Ausblick bestätigt 09.08.2019 17:51:00

innogy-Aktie im Minus: innogy mit schlechteren Zahlen kurz vor der Zerschlagung

innogy-Aktie im Minus: innogy mit schlechteren Zahlen kurz vor der Zerschlagung

Die RWE-Tochter, die E.ON im September schlucken will, legte ein bereinigtes operatives Ergebnis (EBIT) von 1,3 Milliarden Euro vor, wie der Essener Konzern am Freitag mitteilte. Das ist ein Rückgang von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und liegt leicht über den Erwartungen der Analysten. Das bereinigte Ergebnis schrumpfte um 26 Prozent auf 488 Millionen Euro. Marktbeobachter hatten 466 Millionen Euro erwartet.

Hauptursache für die Entwicklung war das schwache britische Geschäft. Dort hat die Regierung zum Jahresende eine Preisobergrenze für Strom- und Gastarife eingeführt, was der innogy-Tochter NPower die Bilanz verhagelte. Im Laufe des Jahres sind dort 900 Stellen bedroht - ein Problem, das E.ON nach der Transaktion erben wird. Auch der Verkauf des tschechischen Gasnetzgeschäfts wirkte sich für innogy negativ aus.

"Zwar ging das Ergebnis insgesamt gegenüber dem Vorjahr wie erwartet zurück, aber man muss sich die Zahlen im Detail ansehen", sagte Bernhard Günther, Finanzvorstand der innogy SE. So sei das Ergebnis im Unternehmensbereich Erneuerbare Energien wie erwartet gestiegen. Gründe dafür seien vor allem höhere Marktpreise und bessere Witterungsbedingungen gegenüber dem Vorjahr. Die mehr als 180.000 deutschen Neukunden, die innogy seit Jahresbeginn hinzugewinnen konnte, hätten sich auch noch nicht in den Zahlen bemerkbar gemacht, so Günther.

Für das laufende Gesamtjahr rechnet der Essener Konzern weiterhin mit einem bereinigten EBIT von rund 2,3 Milliarden Euro und einem bereinigten Nettoergebnis von rund 850 Millionen Euro. Im Jahr zuvor hatte innogy operativ noch 2,6 Milliarden und bereinigt 1,03 Milliarden Euro verdient. Für die Dividende strebe innogy weiter eine Ausschüttungsquote von 70 bis 80 Prozent des bereinigten Nettoergebnisses an, hieß es weiter.

Vor gut einem Jahr hatten die innogy-Mutter RWE und E.ON angekündigt, die 2016 gestartete Ökostrom-Tochter zu zerschlagen. Die Ökostromgeschäfte von innogy und von E.ON gehen an RWE, im Gegenzug übernimmt E.ON das Vertriebs- und Netzgeschäft von innogy. Die Europäische Kommission prüft den Deal noch. Eine Entscheidung wird für den 20. September erwartet.

innogy erhöht vor Windenergiegipfel Druck auf Regierung

innogy hat den schleppenden Zubau von Windenergie an Land kritisiert und die Bundesregierung zum Handeln aufgerufen. Die Entwicklung sei "tragisch", sagte Vorstandsvorsitzender Uwe Tigges in einer Telefon-Pressekonferenz anlässlich der Vorstellung der innogy-Halbjahresbilanz. Es müsse zu denken geben, dass der Zubau der Windkraft in der Bundesrepublik um über 80 Prozent zurückgegangen sei, so Tigges. "Deutschland hinkt seinen Klimazielen hinterher."

Der innogy-Chef forderte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) auf, beim Windenergiegipfel konkrete Ergebnisse vorzulegen. Es brauche "zügigere und bessere Genehmigungen" sowie eine Eindämmung der Klagen und Prozesse von Bürgern. Zudem müsse der Weg für großflächige Photovoltaik-Anlagen geöffnet werden. Tigges wünsche sich, "dass das alles zügiger und reibungsloser läuft". Altmaier hatte das Spitzentreffen der Windbranche für nach der Sommerpause angekündigt.

Die vor der Zerschlagung stehende innogy SE verdiente im ersten Halbjahr etwas weniger als im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis schrumpfte um 26 Prozent auf 488 Millionen Euro. Zwar konnte das RWE-Tochterunternehmen, das Konkurrent Eon im September übernehmen will, deutlich bei den Erneuerbaren Energien und hier besonders bei der Windkraft zulegen. Das Geschäft machte iInnogy jedoch vor allem im Ausland.

Am Freitag verlor die innogy-Aktie letztendlich 1,08 Prozent auf 43,20 Euro.

BERLIN (Dow Jones)

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Bildquelle: innogy,innogy SE

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