KI-Boom 18.08.2024 20:23:00

KI-Aktien im Höhenflug: Steht NVIDIA, Microsoft & Co. eine Dotcom-Blase 2.0 bevor?

KI-Aktien im Höhenflug: Steht NVIDIA, Microsoft & Co. eine Dotcom-Blase 2.0 bevor?

• Marktbeobachter scheinen pessimistisch zu sein
• Parallelen zur Dotcom-Blase
• Doug Kass: Zinssenkungen im September keine gute Idee

In den letzten Monaten haben KI-Aktien wie NVIDIA, Alphabet und Microsoft eine beeindruckende Rally hingelegt. Doch nicht alle Marktbeobachter scheinen optimistisch gestimmt zu sein, was die Zukunft des KI-Aktien-Booms betrifft. Zu den mahnenden Stimmen zählt unter anderem Investor und TheStreet Pro’s Daily Diary-Autor Doug Kass. Denn laut ihm gäbe es Parallelen zwischen der aktuellen Entwicklung bei KI-Aktien und der Dotcom-Blase der späten 1990er Jahre.

Parallelen zur Dotcom-Blase

Marktbeobachter sprechen von auffälligen Ähnlichkeiten zwischen der Euphorie, die derzeit KI-Aktien umgäbe, und der Begeisterung für Internetunternehmen, die die Börsen vor dem Jahr 2000 dominierten. Eine Ära, die in einem massiven Marktzusammenbruch endete, als sich herausstellte, dass viele der damaligen gehypten Internetunternehmen ihre hohen Gewinnerwartungen nicht erfüllen konnten. So titelte Michael Kramer, Gründer von Mott Capital, erst kürzlich in einem Kommentar: "Aktien erreichen blasenähnliches Niveau von 1998 bis 2000", wie TheStreet berichtet. Auch Jeremy Grantham warnt vor einer potenziellen Rezession: "Dies ist der anfälligste Markt, den es jemals gegeben hat", erklärt der langfristige Anlagestratege bei GMO im Rahmen des Podcasts "We Study Billionaires". In diesem Zusammenhang betont der Experte, dass auf Phasen mit hohen Kurs-Gewinn-Verhältnissen stets Verluste folgen würden. "Das sollte Anlass zu einiger Besorgnis und Vorsicht geben, aber natürlich ist der Markt weder besorgt noch vorsichtig", kritisiert er im Podcast.

Ähnlich pessimistisch zeigt sich Doug Kass. Laut ihm würde selbst eine Zinssenkung durch die Federal Reserve weder die Wirtschaft noch die Aktien ankurbeln: "Die US-Wirtschaft ist weit weniger zinssensibel als bislang angenommen", schreibt er in diesem Zusammenhang. "Die Fed musste die schnellste Zinserhöhung seit Jahrzehnten vornehmen, um das inländische Wirtschaftswachstum langsam zu dämpfen. Daraus folgt, dass es wahrscheinlich einer schnellen Zinssenkung bedarf, um das Wirtschaftswachstum zu stabilisieren/verbessern", wie er gegenüber TheStreet erklärt. Experten rechnen wohl damit, dass die Fed im September mit den Zinssenkungen beginnen wird. Laut Kass keine gute Idee, denn: "Im Oktober 2007, als die Fed die Zinsen erstmals senkte, war der Kauf von Aktien eine schlechte Idee - und das war auch bei der Zinssenkung im Jahr 2000 der Fall", warnt er gegenüber TheStreet.
Ob sich die etwaige Befürchtung einer potenziellen Wiederholung der Dotcom-Blase tatsächlich bewahrheiten wird, bleibt wohl abzuwarten.

Redaktion finanzen.at

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