Anlagestrategie |
12.02.2016 13:30:00
|
Jetzt Tiefstkurse zum Einstieg nutzen? Abwarten? Ein Drahtseilakt ...
Seit Beginn des Jahres haben Indizes in aller Welt kräftige Verluste hinnehmen müssen: Der Dow Jones, Leitindex der US-Börse, rutschte seit Jahresanfang über sieben Prozent ab, der deutsche Leitindex DAX verlor annähernd 15 Prozent und der österreichische ATX brach seit dem 1. Jänner sogar mehr als 17 Prozent ein. Noch schlimmer traf es den japanischen Nikkei 225. Der Leitindex der Tokioter Börse stürzte in den vergangenen Wochen über 18 Prozent ab. Die Reihe der Indizes, die seit Neujahr unter die Räder gekommen sind, könnte so oder so ähnlich problemlos fortgesetzt werden.
Schuld an dem Crash an den weltweiten Börsen sind - das hat sich inzwischen rumgesprochen - vor allem die Sorgen um die Weltkonjunktur, das immer langsamere Wachstum der chinesischen Wirtschaft sowie der weiter schwächelnde Ölpreis. Und jetzt wird auch noch die nächste Zinsanhebung der US-Notenbank Fed in Frage gestellt, weil sich die Wirtschaft in den USA nicht so gut entwickelt wie erhofft. "Was also tun?", fragt sich da Privatanleger wie Börsenguru.
Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at
Schweizer Finanzmanager sieht weiteren Kurseinbruch beim DAX
Derzeit scheinen die Börsen kein guter Ort für ein Investment zu sein, ganz im Gegenteil: Die drastischen Einbrüche beim sonst so soliden deutschen Leitindex wecken Erinnerungen an jahrelang andauernde Bärenmärkte in der Vergangenheit. 2001 beispielsweise büßte der DAX innerhalb kürzester Zeit über 50 Prozent seines Wertes ein. Es dauerte anschließend sieben Jahre, bis das Frankfurter Börsenbarometer wieder seinen alten Stand aus der Zeit vor dem Kurssturz erreichte. Auch während der Finanzkrise zwischen 2007 und 2009 stürzte der DAX rasant 40 Prozent ab. Nach der Pleite der US-Bank Lehman Brothers waren auch viele andere Kreditinstitute in Geldnot geraten. Ähnlich wie in den vergangenen Bärenmärkten sind jetzt die Gewinnaussichten der Firmen ebenfalls unsicher und das Fusionsfieber der Unternehmen scheint aufgebläht. Der Schweizer Finanzmanager Felix Zulauf erkennt deshalb das Ende des siebenjährigen Bullenmarkts. "Jetzt folgt die Baisse", sagte der Gründer von Zulauf Asset Management und Vicenda Asset Management im Jänner in einem Interview mit dem Schweizer Magazin "Finanz und Wirtschaft". Für Zulauf hat der deutsche Leitindex seinen Boden längst noch nicht gefunden. "Beim DAX könnten wir uns in Richtung 7.000 (Punkte) bewegen", so der Finanzprofi.Zeichen für einen Bärenmarkt sind derzeit nicht gegeben
Doch nicht alle Finanzexperten sehen die Zukunft so schwarz und rechnen - trotz der vielen Argumente für fallende Börsenkurse - derzeit nicht mit einem dauerhaften Kursverlust. Einer von ihnen ist Andrew Wilson, Anlageprofi bei Goldman Sachs. Die Stimmung an den Börsen sei viel schlechter als die realwirtschaftliche Lage, sagte Wilson kürzlich in einem Interview mit dem "Handelsblatt". Wilson ist vom Aktienmarkt überzeugt: Wer jetzt einsteigt, dürfte 2016 positive Renditen erzielen. Diese Meinung teilen weitere Akteure auf dem Börsenparkett - und sie haben teils gewichtige Argumente für eine Erholung an den weltweiten Börsen. Unter anderem sind derzeit die Aktienbewertungen auf einem vernünftigen Niveau. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der 30 DAX-Werte ist mit 12,5 relativ niedrig. Das war in früheren Bärenmärkten nicht so: 2001 beispielsweise lag das KGV im DAX bei über 30, 2007 bei über 16. Positiv blicken auch die Herausgeber des "Anlegerbrief" in die Zukunft. Ihrer Ansicht nach ist im deutschen Leitindex bereits "viel Ungemach eingepreist". "Wir sehen daher weiterhin gute Chancen für eine baldige Trendwende", so die Herausgeber des Börsenbriefes weiter. Sie empfehlen die Nerven zu behalten und investiert zu bleiben. Das werde sich "in einigen Wochen auszahlen".Mit Augenmaß investieren - und Tiefstkurse zum Einstieg nutzen?
