Gespräche bestätigt |
08.02.2018 10:46:41
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Swiss Re-Aktie steigt: Japanische Softbank könnte Swiss Re-Großaktionär werden
Zuletzt notierte die Aktie noch mit 4,64 Prozent im Plus. Das bedeutet den ersten Platz im Schweizer Leitindex SMI.
Der japanische Telekom- und Medienkonzern erwägt den Kauf einer Minderheitsbeteiligung an dem weltweit zweitgrößten Rückversicherer. Die Swiss Re hat entsprechende Gespräche mit den Japanern am Mittwochabend bestätigt. Der Swiss Re zufolge ist es noch offen, ob es zu einer Einigung kommt. Zudem gebe es keine Gewissheit über die Konditionen, den Zeitplan oder die Form einer solchen Transaktion.
Zuvor hatte das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider berichtet, dass die Gespräche bereits fortgeschritten seien. So sei das Swiss-Re-Topmanagement in den vergangenen Wochen zu Treffen mit Softbank-Vertretern nach Tokio gereist und sei auch mit dem Vorstandsvorsitzenden Masayoshi Son zusammengetroffen.
Die geplante Beteiligung könnte einen Wert von 10 Milliarden US-Dollar oder mehr haben. Die Marktkapitalisierung der Swiss Re beträgt nach dem jüngsten Kurssprung rund 33 Milliarden Schweizer Franken, umgerechnet rund 35 Milliarden US-Dollar. Softbank würde Aktien mit einem Aufschlag erwerben.
Nach dem Einstieg wären die Japaner der größte Aktionär der Swiss Re. Analysten hatten diese Kombination zwischen einem Technologieunternehmen und einem Rückversicherer nicht erwartet. Dem zuständigen Experten der Großbank UBS etwa erschließt sich die strategische Logik eines solchen Deals auf den ersten Blick nicht.
"Warum nicht?", fragte dagegen die Bank Vontobel. Softbank blicke auf eine lange Geschichte mit vielen Großinvestitionen in führende Technologieunternehmen wie Yahoo, Alibaba, Uber und We-work zurück. Kürzlich übernahm der Konzern den britischen Chip- und Softwareentwickler ARM. Zuletzt sei Softbank auch im Bereich von Versicherungs-Startups, sogenannten Insurtechs, aktiv gewesen und habe an einer Finanzierungsrunde des US-Versicherers Lemonade teilgenommen, ergänzten die Experten der ZKB.
Für die Deutsche Bank steckt die Logik in dem Schlüsselwort "Big Data". Denn Rückversicherer säßen auf vielen Daten, die sie in der Vergangenheit nicht immer optimal genutzt hätten. Gleichzeitig werde das Geschäftsmodell durch neue Risiken wie Cyberkriminalität und autonome Fahrzeuge herausgefordert. Es wäre daher "sehr sinnvoll", wenn sich Rückversicherer mit Technologieunternehmen zusammenschlössenen, folgert der zuständige Analyst. Eine verbesserte Datenanalyse verschaffe Wettbewerbsvorteile.
Ihre Investitionen haben die Japaner über den mit 100 Milliarden US-Dollar ausgestatteten "Softbank Vision Fund" getätigt. Der 2017 geschlossene Fonds wurde mit viel Geld aus Saudi-Arabien alimentiert, aber auch einer Milliarde Dollar von Apple./stw/ra/dm/AWP/fba
ZÜRICH (dpa-AFX)
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