05.05.2015 09:16:46
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IWF drängt wohl Griechenlands Gläubiger zu Schuldenschnitt
LONDON (Dow Jones)-- Der Internationale Währungsfonds (IWF) fährt einem Pressebericht zufolge in den Verhandlungen um Griechenlands Schulden eine harte Linie. Weil das Rettungsprogramm für Griechenland so weit vom Kurs abgekommen sei, fordere der IWF die europäischen Gläubiger auf, einen Teil der Schulden abzuschreiben, berichtet die Financial Times. Diese Botschaft habe IWF-Europachef Poul Thomsen den Finanzministern der Eurozone übermittelt.
Die Hälfte der noch ausstehenden Rettungsgelder in Höhe von 7,2 Milliarden Euro sollen vom IWF kommen. Sollte die Forderung des IWF nicht erfüllt werden, bestehe die Gefahr, dass der IWF einen Teil der Gelder zurückhalte, heißt es in dem Bericht.
Der IWF habe die Europäer gewarnt, dass die Haushaltszahlen Griechenland erneut deutlich schlechter sein werden als erwartet. So werde es in diesem Jahr keinen Primärüberschuss geben, sondern ein Defizit. Ein Primärüberschuss wird erwirtschaftet, wenn ein Land mehr einnimmt als es ausgibt. Nicht berücksichtigt werden dabei die Kosten für Zins und Tilgung von Krediten.
Der IWF hatte einen dauerhaften Primärüberschuss als Bedingung für weitere Kredithilfen an Griechenland gestellt. Ursprünglich hatten die Gläubiger von Athen verlangt, dass der Primärüberschuss in diesem Jahr 3 Prozent betragen muss. Nun wird jedoch ein Defizit von bis zu 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erwartet.
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May 05, 2015 02:56 ET (06:56 GMT)
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