Konzerngewinn verdoppelt 30.04.2014 14:05:00

Strabag baut Gewinne 2013 kräftig aus

Das Betriebsergebnis (Ebit) legte um 26 Prozent auf 261,6 Millionen Euro zu und der Konzerngewinn verdoppelte sich fast von 60,6 auf 113,6 Millionen Euro, wie aus der Ad-hoc-Mitteilung von heute, Mittwoch, hervorgeht. Im Vergleichsjahr 2012 hatten noch teure Einmaleffekte zu Buche geschlagen.

Auf das Ergebnis von Strabag gedrückt hatten damals etwa eine Schadenersatzzahlung in Höhe von 43 Millionen Euro für die nicht erfolgte Übernahme der Cemex-Zementaktivitäten in Ungarn und Österreich sowie die Verlustübernahmen von Arbeitsgemeinschaften. Hinzu kamen bereits geleistete Arbeiten in Zentral- und Osteuropa, die nicht bezahlt wurden. Auch negative Kursdifferenzen hatten sich 2012 noch mit 11,75 Mio. Euro negativ ausgewirkt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr fielen diese Belastungen weg. In der aktuellen Bilanz beinhaltet das Zinsergebnis positive Fremdwährungseffekte in Höhe von 13,04 Mio. Euro. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich um 14 Prozent auf 694,9 Millionen Euro, das operative Ergebnis (Ebit) um 26 Prozent auf 261,58 Millionen Euro. Die Ebit-Marge verbesserte sich leicht von 1,6 auf 2,1 Prozent. Der Gewinn je Aktie (EPS) stieg von 0,58 auf 1,11 Euro. Die Dividende soll daher von 0,20 auf 0,45 Euro je Aktie angehoben werden.

Die Bauleistung habe sich 2013 wegen des langen Winterwetters um 3 Prozent auf 13,57 Mrd. Euro etwas verringert. Der Umsatz ging um 4 Prozent auf 12,48 Mrd. Euro zurück.

Die marktbedingten Rückgänge in Polen nach dem Ende des dortigen Baubooms infolge der Fußball-Europameisterschaft 2012 sowie projektbedingte Rückgänge in Kanada, Benelux und Rumänien seien durch Zunahmen etwa in Ungarn, Österreich und Afrika beinahe ausgeglichen worden.

Der Auftragsbestand erhöhte sich im abgelaufenen Jahr um 2 Prozent auf 13,47 Mrd. Euro. Die Zahl der Mitarbeiter wurde von 74.010 auf 73.100 gesenkt.

"Die breite Aufstellung unseres Konzerns erweist sich nach wie vor als die beste Krisenversicherung - wir gehen daher unverändert davon aus, 2014 bei der Leistung und dem Ergebnis ähnlich hohe Niveaus wie 2013 erreichen zu können, also 13,6 Mrd. Euro bzw. zumindest 260 Mio. Euro", so Konzernchef Thomas Birtel.

Der Bauriese Strabag hat zwar 2013 ein kräftiges Gewinnplus von 87 Prozent auf 113,6 Mio. Euro erzielt, zu Beginn der Finanzkrise (2008) lag das Konzernergebnis allerdings trotz eines damals 8-prozentigen Rückgangs bei 157 Mio. Euro - also auf deutlich höherem Niveau. Mit einem nennenswerten Zuwachs der Bauleistung sei "erst ab 2016" zu rechnen, sagte Konzernchef Thomas Birtel am Mittwoch in Wien.

Die Ebit-Marge des größten österreichischen Baukonzerns könnte aber schon vorher in Richtung 3 Prozent steigen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verbesserte sie sich von 1,6 auf 2,1 Prozent. Mittelfristig liege das Ziel - bei höherer Rentabilität und stabiler Leistung - bei einer Marge von 3 Prozent, stellte Birtel in der Bilanzpressekonferenz in Aussicht.

Heuer sollen sich Bauleistung und operativer Gewinn (Ebit) vorerst stabil auf dem Niveau des Vorjahres entwickeln. "Wir gehen davon aus, dass der Preisdruck in Europa anhalten wird", erwartet der Strabag-Chef. Die Strabag will sich daher "außerhalb Europas weiter diversifizieren", verwies Birtel auf exotische Auslandsmärkte wie etwa den Oman, Chile und Kolumbien.

kre/kan

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