Medienbericht 25.03.2014 08:32:49

Japanische Bank an US-Geschäft von Royal Bank of Scotland interessiert

Sumitomo Mitsui und die RBS hätten sich bereits zu ersten Gesprächen über die RBS-Tochter Citizens getroffen, berichtete das "Wall Street Journal" (Dienstagausgabe) unter Berufung auf Kreise. Allerdings liege eine Einigung noch in weiter Ferne. Einige Beobachter sähen die Wahrscheinlichkeit für einen Verkauf an Sumitomo bei unter 50 Prozent.

Die RBS erklärte auf Anfrage der Zeitung, weiter an einem Börsengang von Citizens zu arbeiten. Dieser soll nach bisherigen Planungen noch in diesem Jahr über die Bühne gehen und dürfte nach Analystenschätzungen mindestens zehn Milliarden US-Dollar in die leeren RBS-Kassen bringen. Bei einer Übernahme müssten die Japaner dem Bericht zufolge deutlich mehr bieten. Citizens zählt mit seinen 19.000 Beschäftigten und 1.400 Filialen zu den 15 größten Privatkundenbanken in den USA. Die Sparte erwirtschaftete 2013 einen Gewinn von 654 Millionen Dollar. RBS war dort 1988 eingestiegen und hatte die Tochter durch zahlreiche Zukäufe immer weiter vergrößert.

Die RBS ist eines der größten Sorgenkinder unter den europäischen Banken. Derzeit unternimmt das seit der Finanzkrise größtenteils verstaatlichte Institut einen neuen Sanierungsanlauf. Die Bank ist in zahlreiche Skandale wie die Manipulation von Zinssätzen oder die massenhafte Falschberatung von Kunden mit Kreditausfallversicherungen verwickelt. Zudem sitzt sie immer noch auf einem Berg problematischer Finanz-Anlagen, die immer wieder für neue Verluste sorgen. Der seit dem vergangenen Jahr amtierende Vorstandschef Ross McEwan will nun radikal Altlasten abbauen und das Geschäft stärker auf den britischen Heimatmarkt ausrichten. Die Trennung von der US-Tochter soll dabei dringend benötigtes Kapital einbringen.

/enl/fn/stb

NEW YORK (dpa-AFX)

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