12.06.2015 13:42:47

Juncker fürchtet keinen Ausstieg des IWF aus Griechenland-Rettung

EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker ist Befürchtungen entgegengetreten, der Internationale Währungsfonds (IWF) wolle aus der Griechenland-Rettung aussteigen. "Ich glaube nicht, dass der Schritt des IWF als Absicht interpretiert werden kann, sich aus den Verhandlungen zurückzuziehen", sagte Juncker am Freitag vor Journalisten in Brüssel.

   IWF-Sprecher Gerry Rice hatte am Donnerstag in Washington verkündet, die Delegation des Fonds habe Brüssel in Richtung Washington verlassen. Es habe in den zurückliegenden Tagen in den Verhandlungen keine Fortschritte gegeben, erklärte er. Der Ball liege "im Feld der Griechen".

   Juncker kündigte am Freitag an, er werde mit IWF-Chefin Christine Lagarde sprechen. Er habe am Donnerstag abermals ausführlich mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras geredet und werde dies wahrscheinlich auch in den kommenden Tagen tun. "Ich glaube, eine Lösung ist notwendig", fügte Juncker hinzu.

   Im Radiosender France Culture hatte Juncker am Freitagmorgen trotz der Abreise der IWF-Delegation eine Fortsetzung der Verhandlungen der Gläubigerinstitutionen mit Athen angekündigt. "Da eine Einigung unter den drei Institutionen IWF, Europäische Zentralbank (EZB) und EU-Kommission notwendig ist, um voranzukommen, werden die Verhandlungen wieder aufgenommen. Zunächst auf technischer Ebene, anschließend politisch."

   Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem sagte vor Journalisten in Den Haag, eine Einigung mit Athen ohne IWF sei "unvorstellbar". Denn ohne den Finanzbeitrag des Fonds gäbe es "keine Grundlage" mehr für eine Lösung der Krise. Er sei sich aber "sicher", dass der IWF sich nicht zurückziehen werde.

   Athen verhandelt seit Monaten mit seinen internationalen Kreditgebern über die Bedingungen, zu denen in Aussicht gestellte Hilfen von 7,2 Milliarden Euro ausgezahlt werden sollen. Die Zeit für eine Einigung wird knapp, weil das Hilfsprogramm für Athen Ende Juni ausläuft. Bis zum Ende des Monats muss Griechenland Schulden von 1,6 Milliarden Euro beim IWF begleichen.

Dow Jones

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