03.02.2022 13:08:52

ING Deutschland verdient mehr - starkes Wertpapiergeschäft

FRANKFURT (Dow Jones)--Eine geringere Risikovorsorge als im Vorjahr und gestiegene Provisionseinnahmen haben der deutschen Tochter der niederländischen Bank ING trotz höherer Kosten einen Gewinnanstieg beschert. Die ING Deutschland konnte ihre Erträge zudem leicht steigern, wozu ein starkes Wertpapiergeschäft beitrug.

Der Vorsteuergewinn stieg um 12 Prozent auf 1,17 Milliarden Euro. Nach Steuern stand ein Gewinn von 797 Millionen Euro zu Buche, das waren 15 Prozent mehr als im Vorjahr.

Für ausfallgefährdete Kredite musste ING Deutschland nur noch 113 Millionen Euro und damit weniger als die Hälfte des ersten Corona-Jahres 2020 zurückstellen. Auf der anderen Seite drückten höhere Kosten auf das Ergebnis, vor allem wegen Investitionen in Personal und neue Produkte. So rückte die Aufwand-Ertrags-Relation auf 51,2 von 49,9 Prozent vor. Damit musste ING Deutschland für einen Euro Ertrag gut 51 Cent aufwenden.

Die Erträge stiegen minimal auf 2,63 von 2,61 Milliarden Euro. Der Provisionsüberschuss legte dank des starken Wertpapiergeschäfts um 13 Prozent auf 543 Millionen Euro zu. Die Wertpapiertransaktionen stiegen auf den Rekordwert von 34,0 Millionen nach 26,9 Millionen im Vorjahr. Der Zinsüberschuss gab dagegen um 4 Prozent auf 1,97 Milliarden Euro nach.

"Wir haben unser Angebot ausgebaut, sind ausgewogen gewachsen und haben schlussendlich ein starkes Ergebnis erzielt", sagt ING-Deutschland-Chef Nick Jue laut Mitteilung. "Gleichzeitig hat das Geschäftsjahr schwierige Entscheidungen und gewichtige Aufgaben mit sich gebracht: Wir haben das Privatkundengeschäft in Österreich aufgegeben, Verwahrentgelte eingeführt und das AGB-Urteil des Bundesgerichtshofs umgesetzt."

Die Bank zählte Ende 2021 rund 9,09 Millionen Privatkunden, ein Rückgang im Vergleich zur Vorjahreszahl von 9,53 Millionen. Bereinigt um den Wegfall von Privatkunden in Österreich verzeichnete sie einen Nettokundenzuwachs in Deutschland von rund 131.000.

Die Zahl der Kunden, die neben dem Girokonto mit regelmäßigem Geldeingang mindestens ein weiteres Produkt der Bank nutzen, stieg um 106.000 auf 2,26 Millionen. Die Zahl der Girokonten, für die Bank ein wichtiges Einstiegsprodukt, legte zum Jahresende um etwa 94.000 auf 2,97 Millionen zu.

Der Mutterkonzern ING Group hat am Morgen bereits Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr bekanntgegeben. Der Nettogewinn stieg um 92 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/mgo/brb

(END) Dow Jones Newswires

February 03, 2022 07:08 ET (12:08 GMT)

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