14.11.2010 14:39:36
|
Konstantin Neven DuMont erhebt Führungsanspruch
Der Sohn des 83-jährigen Altverlegers Alfred Neven DuMont erneuerte seine Kritik an der jetzigen Verlagsführung. Er erwäge, eigene Firmenanteile zu verkaufen und in Zukunftsgeschäfte zu investieren. Er erwartet außerdem weitere Einsparungen bei der zur Gruppe gehörenden "Frankfurter Rundschau". Vom Verlag war zunächst keine Stellungnahme zu dem Interview zu erhalten.
Konstantin Neven DuMont hat sich nach eigenen Angaben für drei Wochen beurlauben lassen. Der Verlag hatte dazu mitgeteilt, seine Ämter würden in dieser Zeit ruhen. Der 41-Jährige selbst hatte erklärt, ihm sei von seinem Vater versichert worden, auch während der Beurlaubung Vorstand und Herausgeber zu bleiben. Konstantin Neven DuMont war zuvor in die Schlagzeilen geraten, weil der Blogger und Medienjournalist Stefan Niggemeier ihn verdächtigte, in seinem Blog unter Pseudonym Hunderte Kommentare abgegeben zu haben.
Dem "Focus" sagte Neven DuMont, er wolle das Unternehmen nach wie vor führen. "Ich bin jung, voller Tatkraft, habe viele Projekte vor, habe als Vorstand und Herausgeber alle Möglichkeiten in der Hand, in Zukunft mitzuagieren." Er sagte aber auch: "Wenn ich in unserem Unternehmen MDS das Gefühl habe, gegen Windmühlen zu kämpfen, weil ich dort meine Strategien nicht umsetzen kann, dann schaue ich mich natürlich nach Alternativen um."
Er sei daran interessiert, einen Teil seiner MDS-Anteile zu veräußern. Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur dpa bestätigte Neven DuMont diese Überlegungen. Konkreteres könne er dazu aber noch nicht sagen. "So wie das Unternehmen jetzt geführt wird, möchte ich dort nicht langfristig investiert bleiben", sagte er dem "Focus".
Zur Führungsfrage in der Mediengruppe sagte der Verlegersohn: "Das Problem bei MDS ist, dass keiner weiß, wer wirklich der Chef ist." Über die Rolle seines Vaters meinte er: "Ich hätte es gut gefunden, wenn ich ihn stärker hätte ablösen können." Als Beispiel für eine bisher falsche Ausrichtung nannte Neven DuMont die "Frankfurter Rundschau". Solange keine Erlöse aus digitalen Angeboten voraussehbar seien, könne die FR nur über die Kostenseite in schwarze Zahlen gebracht werden. "Da wird noch einiges passieren in den nächsten Monaten."
Bei M. DuMont Schauberg erscheinen neben der FR unter anderem die "Berliner Zeitung" und mehrere Kölner Zeitungen.
Konstantin Neven DuMont ist Mitglied im Aufsichtsrat der Deutschen Presse-Agentur./jed/DP/he
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!