Sorge um Kali-Preiskampf |
01.02.2021 14:29:00
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K+S-Aktien schwächeln weiter - K+S verzichtet preisbedingt vorerst auf Kalilieferungen nach Indien
Die Aktie von K+S wirke nach dem starken Jahresauftakt ohnehin zuletzt angeschlagen, so der Börsianer. In den ersten vier Handelstagen 2021 waren K+S um gut 34 Prozent auf 10,44 Euro nach oben geschossen - das höchste Niveau seit Anfang des Vorjahres. Seither bröckelte der Kurs jedoch wieder deutlich ab.
K+S liefert vorerst nicht mehr nach Indien wegen zu niedriger Preise
Der Düngerkonzern will angesichts eines Kalivertrages zwischen Belarus und Indien vorerst auf Lieferungen nach Indien verzichten. Der vereinbarte Preis für Kalilieferungen liege deutlich unter dem internationalen Niveau und reflektiere die steigende Nachfrage im positiven Agrarmarktumfeld nicht, teilte der MDAX-Konzern am Montag mit. Bei der anstehenden Frühjahrssaison sei weltweit eine sehr gute Nachfrage in allen bedeutenden Absatzregionen zu beobachten. Vor diesem Hintergrund werde zu den genannten Konditionen bis auf Weiteres auf Lieferungen nach Indien verzichtet.
Den Angaben zufolge hatten sich der belarussische Kaliproduzent Belarusian Potash Corporation und die Indian Potash auf einen Vertrag mit einem Jahresvolumen von 800 000 Tonnen zu einem Preis von 247 US-Dollar je Tonne geeinigt. Das hatte am Sonntag auch schon der kanadische K+S-Konkurrent Nutrien (Nutrien (Ex Potash Agrium)) als deutlich unter dem aktuellen Exportpreisniveau liegend kritisiert. Der auf Regierungsebene ausgehandelte Vertrag spiegele kaum wirtschaftliche Interessen wider.
Marktbeobachter gehen davon aus, dass das wirtschaftlich angeschlagene Belarus auch wegen des Bedarfs an Devisen einem Vertrag auf dem Preisniveau zugestimmt hat. Indien ist derweil ein ohnehin nicht ganz so bedeutender Markt für K+S. Allerdings gelten Preise, die die großen Kaliverbraucher Indien und China mit den Produzenten aushandeln, als Leitlinien für die gesamte Branche.
Analyst Jonas Oxgaard von Bernstein Research wies erst Ende Januar in einer Studie auf die Erholung der Kalipreise in den vergangenen Monaten hin, die sich auch im neuen Jahr fortsetzen sollte. Der Experte hält dabei mehr als 300 US-Dollar je Tonne für möglich. Allerdings betonte er auch, dass langfristig auch die Preisdisziplin der Produzenten wichtig sei.
Die Aktien von K+S hatten am Montag zunächst deutlich unter der Sorge vor Preisdruck im Kalimarkt gelitten und waren im Tief um dreieinhalb Prozent abgerutscht. Sie fingen sich dann aber und notierten zuletzt noch 0,64 Prozent im Minus bei 9,27 Euro. Gerade zum Jahresstart hatten die Papiere von deutlich aufgehellten Perspektiven für die Agrarmärkte profitiert. Trotz des jüngsten Rückschlags liegen die 2021 immer noch fast ein Fünftel vorne..
Die K+S-Aktien geben via XETRA zeitweise um 1,84 Prozent auf 9,16 Euro nach.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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