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KI-Assistent 10.04.2024 23:00:00

Kampf gegen NVIDIA: Salesforce-CEO Marc Benioff sieht Salesforce bei KI im Vorteil

Kampf gegen NVIDIA: Salesforce-CEO Marc Benioff sieht Salesforce bei KI im Vorteil

• Salesforce mit KI-Plattform Einstein
• Unter Geschäftskunden gut angenommen
• Lob für NVIDIA

ChatGPT & Co.: Trendthema KI

Mit der Veröffentlichung von ChatGPT, dem Chatbot des KI-Startups OpenAI, im November 2022 wurde in der Techbranche ein regelrechter Hype um das Thema künstliche Intelligenz losgetreten. Microsoft, einer der Hauptgeldgeber von OpenAI, implementierte die KI-Anwendungen des Unternehmens in einige seiner eigenen Programme, auch Google zog mittlerweile nach und bietet mit dem Chatbot Gemini ein Konkurrenzprodukt an. Neben zahlreichen KI-Anwendungen profitieren aber auch andere Unternehmen von der neuesten Tech-Erfolgsgeschichte. Ganz vorne mit dabei: der Chipdesigner NVIDIA. Das US-Unternehmen entwickelt leistungsfähige Komponenten, die die rechenintensiven KI-Modelle erst zum Leben erwecken.

Auch Salesforce nimmt an KI-Hype teil

Nun wollen aber immer mehr Unternehmen ein Stück vom Kuchen abhaben, darunter auch der Softwareentwickler und SAP-Konkurrent Salesforce. Das im kalifornischen San Francisco beheimatete Unternehmen ist vor allem im Bereich der generativen KI vertreten, also dem Bereich von künstlichen Intelligenzen, die neue Inhalte und Medien kreieren. Das bekannteste Beispiel hierfür ist OpenAIs ChatGPT, das in der Version 4 neben Texten nach Aufforderung auch Bilder gestalten kann. Mit der Einstein-Plattform hat Salesforce seine eigene KI-Anwendung im Angebot. Für Salesforce-Kunden steht das Tool in den Anwendungsfällen Vertrieb, Kundenservice, Marketing und Commerce zur Verfügung, wie es auf der Webseite des Unternehmens heißt. Einstein soll auf Basis von bestehenden Datensätzen neue Inhalte kreieren, wie das Verfassen von E-Mails, Support-Antworten, Datenauswertung und Textanpassungen hinsichtlich Stil und Form. Hierfür kooperiert Salesforce mit Amazons AWS, Anthropic, Microsoft, Google und OpenAI.

KI-Plattform Einstein

"Mit Salesforce Einstein verankern wir vertrauenswürdige, erweiterbare KI-Funktionen direkt in der Einstein 1 Platform", so das Unternehmen. "Entfesseln Sie mit prädiktiver und generativer künstlicher Intelligenz das maximale Potenzial Ihrer Kundendaten und unterstützen Sie Ihre Unternehmensziele mit individuellen und sicheren sprachbasierten KI-Lösungen - für alle Workflows, Anwender:innen, Abteilungen und Branchen." Bei den Geschäftskunden von Salesforce, zu denen Unternehmen wie Gucci, Automatic Data Processing und McLaren Racing zählen, scheinen die neuen KI-Funktionen gut anzukommen. Wie Salesforce-CEO Marc Benioff gegenüber dem Marktportal "MarketWatch" erklärte, habe Einstein kürzlich pro Woche eine Billion Transaktionen von Kunden verarbeitet.

KI birgt auch Risiken

Dennoch sei generative KI mit Vorsicht zu genießen, so Benioff im Earnings Call nach der Zahlenvorlage von Salesforce Ende Februar 2024. Zum jetzigen Stand sei die Fehleranfälligkeit von KI-Anwendungen noch immer sehr hoch, weshalb gestaltete Inhalte immer geprüft werden sollten. "Diese KI-Modelle könnten als sehr überzeugte Lügner betrachtet werden, die Fehlinformationen und Halluzinationen produzieren", so der Konzernlenker. "Und ich denke, Sie alle verstehen das bereits - denn zu diesem Zeitpunkt haben wir alle ein hohes Maß an Erfahrung mit KI, nicht wahr? Jeder hat diese Erfahrung gemacht. Und es besteht die Gefahr für Unternehmen, für unsere Kunden, dass es sich nicht um vertrauenswürdige Lösungen handelt." So komme es vor, dass die Sprachmodelle "nichts über die Kundenbeziehungen des Unternehmens" wissen, weshalb die KI sich in einigen Abfragen einfach Informationen ausdenkt, die dann aber falsch sind.

So will Salesforce mit Einstein punkten

Um Falschaussagen zu minimieren, verfüge das Einstein-Modell von Salesforce über drei "wesentliche Komponenten", die Benioff nach der Zahlenvorlage nannte. So verfüge Einstein über eine "überzeugende Benutzeroberfläche", ein "Weltklasse-KI-Modell" sowie einen "großen Datensatz". "Im Unternehmen ist eine tiefe Integration von Daten und Metadaten erforderlich, damit die KI die wichtigen Erkenntnisse und Informationen, die die Kunden im gesamten Unternehmen, im Vertrieb, im Service, im Marketing, im Handel und in allen anderen Bereichen benötigen, verstehen und liefern kann", gab er zu bedenken.

Benioff: "Ich liebe NVIDIA"

Auch über den KI-Profiteur NVIDIA sprach Benioff im Earnings Call. "Ich möchte sagen, und ich liebe NVIDIA, nebenbei bemerkt, und was [CEO] Jensen [Huang] getan hat, ist erstaunlich, und sie liefern sehr viel", lobte der Salesforce-Chef das Unternehmen. Da das "Gold" aber "in den Daten" liege, sei Salesforce bei KI-Anwendungen stark aufgestellt. "Ich hatte schon so viele lustige Gespräche mit so vielen Kunden, die zu mir kamen und sagten, sie seien Experten für KI und dies und das. Und dann sage ich zu ihnen: ‚Aber wie wollen Sie diese Erfahrung liefern?‘ Und dann erkennen sie schließlich: ‚Oh, ich brauche die tiefe Integration mit den Daten und den Metadaten.‘ Der Grund, warum die Metadaten so wichtig sind, ist die Beschreibung der Daten. Aus diesem Grund wenden sich so viele Unternehmen für ihre KI-Transformation an Salesforce."

Salesforce bei KI mit Vorsprung

Auch Michael Fauscette, Chefanalyst bei Arion Research, hält Salesforce im Bereich generativer KI für gut aufgestellt, wie er gegenüber MarketWatch erklärte. "Bei der generativen KI dreht sich alles um Produktivität. Aber Unternehmensanbieter müssen eine systematische Sichtweise einnehmen, und in dieser Hinsicht hat Salesforce einen Vorsprung", so der Stratege. "Sie ermöglichen den gesamten Prozess über alle Funktionen in einem Unternehmen. Sie haben das richtige Fundament gelegt." Dass sich Salesforce nicht hinter der Konkurrenz verstecken muss, sieht auch Forrester-Analyst Rowan Curran so. "Sie versuchen wirklich, sich selbst unter Druck zu setzen, um in der nächsten Runde der KI-Evolution Schritt zu halten […] Ich denke nicht, dass es Anzeichen dafür gibt, dass sie hinter ihre Konkurrenten zurückfallen."

Redaktion finanzen.at

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