Hohe Ausschüttung geplant |
04.02.2022 16:19:00
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Intesa Sanpaolo peilt deutliches Gewinnplus an - Intesa Sanpaolo-Aktie dennoch schwächer
Der Kurs der Intesa-Aktie profitierte nur kurz von den Neuigkeiten. Nach einem Plus von zwei Prozent kurz nach Handelsbeginn in Mailand ging es abwärts. Zuletzt lag die Aktie mit 2,13 Prozent im Minus bei 2,67 Euro und gehörte damit zu den etwas schwächeren Titeln im Eurozonen-Index EuroStoxx 50. Allerdings hat sie seit dem Jahreswechsel immer noch rund 18 Prozent an Wert gewonnen.
Bis 2025 will die Bank 70 Prozent ihrer jährlichen Gewinne als Dividenden an die Anteilseigner ausschütten. Für 2022 sollen zusätzlich 3,4 Milliarden Euro in den Rückkauf eigener Aktien fließen. Dadurch verteilen sich künftige Gewinne auf weniger Anteilsscheine, was den verbliebenen Aktionären zugutekommen soll.
"Wir setzen uns Ziele, bei denen wir sehr sicher sind, dass wir sie erreichen", sagte Intesa-Chef Carlo Messina in einer Telefonkonferenz mit Analysten. "Wir werden von Jahr zu Jahr überprüfen, ob wir sie übertreffen können." Der veröffentliche Plan sei "sehr konservativ".
Bei seinen Gewinnplänen setzt Messina sowohl auf eine Senkung der Betriebskosten als auch auf höhere Einnahmen. Die gesamten Erträge der Bank sollen dazu im jährlichen Schnitt um 2,3 Prozent auf 22,8 Milliarden Euro im Jahr 2025 wachsen. Dazu sollen vor allem Gebühren, Provisionen und das Versicherungsgeschäft beitragen.
Zudem soll eine neue hauseigene Online-Bank rund vier Millionen Intesa-Kunden übernehmen, die schon bisher nicht in die Filialen gehen und der Bank mehr Kosten als Einnahmen bringen. Das Filialnetz soll um rund 1500 Standorte schrumpfen, von denen etwa 450 schon im vierten Quartal geschlossen wurden.
Zugleich will das Management die Flächen ihrer zentralen Standorte deutlich vergrößern und im Gegenzug die gesamten Gebäudeflächen der Bank in Italien um mehr als ein Fünftel verkleinern. Viel Geld soll in neue Computersysteme fließen: Dafür plant die Bank Investitionen in Höhe von rund 4,8 Milliarden Euro.
Zudem ist ein Stellenabbau vorgesehen, aber auch die Schaffung neuer Jobs, etwa im Computerbereich. So hat sich das Management mit Gewerkschaften bereits auf ein Abfindungsprogramm für 9200 Beschäftigte geeinigt, die die Bank bis 2025 verlassen sollen. Andererseits will das Geldhaus bis dahin 4600 Menschen einstellen.
Im vergangenen Jahr steigerte die Bank ihre Erträge im Vergleich zu 2020 um zwei Prozent auf 20,8 Milliarden Euro. Der Gewinn stieg sogar um 28 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. So musste Intesa zwar 2,8 Milliarden Euro in die Risikovorsorge für drohende Kreditausfälle stecken, doch war dies gut ein Drittel weniger als im ersten Corona-Jahr 2020. In den nächsten Jahren will das Management die Risiken im Kreditgeschäft deutlich verringern und den Anteil der gefährdeten Kredite um ein Drittel senken.
/stw/men/stk
TURIN (dpa-AFX)
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