Konzern muss draufzahlen 20.10.2014 07:55:48

IBM wird angeblich verlustbringende Chipsparte los

Der von einem arabischen Staatsfonds kontrollierte Chiphersteller Globalfoundries wolle das IBM-Geschäft übernehmen, berichteten die Nachrichtenagentur Bloomberg und die "Financial Times" in der Nacht zu Montag. IBM gebe 1,5 Milliarden Dollar dazu, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Allerdings bekomme IBM im Gegenzug für die auf drei Jahre gestreckten Zahlungen auch rund 200 Millionen Dollar an nicht näher Werten genannten Werten zurück, schrieb Bloomberg. Damit würde IBM bei dem Geschäft unter dem Strich 1,3 Milliarden Dollar (1,0 Milliarden Euro) draufzahlen.

Ein Unternehmenssprecher war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Allerdings hatte IBM zuvor angekündigt, am Montag vor US-Börsenstart wichtige Neuigkeiten bekanntzugeben. Parallel dazu werde auch die Quartalsbilanz vorgezogen veröffentlicht.

IBM versuchte schon seit Monaten, die Chipproduktion zu veräußern. Globalfoundries, in Besitz eines staatlichen Investmentfonds aus Abu Dhabi, galt schon länger als aussichtsreicher Kandidat. Globalfoundries entstand bei der Auskoppelung der Fertigung des Chipkonzerns AMD im Jahr 2009. Das Unternehmen gilt als der zweitgrößte Auftragsfertiger im Chip-Bereich nach TSMC aus Taiwan.

In den Chipfabriken von IBM, unter anderem in Fishkill bei New York, steht eine milliardenschwere Modernisierung an, damit Prozessoren neuer Generationen produziert werden können. IBM sei ursprünglich bereit gewesen, eine Milliarde Dollar für die Übernahme der Werke zu bezahlen, schrieb Bloomberg. Globalfoundries habe zwei Milliarden gefordert. Nach dem Deal werde Globalfoundries IBM zehn Jahre lang mit Chips versorgen und dafür Zugang zu IBM-Technologien bekommen. Rund 5000 IBM-Mitarbeiter wechselten zu Globalfoundries, schrieb die "Financial Times".

IBM will nach bisherigen Angaben weiterhin selbst Prozessoren entwickeln. Im Sommer hatte der Computerkonzern für die nächsten fünf Jahre Investitionen von drei Milliarden Dollar in diesem Bereich angekündigt. IBM-Chefin Virginia Rometty arbeitet daran, die Profitabilität des Konzerns zu steigern.

/hbr/DP/stk

NEW YORK (dpa-AFX)

Weitere Links:

Analysen zu IBM Corp. (International Business Machines)mehr Analysen

24.10.24 IBM Sell UBS AG
24.10.24 IBM Hold Jefferies & Company Inc.
01.10.24 IBM Halten DZ BANK
25.01.24 IBM Hold Jefferies & Company Inc.
25.01.24 IBM Neutral JP Morgan Chase & Co.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

IBM Corp. (International Business Machines) 217,05 -0,37% IBM Corp. (International Business Machines)