Corona-Pandemie belastet |
10.11.2020 12:30:00
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JENOPTIK-Aktie verlustreich: JENOPTIK mit Gewinneinbruch im dritten Quartal
Im dritten Quartal brach der Gewinn nach Steuern im Jahresvergleich um 31 Prozent auf 13,9 Millionen Euro ein, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz sank um 15,3 Prozent auf 176,1 Millionen Euro - bereinigt um die Entkonsolidierung von Hillos. Während die Geschäfte mit öffentlichen Auftraggebern sowie mit der Halbleiterausrüstungsindustrie von der Pandemie kaum betroffen waren und sogar Zuwächse verzeichnet hätten, sei die Sparte Light & Production stark durch die Entwicklung in der Automobilindustrie beeinflusst worden. Im Jahresverlauf habe sich die Umsatzentwicklung leicht verbessert.
Auch im Tagesgeschäft lief es deutlich schlechter. Der operative Gewinn (Ebit) sank um mehr als ein Drittel auf 17,1 Millionen Euro. Bereinigt um Sondereffekte wie etwa Sparmaßnahmen blieben beim Gewinn vor Zinsen und Steuern 20 Millionen Euro hängen. Der bereinigte Auftragseingang erreichte den Vorjahreswert von rund 177 Millionen Euro.
Wegen der anhaltend schwachen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und eines "deutlich erhöhten Risikos weiterer einschneidender Maßnahmen" im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hatte das JENOPTIK-Management erst jüngst das Umsatzziel für das Gesamtjahr reduziert. Die Erlöse sollen nun auf 730 Millionen bis 750 Millionen Euro sinken. Dies entspreche einem Rückgang um 10 bis 13 Prozent im Vergleich zum bereinigten Vorjahr. Anfang August hatte JENOPTIK nach einem schwachen zweiten Quartal auf eine etwas stärkere Erholung in der zweiten Jahreshälfte gesetzt und hatte einen Umsatz von 770 bis 790 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Inklusive der erst jüngst übernommenen Trioptics peilt JENOPTIK einen Umsatz zwischen 755 und 775 Millionen Euro an.
Da sich die Profitabilität in den Monaten Juli bis September im Vergleich zum Vorquartal verbessert hat, geht JENOPTIK von einer bereinigten operativen Marge (Ebitda) am oberen Ende der Spanne von 14,5 bis 15,0 Prozent aus. Im Vorjahr hatte JENOPTIK noch 15,7 Prozent erzielt. Inklusive Trioptics soll die bereinigte Ebitda-Marge 15,0 bis 15,5 Prozent betragen.
Automobilkrise sorgt für Jobverlust bei JENOPTIK
Der Technologiekonzern JENOPTIK reagiert auf sinkende Aufträge aus der Automobilindustrie mit Umstrukturierungen, die zu Arbeitsplatzverlust führen werden. Betroffen sei hauptsächlich der Bereich industrielle Messtechnik, sagte der Vorstandsvorsitzende der JENOPTIK AG, Stefan Traeger, am Dienstag bei der Vorlage von Geschäftszahlen in Jena. Es gebe Gespräche mit dem Betriebsrat. Die Kosten in diesem Bereich müssten der Umsatzentwicklung angepasst werden. Grund sei weniger die Corona-Pandemie, sondern die Investitionszurückhaltung der Automobilindustrie.
"Es ist nicht so, dass wir jetzt Massenentlassungen vorhaben", sagte Traeger. "Es gibt punktuelle Anpassungen." Der gesamte Bereich Messtechnik beschäftigt nach seinen Angaben im In- und Ausland 500 bis 800 Mitarbeiter, davon etwa die Hälfte in Deutschland. Wie viele Arbeitsplätze wegfallen könnten, wollte Traeger mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen nicht sagten.
Insgesamt hat der JENOPTIK-Konzern rund 4000 Beschäftigte. Davon seien derzeit 400 bis 600 in Kurzarbeit, allerdings nicht zu 100 Prozent.
JENOPTIK-Aktien verlieren im XETRA-Handel zeitweise 5,28 Prozent auf 22,96 Euro.
/mne/eas/fba
JENA (dpa-AFX)
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