27.01.2023 14:10:38

IAB: Arbeitsmarkt überwindet Ukraine-Folgen

NÜRNBERG (dpa-AFX) - Der deutsche Arbeitsmarkt wird nach Einschätzung der Arbeitsagenturen an den Folgen des Krieges in der Ukraine nicht langfristig leiden. Das geht aus dem neuesten Arbeitsmarktbarometer des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor, das am Freitag erschienen ist. "Die Arbeitsagenturen erwarten, dass der Arbeitsmarkt die Folgen der Energiekrise überwindet. Die Zeiten steigender Arbeitslosigkeit infolge des Krieges dürften vorbei sein, sagte der Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen, Enzo Weber.

Das Barometer stieg im Januar im dritten Monat in Folge und rückte um 1,6 Punkte auf 102,9 Punkte vor. Der Wert von 100 würde eine neutrale Entwicklung bedeuten, ein Wert von mehr als 100 deutet auf eine gute Entwicklung am Arbeitsmarkt hin. Damit liegt Deutschland vor der europäischen Konkurrenz - das europäische Barometer stieg ebenfalls über die 100er-Marke, jedoch nur um 0,8 Punkte auf 100,5.

Der deutsche Arbeitsmarkt hatte besonders wegen der Aufnahme der Geflüchteten aus der Ukraine in die Grundsicherung seit Sommer eine erhöhte Zahl von Arbeitslosen aufgewiesen. Die Komponente Arbeitslosigkeit des Barometers rangiert jedoch nach einem Sprung um 2,5 Punkte inzwischen mit 101 Punkten wieder im positiven Bereich. Die Beschäftigungskomponente zeigt mit 104,8 Punkten weiter einen sehr hohen Wert, der auf große Einstellungsbereitschaft der Unternehmen hindeutet.

Im Umkehrschluss ist der sogenannte Arbeitskräfte-Knappheitsindex auf ein neues Rekordhoch geklettert. "Arbeitskräfte sind aktuell so knapp wie seit dem Wirtschaftswunder nicht mehr", erklärte Weber.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert./dm/DP/mis

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