Kapitalerhöhung in Sicht? 16.06.2016 17:20:00

RBI will bis September über Fusion mit RZB entscheiden

Derzeit liegen noch keine Organbeschlüsse vor, wie RBI-Chef Karl Sevelda am Donnerstag auf der Hauptversammlung sagte.

Die in Osteuropa aktive RBI gehört zu gut 60 Prozent dem Spitzeninstitut RZB, das wiederum in Besitz der Raiffeisen Landesbanken steht.

Abgewickelt werden könnte die Verschmelzung mit der RZB über eine Kapitalerhöhung. Da diese Kapitalaufstockung nur der Fusion dienen würde, wären dabei die Bezugsrechte der Aktionäre ausgeschlossen. Vorgesehen sei, dass die RZB-Aktionäre Aktien der RBI erhalten sollen. Das mögliche Umtauschverhältnis sei derzeit aber noch offen. "Durch eine Fusion würde die Kapitalplanung deutlich erleichtert und der kapitalschädliche Minderheitenabzug würde mittelfristig stark reduziert werden", sagte Sevelda.

(Schluss) gru

Die Anteilseigner forderten den Vorstand auf der Hauptversammlung des Instituts am Donnerstag auf, die Vorteile einer möglichen Verschmelzung zu erklären und Details offenzulegen. Konkrete Antworten erhielten sie vorerst aber nicht.

"Es liegen nach wie vor keine Organbeschlüsse vor", sagte Bankchef Karl Sevelda und bat die Aktionäre um Geduld. Seit einigen Wochen laufe eine intensive Prüfungsphase, die laut Sevelda bis September abgeschlossen sein soll. Das klare Ziel sei, den Wert der RBI für die Aktionäre zu steigern, versuchte Sevelda Bedenken zu zerstreuen.

Anteilseigner kritisierten, dass die RBI die Fusion gar nicht brauche und vor allem die Mutter RZB von einer Fusion profitieren würde. Sevelda wies dies zurück, da die RBI schon jetzt Teil der RZB-Gruppe sei. "So gesehen ist das, was der RZB zugutekommt, eine Verbesserung der Kapitalquote, natürlich auch zu unserem Vorteil", sagte Sevelda.

Die RBI hatte Mitte Mai öffentlich gemacht, dass sie eine Fusion mit ihrer Mutter RZB prüft. Nach Ansicht der RBI würde ein Zusammenschluss zu mehr Transparenz, einer effizienteren Kapitalplanung und einer besseren Kapitalisierung der Kreditinstitute führen. Als weitere Vorteile nannte Sevelda ein ausgewogenes Geschäftsmodell, schnellere Entscheidungen und eine einfachere Kommunikation mit der Aufsicht. Die in Osteuropa aktive RBI gehört zu gut 60 Prozent dem Spitzeninstitut RZB, das wiederum in Besitz der Raiffeisen Landesbanken steht.

Details zur geplanten Fusion ließ Sevelda offen. Der RBI-Chef verriet vorerst nur, dass es sich um eine Integration der RZB in die RBI handelt. An der Börsenotiz der RBI sowie an ihrem Osteuropa-Fokus würde sich nichts ändern. Technisch gesehen könnte die Fusion über eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss der Bezugsrechte ablaufen. Die Altaktionäre der RZB würden ihre RZB-Aktien in RBI-Aktien tauschen. Offen sei derzeit noch das Umtauschverhältnis. Maßgeblich sei dafür die Ermittlung der Unternehmenswerte von RZB und RBI. Sollten die Gremien der Banken zu dem Entschluss kommen, dass eine Verschmelzung im Interesse beider Unternehmen sei, müssen die Aktionäre in einer außerordentlichen Hauptversammlung - voraussichtlich um den Jahreswechsel - darüber entscheiden.

(Schluss) ivn/cs

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