KI-Einführung |
28.01.2024 16:16:00
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KI-Einführung kein Selbstläufer: Diese Probleme sehen Unternehmen
• Unternehmen trotzdem oft zögerlich bei KI-Einführung
• Gründe für die Zurückhaltung sind sehr divers
Kein geringerer als Tech-Visionär und Tesla-Chef Elon Musk sprach KI das Potenzial zu, die "disruptivste Kraft der Geschichte" zu werden. Wie er in einer Rede vor britischen Politikern erklärte, geht er sogar davon aus, dass diese Technologie irgendwann sämtliche Jobs überflüssig machen wird. Kein Wunder also, dass viele Unternehmen die Einführung von KI schnell vorantreiben und ihre Vorteile für sich nutzen wollen. Diese könnten etwa sein: Die Automatisierung sich wiederholender Aufgaben, verbesserte Datenanalysen, die Verringerung menschlicher Fehler und eine bessere und schnellere Entscheidungsfindung.
KI-Einführung stockt
Doch noch gibt es zahlreiche Hindernisse, die Unternehmen bei der geplanten KI-Nutzung ausbremsen. So ergab eine Ende 2023 in den USA vom Forschungs- und Medienunternehmen Foundry und dem Technologieberatungsunternehmen Searce durchgeführte Umfrage unter 120 leitenden Entscheidungsträgern im Bereich KI/Machine-Learning, dass noch nicht mal 40 Prozent der Unternehmen ein KI-Projekt erfolgreich umgesetzt haben, berichtet der US-Sender "CNBC".
Laut dieser Umfrage ist die Sorge um die Cybersicherheit eines der größten Hindernisse bei der KI-Einführung. Ganze 58 Prozent der Befragten sehen darin ein Haupthindernis. Nicht zu Unrecht, wie Jake Williams, der am Cybersecurity-Forschungsunternehmen IANS Research unterrichtet, bestätigte: "KI-Anwendungen, insbesondere solche, die große Sprachmodelle verwenden, bringen eine völlig neue Reihe von Schwachstellen mit sich, die von den meisten Anwendungsentwicklern und Sicherheitsprüfern kaum verstanden werden", wird er von CNBC zitiert. Deshalb glaubt der Experte, "dass wir in den kommenden Jahren spezielle Sicherheitsschulungen und Zertifizierungen für KI sehen werden", um ein besseres Verständnis für die Risiken zu schaffen.
Talentmangel
Daneben gibt es aber auch noch zahlreiche andere Hindernisse, die Unternehmen davon abhalten, bei der Einführung generativer KI so schnell voranzukommen wie sie es gerne würden, erläuterte Vrinda Khurjekar, Senior Director des an der Durchführung der Umfrage beteiligten Technologieberatungsunternehmens Searce. So fehlt es schlichtweg an ausreichend geschultem Personal, um KI-Projekte zu starten und erfolgreich durchzuführen: Viele Unternehmen haben "Schwierigkeiten, Top-Talente zu gewinnen und zu halten", so Khurjeker. Nötig sind daher seiner Ansicht nach frühzeitige Investitionen in die Rekrutierung von Talenten sowie die Implementierung von Schulungsprogrammen, damit die vorhandenen Mitarbeitern ihre KI-Kenntnisse verbessern können.
KI-Modelle noch unausgereift
Daneben seien die Sprachmodelle noch nicht ausgereift und würden teils Ergebnisse liefern, die nicht auf realen Daten beruhen. "KI-Modelle, insbesondere [generative] KI-Modelle, befinden sich noch in einem frühen Stadium ihres Lebenszyklus", erläutert Khurjekar und verweist auf die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten: "Halluzinationen in den Ergebnissen sind real, und in Branchen, in denen Genauigkeit sehr wichtig ist, wie etwa im Gesundheitswesen und bei Finanzdienstleistungen, veranlasst dies frühe Anwender, mit großer Vorsicht vorzugehen".
Regulierung noch unklar
Als weiteren Bremsklotz macht Khurjekar die Unsicherheit in Zusammenhang mit KI-Richtlinien. "Da die Einführung von KI noch in den Kinderschuhen steckt, sind die Regulierungsbehörden noch dabei, ihre Auswirkungen zu bewerten", so der Experte. Angesichts dieser Ungewissheit wollen viele Unternehmen in stark regulierten Branchen erst einmal abwarten, was die Regulierungsbehörden beschließen".
In Washington hat man die Notwendigkeit einer staatlichen KI-Regulierung zwar erkannt, bis es entsprechende Gesetze gibt wird es jedoch wohl noch einige Zeit dauern. Am 13. September fand zu diesem Thema immerhin das "AI Insight Forum" des Senats statt. Wie Reuters berichtet, bestand unter den mehr als 60 teilnehmenden Senatoren allgemeine Einigkeit darüber, dass eine staatliche Regulierung der KI notwendig sei. Dennoch habe der republikanische Senator Mike Rounds gewarnt, dass es einige Zeit dauern würde, bis der Kongress handelt. Neben den Gesetzgebern haben auch 22 Tech-Größen, darunter Elon Musk, das nichtöffentliche Treffen auf dem Capitol Hill besucht. Der Tesla-CEO bezeichnete KI bei dieser Diskussion als "ein zweischneidiges Schwert", weshalb er sich für eine Regulierungsbehörde aussprach, die sicherstellen soll, "dass Unternehmen Maßnahmen ergreifen, die sicher sind und im Interesse der Allgemeinheit liegen".
Zurückhaltung auch in Deutschland
Zurückhaltend bei der Einführung von KI zeigen sich auch Unternehmen in Deutschland, und zwar aus ganz ähnlichen Gründen wie in den USA. So geht aus einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes vom November hervor, dass nur etwa jedes achte deutsche Unternehmen künstliche Intelligenz nutzt.
Befragt nach den Gründen für den Nichtgebrauch von KI, wurde fehlendes Wissen (72 Prozent) am häufigsten genannt. Bedenken gibt es jedoch auch wegen Inkompatibilität mit vorhandenem Bestand an Geräten, Software und Systemen (54 Prozent), Schwierigkeiten mit der Verfügbarkeit oder Qualität der Daten (53 Prozent), Unklarheit über die rechtlichen Folgen (51 Prozent), Bedenken hinsichtlich der Wahrung des Datenschutzes und der Privatsphäre (48 Prozent) sowie die Kosten (41 Prozent).
Redaktion finanzen.at
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