28.11.2013 16:00:34
|
KORREKTUR/ROUNDUP: NordLB trotz Schiffskrise auch im Sommerquartal mit Gewinn
HANNOVER (dpa-AFX) - Die hartnäckige Schiffskrise erlaubt der Norddeutschen Landesbank (NordLB) weiter keine großen Sprünge. Nach dem guten zweiten Quartel und der Rückkehr in die Gewinnzone fiel der Überschuss im dritten Jahresviertel wieder spürbar kleiner aus. Eine wesentliche Erklärung dafür: Wiederholt musste die Bank hohe Sicherheitspolster für die Risiken fauler Schiffskredite anlegen.
Im Sommerquartal verbuchte das Institut unterm Strich ein Plus von 25 Millionen Euro, wie die NordLB am Donnerstag in Hannover mitteilte. Auf Neunmonatssicht klettert der Gewinn damit auf 112 Millionen Euro, nachdem das Startquartal 32 Millionen Euro Verlust eingebracht hatte.
NordLB-Chef Gunter Dunkel verwies auf die bekannten Belastungen: "Angesichts des schwierigen Umfelds und der anhaltenden Krise an den Schifffahrtsmärkten ist dies ein zufriedenstellendes Ergebnis". Er hatte schon zu Jahresanfang davor gewarnt, dass die Schiffskrise auf längere Sicht ein Problem sein dürfte. An dieser Lage ändere sich auch absehbar wenig, "obwohl die Anzeichen für eine allmähliche Besserung der Lage an den Schifffahrtsmärkten langsam zunehmen".
Das Kreditgeschäft mit Frachtern, Tankern, Containerriesen oder Industrieversorgern ist für die NordLB neben Flugzeug-, Agrar- und Immobilienfinanzierung das Hauptgeschäftsfeld. Knapp 17 Milliarden Euro hat die Bank in dieses Schiffssegment gepumpt. Die lahme Weltwirtschaft setzt der Branche seit geraumer Zeit zu, die Schiffe sind nicht ausgelastet, weil die Frachtraten schwächeln. Inzwischen trifft das auch die Finanzierer.
Die NordLB legt dafür Puffer an. Der Posten "Risikovorsorge im Kreditgeschäft" verdoppelte sich im Neunmonatsvergleich beinahe; das Geldhaus stockte ihn von 352 Millionen auf 642 Millionen Euro auf. Das ist die wesentliche Erklärung, warum das Vorsteuerergebnis im Neunmonatszeitraum um die Hälfte auf 108 Millionen Euro einbrach und der Überschuss von 112 Millionen Euro einen Rückgang um 21 Prozent darstellt.
Ein Gegengewicht bilden für die Bank neben den anderen Branchen derzeit auch positive Effekte aus Finanz- und Absicherungsgeschäften rund um mögliche Zins- und Währungsschwankungen. So läuft etwa bei Schiffen vieles in US-Dollar, während die Bank in Euro bilanziert. Nachdem dieser Posten im Neunmonatszeitraum des Vorjahres mit minus 114 Millionen Euro negativ ausgefallen war, steht er nun 54 Millionen Euro im Plus. Jedoch drehte der Trend jüngst im dritten Quartal.
Dunkel betonte, wie wichtig eine breitgefächerte Aufstellung für Banken sei. So liefen derzeit insbesondere die Geschäfte mit Firmenkunden, Erneuerbaren Energien und Immobilienkunden rund./loh/DP/stw

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!