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Wegen Devisen-Skandal 04.11.2014 09:52:48

JPMorgan rüstet sich für hohe Strafe

Das Institut räumte in ihrem Quartalsbericht für die US-Börsenaufsicht SEC in der Nacht zu Dienstag ein, neben anderen Behörden auch im Visier des US-Justizministeriums wegen möglicher Manipulationen am Devisenmarkt zu stehen. Das Geldhaus erhöhte angesichts des hohen Drucks seine Risikoeinschätzung.

Für die Beilegung von noch laufenden Rechtsstreitigkeiten könnten nach derzeitigem Ermessen weitere 5,9 Milliarden US-Dollar hinzukommen, für die noch keine Vorsorge in der Bilanz getroffen ist. Das sind 1,3 Milliarden Dollar mehr als bislang. Das Institut hielt sich dabei bedeckt, wie hoch es das Risiko bei einzelnen Fällen einschätzt. Im dritten Quartal hatte die Großbank die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten um 1,1 Milliarden Dollar erhöht. Mitte Oktober hatte die Bank dies bereits mit den drohenden Strafen wegen windiger Devisen-Geschäfte begründet.

Die mögliche Manipulation von Währungskursen ist eine der größten offenen Baustellen der Bank, nachdem sie andere wie etwa den Londoner Zockerskandal mit Strafzahlungen in teils zweistelliger Milliardenhöhe geschlossen hat.

Dem Vernehmen nach könnte es im Devisen-Fall noch in diesem Jahr einen ersten Vergleich geben. So sollen Medienberichten zufolge die britische Finanzaufsicht mit sechs Banken - JPMorgan, UBS, Citigroup, Royal Bank of Scotland (RBS), Barclays und HSBC - in direkten Verhandlungen stehen. Ob sich die britischen Ermittler mit ihren US-Kollegen auf eine gemeinsame Strafe - wie im Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze praktiziert - einigen, ist noch offen.

Alle betroffenen Institute hatten zuletzt ihre Rückstellungen für Rechtsrisiken deutlich erhöht. Am konkretesten äußerten sich die britischen Banken: So erklärte die RBS, 400 Millionen Pfund für den Devisenskandal zurückgelegt zu haben, bei Barclays waren es 500 Millionen Pfund und bei HSBC 378 Millionen US-Dollar. Die US-Bank Citigroup musste vergangene Woche ihren Quartalsgewinn wegen neuer Rückstellungen um 600 Millionen Dollar nach unten korrigieren. Die Schweizer UBS reservierte im dritten Quartal für ihre juristischen Baustellen weitere 1,8 Milliarden Franken.

Einer der wichtigsten Akteure auf dem Devisenmarkt ist die Deutsche Bank, gegen die ebenfalls von einigen Behörden ermittelt wird. Es ist noch unklar, was bei den Ermittlungen genau herauskommt. Das Institut hinkt bei der Abarbeitung ihrer Rechtsrisiken vielen Konkurrenten hinterher. So wartet der Konzern noch auf eine Einigung mit britischen und US-Behörden im Libor-Skandal. Im nächsten Jahr soll sich im Vorstand ein eigenes Ressort um die juristischen Altlasten kümmern.

Im dritten Quartal hatte die Deutsche Bank ihre Rückstellungen um 894 Millionen Euro auf 3 Milliarden erhöht und war deshalb in die roten Zahlen gerutscht. Die weiteren Risiken, für die die Deutsche Bank noch keine Vorsorge getroffen hat, bezifferte sie zuletzt auf 1,7 Milliarden Euro.

Es gilt als sicher, dass der Devisenfall die Branche insgesamt abermals einen zweistelligen Milliardenbetrag kosten wird - Citigroup-Experte Kinner Lakhani rechnet mit rund 41 Milliarden Dollar.

/zb/fbr

NEW YORK (dpa-AFX)

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