunststofftechnik gering. Infolge dessen waren die Produktionskapazitäten schlecht ausgelastet.
2019 sei kein einfaches Jahr für KRONES, erklärte Konzern-Chef Christoph Klenk am Mittwoch. "Seit unserer Prognoseanpassung zum Halbjahr haben sich die gesamtwirtschaftliche Bedingungen weiter eingetrübt." Trotz politischer Unwägbarkeiten wie Brexit und Handelskrieg hätten sich die Auftrags- und Umsatzzahlen zwischen Juli und September zwar positiv entwickelt. Allerdings müsse der Konzern seine Kostenstrukturen verbessern, um langfristig profitabel zu wachsen.
Der SDAX-Konzern hält an seiner Ergebnisprognose für das Gesamtjahr fest und rechnet weiterhin mit einer EBT-Marge von rund 3 Prozent. Der Vorstand geht von einer guten Auslastung der Produktionskapazitäten im vierten Quartal aus. Dennoch sei es anspruchsvoll, dieses Ziel zu erreichen, teilte der Vorstand mit. Beim Umsatz rechnet das Unternehmen weiterhin mit einem Wachstum von 3 Prozent für das Gesamtjahr.
KRONES wetzt Kursdelle nach Quartalsüberraschung teils aus
Besser als erwartete Quartalszahlen des Herstellers von Getränkeabfüllanlagen KRONES haben am Mittwoch dessen Aktien kräftig Auftrieb gegeben. Am Vormittag erreichten sie bei 63,35 Euro wieder den höchsten Stand seit Juli. Damals war der Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen erneut mit seinen Jahreszielen zurückgerudert, was in der Folge einen heftigen Kursrutsch ausgelöst hatte. Komplett geschlossen ist die damals gerissene Kurslücke damit aber noch nicht.
Am frühen Nachmittag kamen die Anteilsscheine etwas zurück und legten noch um 5,66 Prozent auf 59,75 Euro zu. Zu sehr optimistischen Kommentaren gesellten sich zunehmend auch vorsichtigere Einschätzungen von Analysten.
Zunächst hoben Marktteilnehmer vor allem die deutlich über den Erwartungen liegenden Ergebnisse des dritten Jahresviertels hervor. Nach einem desaströsen zweiten Quartal habe sich KRONES stabilisiert, schrieb etwa Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Auch den Auftragseingang bewertete er als solide und bleibt positiv für KRONES gestimmt.
Das Vorsteuerergebnis im dritten Quartal habe zwar die Erwartungen übertroffen, "doch das ist kein Grund enthusiastisch zu werden", konstatierte indes Analyst Gordon Schönell vom Bankhaus Lampe. Wegen der überraschend hohen Umsätze habe auch das der Gewinn vor Steuern die Schätzungen übertroffen. "Allerdings hätten wir auf dem von KRONES gemeldetem Umsatzniveau ein deutlich stärkeres EBT erwartet", schrieb er.
Auch Analyst Sebastian Growe von der Commerzbank bleibt trotz der Zahlen vorsichtig. Das dritte Quartal von KRONES sei nur moderat besser als erwartet verlaufen, die strukturellen Probleme seien indes noch nicht vom Tisch. Er sieht mit Blick auf die durchschnittlichen Analystenschätzungen noch Abwärtsrisiken.
/knd/stk
NEUTRAUBLING (dpa-AFX)
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