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Nach Corona-Crash 2020 31.07.2021 23:01:00

Junge Anleger haben bei günstigen Kursen nachgekauft - Wurde eine Korrektur nur verzögert?

Junge Anleger haben bei günstigen Kursen nachgekauft - Wurde eine Korrektur nur verzögert?

• Corona-Pandemie wandelte Marktumfeld stark
• Junge Investoren strömen an Aktienmarkt
• Starke Korrektur verzögert?

Corona-Krise reißt Märkte ins Minus - und läutet dann Erholungsphase ein

Fast eineinhalb Jahre ist es her, dass das zu Beginn in China festgestellte Coronavirus sich erstmals auf der ganzen Welt ausbreitete und die Epidemie zur Pandemie wurde. Im März 2020 kam es dann zum Corona-Crash: Die wichtigsten Aktienindizes wie der Dow Jones und der NASDAQ Composite stürzten nahezu ins Bodenlose, im Zuge der Krise fiel außerdem der Ölpreis erstmals in den negativen Bereich. Kurz darauf setzte jedoch eine Erholungsphase ein, die nicht nur die Rückkehr zu alten Preisniveaus mit sich brachte, sondern auch in neue Höchststände an den Märkten mündete. Besonders Tech-Aktien wie Amazon, Apple, Alphabet, Facebook und Netflix konnten von dem zwangsläufigen Wandel hin zur Digitalisierung profitieren, der mit Maßnahmen zur Eindämmung des Virus einherging. Seitdem hält die Rally an. Zwar sind immer wieder kürzere schwache Marktphasen erkennbar, der Trend zeigt aber klar nach oben. Dies macht einige Händler misstrauisch. Steht ein erneuter Einbruch bevor?

Delta und Inflationssorgen belasten

Aktuell wirkt vor allem die Delta-Variante des Coronavirus belastend. So gilt die erstmals in Indien nachgewiesene Mutation der Erkrankung als deutlich ansteckender als bisherige Formen. Und auch die Sorge vor einer schnellen Abkehr der US-Notenbank von ihrer extrem lockeren Geldpolitik verunsichert die Anleger. UBS-Analyst Mark Haefele geht hingegen nicht davon aus, dass Delta und die Fed einen Crash verursachen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. In einer Kundennotiz schreibt er, dass sowohl starke Bilanzen der Unternehmen als auch deren Notwendigkeit, Lagerbestände und Investitionen wieder aufzubauen, eher zu einer Weiterführung des Aufschwungs führen würden.

Gewinnwachstum bis 2022

Ähnlich sieht es Marko Kolanovic vom US-amerikanischen UBS-Konkurrenten JPMorgan, wie die Agentur weiter verlauten lässt. So sprach sich der Experte nicht nur für einen Aufschwung aus, sondern argumentiert auch, dass dieser einsetzen könnte, sobald sich die angespannte Situation um die Delta-Variante beruhigt habe. Eine ähnliche Position nimmt Michael Purves von Tallbacken ein und nimmt die Kombination von niedrigen und stabilen Zinsen als Anlass dafür, einen deutlichen Anstieg zum Jahresende zu prognostizieren. "Obwohl wir den Höhepunkt des Gewinnwachstums hinter uns haben, wird das Gewinnwachstum bis 2022 weiterhin robust sein", zitiert Bloomberg den Marktexperten. "Darüber hinaus finden wir wenig Hinweise darauf, dass ein Überschreiten des Spitzengewinnwachstums ein Grund ist, um zum Börsenkurs zu verkaufen."

Pandemie bringt Aktienhandel mehr jungen Menschen nahe

Die Pandemie sorgte aber auch dafür, dass sich die Gruppe der Aktienhändler hin zu mehr Diversität wandelte. Wie die Nachrichtenagentur weiter berichtet, waren es vor allem jüngere Anleger, die seit Beginn der Krise bei niedrigen Kursen eingestiegen waren. "Es gibt viele sehr junge Leute in der Akkumulationsphase", bestätigt auch Dan Egan vom Robo-Advisor Betterment gegenüber Bloomberg. So haben die in Anlehnung an die beliebte Trading-App oftmals als Robinhood-Händler bezeichneten jungen Anleger häufig bei Ausverkäufen nachgeordert. "Wenn sie überschüssiges Bargeld herumliegen haben, werden sie es nutzen, um zuzukaufen", fügt Egan hinzu. Dies wird auch als "Buy the Dip"-Strategie bezeichnet. Gerade im Hinblick auf die WallStreetBets-Bewegung, im Zuge derer sich zahlreiche Kleinanleger auf Online-Portalen wie Reddit und Twitter versammeln und zum Thema Aktienhandel austauschen, erhält diese Beobachtung besondere Brisanz. So haben die Teilnehmer der Online-Community zu Beginn des Jahres etwa zuvor von Hedgefonds geshortete Aktien wie GameStop und AMC im großen Stil gekauft, um deren Kurse anzutreiben und einen Short-Squeeze herbeizuführen. Die Leerverkäufer machten immense Verluste, ein Hedgefonds musste nach der Attacke der Kleinanleger sogar ganz schließen.

Starke Korrektur bleibt aus

Die Tatsache, dass vor allem jüngere Investoren bei niedrigen Kursen nachkaufen, habe konkrete Folgen für den Aktienmarkt, gibt die Agentur zu verstehen. In diesem Jahr habe der S&P 500 so bereits fünfmal etwa drei Prozent unter einem historischen Höchststand geschlossen. Anschließend habe immer eine Erholungsphase eingesetzt, die ein neues Rekordhoch mit sich brachte. Auch hier seien Nachwuchs-Investoren schnell eingestiegen, bestätigt auch Randy Frederick, der die Abteilung Handel und Derivate beim Finanzmakler Charles Schwab leitet. "Die Dip-Käufer sind sehr schnell eingestiegen und haben sehr schnell gekauft, und das ist einer der Gründe, warum wir keine volle zehnprozentige Korrektur hatten - und offen gesagt glaube ich nicht, dass wir aus diesem Grund auch dieses Mal eine haben werden", erklärt der Experte. "Jeder Dip wurde gekauft und innerhalb von ein oder zwei Wochen nicht nur dort, wo er begann, sondern auch darüber, sofort wieder ausgeglichen."

Langfristig könnte es sich bei diesen Beobachtungen aber um eine reine Verzögerungstaktik handeln. Laut Bloomberg-Analystin Gina Martin Adams steht daher eine starke Bärenphase bevor. "Frühindikatoren deuten darauf hin, dass ein Zusammenbruch der Aktienkurse in der Zwischenzeit sehr wahrscheinlich ist", so die Expertin in einem Bericht. Ob es nun aber tatsächlich bald zu einem erneuten Einbruch kommt, oder ob die Erholungsphase noch weiter anhalten wird, bleibt abzuwarten.

Redaktion finanzen.at

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