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29.08.2019 20:06:00
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Hoffnung auf Preiserhöhungen: Wird Uber-Konkurrent Lyft bald profitabel?
• Guggenheim-Analysten heben Kursziel an
• Hoffnung auf Durchsetzung von Preiserhöhungen im Sog von Konkurrent Uber
Zum Börsenstart im März lief zunächst alles nach Plan: Mit einem Erstkurs von 87,24 US-Dollar lag der Fahrdienstleister Lyft am ersten Handelstag um 20 Prozent über dem Ausgabepreis von 72 US-Dollar. 2,3 Milliarden Dollar spülte das IPO in die Kassen des chronisch klammen Unternehmens. Doch schon nach kurzer Zeit überschatteten Zweifel an der Geschäftsentwicklung von Lyft die Kursentwicklung - dem Unternehmen liefen in den Folgemonaten die Anleger in Scharen davon. Aktuell wird eine Lyft-Aktie für rund 51 US-Dollar gehandelt, Investoren die beim IPO dabei waren, müssen Kursverluste von knapp 30 Prozent verkraften. Ein Analysehaus liefert für Lyft-Anleger nun vorsichtig positive Signale.
Schon 2021 schwarze Zahlen?
Jake Fuller und Ali Faghri, Analysten bei Guggenheim, glauben daran, dass der Uber-Konkurrent deutlich früher schwarze Zahlen schreiben kann, als bislang erwartet. Schon bis 2021 wird Lyft profitabel sein, schätzt Fuller. Bislang hatte er den Break Even erst für 2023 vorausgesagt. In einer Mitteilung an Kunden schrieben die beiden Experten, man habe unterschätzt, wie hoch der Einfluss der Preisgestaltung auf das Geschäftsmodell von Lyft sei.
Bislang waren die Analysten davon ausgegangen, dass es für Lyft schwierig werden könnte, die Fahrpreise zu erhöhen oder die Löhne für die Fahrer in dem wettbewerbsreichen Segment zu senken, das Preismodell des Unternehmens in den vergangenen zwei Monaten habe sie aber überrascht.
Dabei verwiesen sie auch auf den direkten Konkurrenten und Marktführer Uber, der im Rahmen der geplanten Internationalisierung und insbesondere im hart umkämpften Restaurant-Geschäft, wo das Unternehmen mit Uber Eats aktiv ist, auf starke Margen angewiesen ist. Dies versetze auch Lyft in die Lage, neben dem großen Konkurrenten die Preise zu erhöhen, glauben Fuller und Faghri.
Kursziel angehoben
Höhere Preise würden ihrer Ansicht nach - deutlich mehr als mögliche Nachfrageeffekte - dafür sorgen, dass Lyft bereits in rund zwei Jahren Gewinne erzielen kann. "Preiserhöhungen dürften die Rentabilität ankurbeln, die Deckungsbeiträge stärken und die Renditeverluste verringern, wobei die Möglichkeit besteht, dass die wichtigsten Kennzahlen einen Aufwärtstrend bewirken", schreiben Fuller und Faghri.
Vor diesem Hintergrund hoben die Experten ihr Kursziel für Lyft auf 60 US-Dollar an - die Lyft-Aktie hätte also zum aktuellen Niveau noch rund 17,6 Prozent Luft nach oben. Das wäre zwar immer noch deutlich unter dem Ausgabepreis, würde aber das Minus seit Börsenstart immerhin um rund die Hälfte verringern.
Zahlen lassen hoffen
Und auch Lyft selbst hatte zuletzt zunehmend Zuversicht verbreitet. Die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsquartal waren besser ausgefallen als erwartet, auch wenn der Verlust aufgrund von hohen Kosten für den Börsengang nochmals gestiegen war. Der Fahrdienstleister ließ aber bei der Vorlage der Quartalsbilanz bereits durchblicken, dass sich im Preiskampf mit Uber eine Entspannung abzeichne. Das hatte sich im vorangegangenen Quartalsbericht noch anders angehört, da hatte Lyft Anleger noch auf harte Zeiten vorbereitet.
Redaktion finanzen.at
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