Immofinanz-Prozess - Anwalt: Thornton wurde getäuscht

Thornton hatte Geschäftsführerfunktionen in jenen Gesellschaften, über die die angeklagten Optionsgeschäfte gelaufen waren. Aber Thornton sei in ein bestehendes Konzept im Konzern eingetreten. Er habe als Arbeitnehmer seinem Arbeitgeber, der durch den Hauptangeklagten Karl Petrikovics vertreten wurde, vertrauen müssen, schilderte Milchrahm die Doppelrolle des Angeklagten. Außerdem war Petrikovics auch Vertreter des betroffenen Gesellschafters.

Dass Thornton die Scheinrechnungen ausstellte, über die die Angeklagten Petrikovics, Helmut Schwager und Norbert Gertner rund eine dreiviertel Million Euro einstreiften, sei ihm nicht vorzuwerfen, argumentierte Milchrahm. Er habe auf Anweisung gehandelt. Schwager, damals die "Graue Eminenz" im Unternehmen, habe ihm den Text seiner Rechnung diktiert.

Thornton habe nie etwas alleine entschieden, "er hatte gar kein Pouvoir", betonte Thorntons zweiter Anwalt Lukas Kollmann.

Thornton war Geschäftsführer zahlreicher Töchtergesellschaften im Immofinanz-Constantia-Konzern. Er ist wegen Beihilfe zur Untreue angeklagt. Er selber nahm an den nun angeklagten Optionsgeschäften nicht teil.

(Schluss) gru/ggr/cri

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