Zuckerberg-Ankündigung |
27.03.2022 16:12:00
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Instagram bereitet Einstieg in NFT-Markt vor
• NFT-Pläne für Instagram
• Konkurrenz zu OpenSea & Co.?
Meta-CEO will NFTs auf Instagram bringen
Der Handel mit NFTs ist in diesem Jahr eines der Trendthemen auf dem Markt. Der Hype um Non-Fungible Token ist längst nicht mehr nur bei eingefleischten Krypto-Fans präsent. Immer mehr etablierte Konzerne wie adidas und Disney wollen ein Stück vom Kuchen abhaben und bieten eigene digitale Sammelobjekte an. Mit der Facebook-Mutter Meta baut nun ein weiterer großer Marktakteur sein Engagement auf dem NFT-Markt aus. Wie CEO Mark Zuckerberg kürzlich auf dem SXSW-Festival im texanischen Austin verkündete, wolle das Unternehmen die nicht fälschbaren Token nun in das soziale Netzwerk Instagram bringen. "Wir arbeiten daran, NFTs in naher Zukunft auf Instagram einzuführen", so der Konzernlenker laut der Nachrichtenagentur "Bloomberg". Auch das Minten der Token wolle man über die Plattform ermöglichen. Einzelheiten zur Funktionsweise oder ein Startdatum nannte der Unternehmer nicht, in den nächsten Monaten soll das NFT-Feature aber bereits nutzbar sein.
Technische Struktur unklar
Damit könnte der Meta-Konzern in Konkurrenz zu den NFT-Börsen OpenSea, Rarity und Nifty Gateway treten. Denkbar sei laut Yahoo Finance, dass sich mit dem Feature jedes Bild auf dem eigenen Instagram-Profil als NFT monetarisieren lasse. Da jedoch unklar ist, auf welcher technischen Struktur die neue Funktion aufbauen soll, könne über den tatsächlichen Umfang der Neuerung nur gemunkelt werden. "Es ist nicht bekannt, auf welcher Blockchain Instagram sein NFT-Projekt aufbauen wird", sagte auch Mike Dickens, COO von Blockasset.co, gegenüber dem Marktportal. "Für eine größere Massenakzeptanz brauchen sie jedoch eine Blockchain mit niedrigen Gebühren für ein besseres Nutzererlebnis."
Auch wenn für den NFT-Handel häufig die Ethereum-Blockchain verwendet wird, könne sich laut dem Experten Solana mit der "Phantom"-Wallet als geeignete Architektur für das Instagram-Feature anbieten. Damit wäre es Benutzern etwa möglich, auf ein Bild zu klicken und den aktuellen Preis für das zugehörige NFT, die Verkaufshistorie sowie Preisveränderungen angezeigt zu bekommen. Ähnlich sei es aktuell beim Marktführer OpenSea der Fall. Alternativ sei auch die Implementierung von Wallets wie Torus denkbar, die Nutzer mithilfe ihrer Konten in sozialen Netzwerken erstellen können, so Dickens weiter. Dies könne die Akzeptanz des Dienstes bei eher unerfahrenen Usern fördern.
Pläne von eigener Kryptowährung noch nicht vom Tisch?
Langfristig könnte Meta seine NFT-Dienste auch an eine eigene Kryptowährung koppeln, glaubt der Experte. Bereits in der Vergangenheit arbeitete der Konzern an seiner Cyberdevise Libra, die später in Diem umbenannt wurde. Im Januar wurden dann Berichte bekannt, nach denen der Internet-Konzern den Coin eingestampft haben soll. Auch wenn Metas Pläne für eine eigene Kryptowährung derzeit ungewiss sind, könnte der Zuckerberg-Konzern für seine NFT-Pläne aber zumindest übergangsweise auf die Krypto-Größen Bitcoin und Ethereum zurückgreifen, so Dickens weiter.
Bereits im August 2021 kündigte der damalige Meta-Manager David Marcus an, dass man im Rahmen der Arbeit an der eigenen Wallet Novi, die zusammen mit Diem Anwendung finden sollte, auch die Entwicklung möglicher NFT-Anwendungen untersuche. "Wir prüfen auf jeden Fall die Möglichkeiten, uns in diesem Bereich zu engagieren, weil wir denken, dass wir in einer wirklich guten Position dafür sind", so Marcus gegenüber "Bloomberg Television". Damals sagte der Manager außerdem, dass man Novi im Notfall auch ohne Diem auf den Markt bringen wolle, dies aber als "letzter Ausweg" gesehen werde.
Warnung vor verfrühter Euphorie
Technologie-Publizist Casey Newton, der das Blog "Platformer" betreibt, äußerte sich ebenfalls zu Zuckerbergs NFT-Ankündigung - und warnte davor, dass der Hype die Realität einholen könne. "Zuckerberg versucht hier einen schwierigen Spagat: Er präsentiert eine große, positive Zukunftsvision, die Top-Talente anziehen kann, ohne zu viel zu versprechen, was sein Unternehmen realistisch liefern kann", so Newton. So kritisierte der Blogger die Ankündigung des Meta-Chefs auch aufgrund der Tatsache, dass noch nichts darüber bekannt ist, wie das NFT-Feature auf Instagram tatsächlich funktionieren wird. Auch sei das Minten von NFTs nicht garantiert worden, Zuckerberg habe lediglich erklärt, dass das Feature "hoffentlich" implementiert werden könne. "Diese Versprechungen borgen sich Vertrauen, das Meta im Moment nicht wirklich übrig hat", so Newtons Urteil. "Ich bin sicher, dass wir in diesem Jahr noch mehr von Zuckerberg über das Metaverse hören werden, und ich bin weiterhin an seinen Aussagen interessiert. Aber bis jetzt sind die großen Ambitionen des Unternehmens hinreichend dokumentiert worden. Alles, was jetzt noch zu tun ist, ist die Umsetzung."
Twitter bietet NFT-Funktionen an
Auch Konkurrent Twitter hat sein Engagement im NFT-Bereich ausgebaut und bietet seit Januar die Möglichkeit an, eigene NFTs als Profilbild auf dem Kurznachrichtendienst zu präsentieren. Nachdem sich der Nutzer über Twitter kurzzeitig mit der jeweiligen Wallet verbunden hat, kann das NFT übertragen und als Avatar genutzt werden. Anschließend wird das Bild auf dem Profil in einer sechseckigen Form angezeigt, die garantiert, dass man den Token auch tatsächlich besitzt. Derzeit werden laut Angabe des Unternehmens aber nur statische Bild-NFTs unterstützt, die auf der Ethereum-Blockchain laufen.
Redaktion finanzen.at
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