Nach Umsatzsteigerung 2019 |
11.03.2020 17:55:41
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Knorr-Bremse-Aktie schießt hoch trotz vorsichtigem Ausblick
Allerdings hatte das Papier seit Mitte Februar auch infolge der Sorgen wegen der Coronavirus-Ausbreitung rund ein Viertel verloren.
Für das erste Halbjahr erwartet Knorr-Bremse wegen der Folgen des neuartigen Coronavirus negative Auswirkungen auf das Geschäftsergebnis. Die operative Marge - gemessen am Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) - soll im Gesamtjahr bei 18 bis 19 Prozent liegen. 2019 legte die Marge um 1,4 Prozentpunkte auf 19,2 Prozent zu, das Ebitda kletterte um rund 13 Prozent auf 1,33 Milliarden Euro.
Sowohl bei Schienen- als auch bei Nutzfahrzeugen hatten die Münchner 2019 klar zugelegt und waren den Angaben zufolge stärker als der Markt gewachsen. Dabei profitierte Knorr-Bremse unter anderem von guten Geschäften in der Asien-Pazifik-Region. Konzernchef Bernd Eulitz zeigte sich entsprechend zufrieden und sprach von einem erfolgreichen Jahr, verwies aber auch auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld.
Den Abschwung des weltweiten Nutzfahrzeugmarkts bekam 2019 auch Knorr-Bremse zu spüren. Wegen der sinkenden Lkw-Nachfrage ging der Auftragseingang im Segment für Nutzfahrzeuge um rund 5 Prozent zurück. Dagegen steigerte der Bremsenspezialist den Auftragseingang bei Schienenfahrzeugen um rund 6 Prozent. Dank eines Endspurts im Schlussquartal mit einem Plus von 10 Prozent konnte Knorr-Bremse 2019 konzernweit beim Auftragseingang um knapp ein Prozent auf rund 7,1 Milliarden Euro zulegen. Bis zum dritten Quartal war der Auftragseingang noch deutlich gesunken.
Seine Prognose für 2020 stellte der Vorstand unter die Voraussetzung, dass die Auswirkungen des Coronavirus begrenzt bleiben, das China-Geschäft sich erholt und die globale Lieferkette stabil bleibt. In China will Knorr-Bremse auch in Zukunft stark engagiert bleiben und setzt auch auf die von der chinesischen Regierung angekündigten Konjunkturmaßnahmen im Bahnbereich. Sollte sich die Weltwirtschaft weiter verschlechtern, sei das Unternehmen darauf vorbereitet, mit Kostensenkungen zu reagieren, hieß es.
Knorr-Bremse ist laut eigenen Angaben Weltmarktführer für Bremssysteme und beschäftigte Ende 2019 rund 29 000 Mitarbeiter. Der Konzern stellt Bremsen für Züge und Lkw her, hat aber auch Zugtüren, Lenksysteme sowie Heizungs- und Lüftungssysteme im Angebot. Die vollständige Bilanz will das Unternehmen am 23. April vorlegen.
So reagiert die Aktie
Ein überraschend starker Auftragseingang im vierten Quartal hat den Aktien am Mittwoch einen kräftigen Erholungsschub gegeben. Stützend dürfte zudem wirken, dass in China alle Standorte des Bremsenspezialisten für Schienen- und Nutzfahrzeuge wieder den Betrieb aufgenommen haben. In den USA und Europa laufen aktuell alle Werke.
Die Aktien legten via XETRA um 5,82 Prozent zu und schlossen bei 81,82 Euro. Sie machten so einen Großteil ihrer Verluste der zwei vergangenen, äußerst turbulenten Handelstage wieder wett. Allerdings haben sie seit ihrem Mitte Februar erreichten Zwischenhoch zugleich fast 20 Prozent eingebüßt. Danach hatten Sorgen um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Krise die Börsen ergriffen und auch Knorr-Bremse mitgezogen. Noch am Vortag trennten gerade einmal rund 2,50 Euro die Aktien von ihrem im November 2018 erreichten Rekordtief bei 73,93 Euro.
Unisono lobten nun die Analysten von JPMorgan, der Deutschen Bank und der Commerzbank die Auftragseingänge des Bremsenspezialisten für Schienen- und Nutzfahrzeuge. Diese seien im Schlussquartal 2019 sehr stark gewesen und hätten die Erwartungen am Markt um mehr als 10 Prozent übertroffen.
Zugleich sei auch das operative Quartalsergebnis (Ebitda) im Jahresvergleich etwas besser als im Schnitt erwartet ausgefallen, schrieben sie. Das Ziel für 2020, Erlöse von von 6,5 bis 6,9 Milliarden Euro erwirtschaften zu wollen, entspreche zugleich weitgehend seiner Schätzung, schrieb JPMorgan-Analyst Akash Gupta. Das Ziel für die operative Ertragskraft, die operative Ebitda-Marge in Höhe von 18 bis 19 Prozent, liege etwas über seiner vorsichtigeren Schätzung.
Zwar sah nannte auch Analyst Frederik Bitter von der Privatbank Hauck & Auffhäuser die Prognosen für 2020 "erwartungsgemäß". Dennoch seien sie "schwach" nach Umsätzen von 6,9 Milliarden Euro im abgelaufenen Jahr und einer Ebitda-Marge von 18,8 Prozent. Die mittelfristigen Ziele nannte er zugleich "sehr ambitioniert".
/eas/stw/jha
MÜNCHEN (dpa-AFX)
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