Aber Vorsicht: Auch wenn viel für eine Erholung an den Aktienmärkten spricht, sollten Anleger immer wachsam bleiben. Es gibt derzeit keine klaren Signale, wann die Kursverluste aufhören und die Leitindizes sich auch nachhaltig stabilisieren. Möglicherweise rutscht der DAX tatsächlich noch weiter ab. Kurzfristig bleiben die meisten Investoren derzeit im sogenannten "Risk-off-Modus". In dieser Phase fahren fremdfinanzierte Portfolios ihre Verschuldung zurück und in den Emerging Markets werden internationale Finanzinvestitionen abgebaut. Gesucht werden hingegen möglichst risikoarme Anlageformen wie erstklassige Staatsanleihen oder Gold. Dennoch: Aktien sind und bleiben angesichts der rekordniedrigen Zinsen derzeit alternativlos - besonders für langfristig orientierte Anleger. Diese sollten bereits jetzt einen Blick auf deutsche Qualitätsaktien werfen und die Tiefstkurse zum Einstieg nutzen. Mut sollte ihnen dabei die Investmentstrategie von Warren Buffett machen. Der Starinvestor sagt: "Seien Sie ängstlich, wenn andere gierig sind. Und seien Sie gierig, wenn andere ängstlich sind."Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at
Der finanzen.at Ratgeber für Aktien!
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Warren Buffett landet erstaunlichen Coup - mit Öl
Goldpreis springt am Donnerstag auf 12-Monatshoch
Hier finden Sie eine Auswahl der wichtigsten Indizes in aller Welt
JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Nachrichten zu Goldman Sachsmehr Nachrichten
02.01.25 |
Gewinne in New York: Dow Jones zum Start mit Gewinnen (finanzen.at) | |
01.01.25 |
Erste Schätzungen: Goldman Sachs präsentiert das Zahlenwerk zum abgelaufenen Jahresviertel (finanzen.net) | |
31.12.24 |
Dow Jones-Handel aktuell: Dow Jones zum Start des Dienstagshandels mit Zuschlägen (finanzen.at) | |
30.12.24 |
Montagshandel in New York: Dow Jones verbucht zum Ende des Montagshandels Verluste (finanzen.at) | |
30.12.24 |
Montagshandel in New York: Dow Jones legt nachmittags den Rückwärtsgang ein (finanzen.at) | |
30.12.24 |
NYSE-Handel So bewegt sich der Dow Jones aktuell (finanzen.at) | |
26.12.24 |
Börse New York: Anleger lassen Dow Jones am Donnerstagmittag steigen (finanzen.at) | |
26.12.24 |
Dow Jones 30 Industrial-Papier Goldman Sachs-Aktie: So viel Gewinn hätte ein Goldman Sachs-Investment von vor einem Jahr eingefahren (finanzen.at) |
Analysen zu Goldman Sachsmehr Analysen
16.10.24 | Goldman Sachs Buy | Jefferies & Company Inc. | |
15.10.24 | Goldman Sachs Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
15.07.24 | Goldman Sachs Buy | Jefferies & Company Inc. | |
15.07.24 | Goldman Sachs Sector Perform | RBC Capital Markets | |
16.01.24 | Goldman Sachs Buy | Jefferies & Company Inc. |
Aktien in diesem Artikel
Goldman Sachs | 561,20 | 0,07% |
Rohstoffe in diesem Artikel
Goldpreis | 2 639,50 | -18,25 | -0,69 | |
Ölpreis (Brent) | 76,64 | 0,69 | 0,91 | |
Ölpreis (WTI) | 74,08 | 0,95 | 1,30 |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 906,08 | -0,59% | |
Dow Jones | 42 732,13 | 0,80% | |
NIKKEI 225 | 39 894,54 | -0,96% | |
ATX | 3 650,85 | -0,16% |