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Tiefer in der Krise 04.06.2018 12:23:00

Kika/Leiner: Abrupter Ausfall der Kreditversicherungen

Kika/Leiner: Abrupter Ausfall der Kreditversicherungen

Der Ausfall der Warenkreditversicherung für den Kika/Leiner-Mutterkonzern Steinhoff bringt die heimische Möbelkette mit mehr als 5.000 Mitarbeitern unter Druck. Freitagnachmittag haben große Kreditversicherer entschieden, etwaige Forderungsausfälle für Lieferanten nicht mehr abzusichern, berichtet der "Standard" am Sonntag online. Die Sprecherin der Einrichtungskette bestätigte dies gegenüber der APA. Betroffen sei die ganze Steinhoff-Gruppe weltweit.

Die südafrikanisch-deutsche Einzelhandelsgruppe Steinhoff hatte im vergangenen Dezember Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen eingeräumt. Daraufhin verlor das Unternehmen bis zu 90 Prozent des Börsenwerts und kämpft seitdem ums finanzielle Überleben. Der angeschlagene Konzern hat Mitte Mai weiteren Abschreibungsbedarf nicht ausgeschlossen. Von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC aufgedeckte Falschbilanzierungen könnten zu zusätzlichen substanziellen Wertberichtigungen führen, hieß es damals.

Der "abrupte Ausfall" der Kreditversicherungen als Folge der Krise bei Steinhoff International bedeute für Kika/Leiner umgehend Gespräche mit Versicherungen für Österreich aufzunehmen. Der Geschäftsführer von Kika/Leiner Österreich, Gunnar George, gibt sich in einer der APA übermittelten Presseerklärung optimistisch: "Ich bin guter Hoffnung, dass wir für Österreich eine tragfähige Lösung finden werden. In den letzten Monaten ist es uns trotz der Probleme, die nicht hausgemacht sind, gelungen, einerseits das Vertrauen der Kunden zu halten und auch zurück zu gewinnen und auch die Umstrukturierung in Österreich intensiv voranzutreiben. Aus diesem Grund bin ich zuversichtlich, dass wir auch diese Situation meistern werden. Mit Umsicht, Energie und den richtigen Partnern arbeiten wir von Kika/Leiner an der Zukunft unseres Unternehmens."

Nach den Verhandlungen mit möglichen Versicherungspartnern würden auch intensive Gespräche mit sämtlichen Lieferanten geführt, um mit ihnen ebenfalls tragfähige Lösungen zu erarbeiten, betont er. Gemeinsam mit den rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kämpfe man für eine gute österreichische Lösung. Kika/Leiner hatte Mitte März bekanntgegeben, dass 4 Standorte zusperren und 46 bestehen bleiben. Betroffen waren zwei Lipo-Märkte, ein Kika- und ein Leiner-Möbelhaus.

Angesichts der Widrigkeiten mehren sich nun Spekulationen über einen Verkauf von Kika/Leiner an große deutsche Konkurrenten, Verhandlungen mit finanzkräftigeren Eigentümern als Steinhoff sollen bereits im Gange sein, heißt es im "Standard"-Bericht.

(Schluss) gru

ISIN NL0011375019 WEB http://www.kika.at http://www.leiner.at http://www.steinhoffinternational.com/

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Bildquelle: Steinhoff International Holdings N.V.

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