Russland-Ukraine-Krieg |
24.03.2022 16:12:00
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Jungheinrich-Aktie tief im Minus: Jungheinrich geht wegen Ukraine-Krieg von Belastungen im laufenden Jahr aus
Der Jungheinrich-Vorstand sei zwar grundsätzlich optimistisch für Nachfrage und Wachstumsaussichten. Der Auftragseingang werde dieses Jahr aber leicht unter den 4,9 Milliarden Euro aus 2021 liegen. Jungheinrich erwartet zudem "weitere merkliche Steigerungen" bei den Materialkosten. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erwartet das Management deshalb "deutlich" unter dem Vorjahreswert von 360 Millionen Euro. Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Experten hatten hier im Schnitt mit an die 377 Millionen Euro gerechnet.
Die gleiche "deutliche Verschlechterung" erwartet das Jungheinrich-Management um Chef Lars Brzoska auch beim Vorsteuerergebnis (Ebt), das im vergangenen Jahr bei 349 Millionen Euro lag. Und auch die entsprechenden Margen dürften deutlich niedriger ausfallen. Nicht abschließend abschätzbare negative Effekte des Krieges seien in der Prognose nicht enthalten.
Um die im November angehobene mittelfristige Prognose halten zu können, will der Konzern seine personellen Kapazitäten dieses Jahr spürbar ausbauen. Bis 2025 soll bei Jungheinrich der Konzernumsatz aus eigener Kraft auf 5,5 Milliarden Euro wachsen. Acht bis zehn Prozent vom Umsatz sollen als operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) hängen bleiben. Die Rentabilität (ROCE) soll zwischen 21 und 25 Prozent liegen.
Mit der Mitteilung am Donnerstag und den bereits enthaltenen Kennziffern für das abgelaufene Geschäftsjahr hat Jungheinrich seiner eigentlich für nächste Woche geplanten Zahlenvorlage in Teilen vorgegriffen. Am 31. März wollen die Hamburger das umfassende Zahlenwerk für 2021 vorlegen.
Jungheinrich dämpft Erwartungen - Auch KION weiter unter Druck
Jungheinrichs Eingeständnis, die Markterwartungen für 2022 nicht erfüllen zu können, hat am Donnerstag die Laune der Aktionäre des Gabelstaplerherstellers weiter verschlechtert. Der Verkaufsdruck nahm zu und auch die Papiere des Wettbewerbers KION verstärkten die Talfahrt.
Jungheinrich-Aktien sanken via XETRA zeitweise um 16,71 Prozent auf 25,62 Euro und vergrößerten den Abschlag der vergangenen fünf Tage. Für KION ging es am Donnerstag um 10,15 Prozent bergab und seit dem erfolglosen Anlauf auf die 50-Tage-Linie vor wenigen Tagen um rund 17 Prozent. Beide radierten damit den Großteil ihrer Erholung seit dem Tief am 7. März aus und liegen wieder deutlich unter der 21-Tage-Linie, die als ein Indikator für den kurzfristigen Trend der Papiere gilt.
Aktienexperte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel sprach von einer "hässlichen Gewinnwarnung". Der Ausblick auf das laufende Jahr liege "deutlich unter den Bloomberg-Schätzungen", konstatierte er. Während Jungheinrich seinen Umsatz 2022 nun leicht über den 4,2 Milliarden Euro aus 2021 erwartet, lag der Bloomberg-Konsens bislang bei rund 4,5 Milliarden Euro. Ergebnisseitig sieht es noch weit schlechter aus: Angesichts deutlich steigender Materialkosten werden das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) und das Vorsteuerergebnis (Ebt) laut Unternhehmen "deutlich unter dem Vorjahreswert" liegen. Am Markt dagegen war bislang indes mit einer Steigerung um die 6 Prozent gerechnet worden.
Jungheinrich verwies in seiner Adhoc-Mitteilung auf die Entwicklung der Materialkosten. Obwohl bereits auf einem "sehr hohen Niveau" dürften diese 2022 infolge des Ukraine-Kriegs nun weiter "merklich" steigen, hieß es. Weitere negative Effekte aus dem Krieg seien indes noch nicht berücksichtigt, da sie bislang nicht abschließend abschätzbar seien.
/lew/stk
HAMBURG (dpa-AFX)
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