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18.06.2024 11:41:31
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Hoffen auf die Durchschlagskraft der Aufwärtsimpulse
Rückblick: Dax verliert deutlich
Der Deutsche Aktienindex (Dax) verlor im Wochenvergleich 3,0 Prozent auf 18.002,02 Punkte, es war sein höchster Wochenverlust seit August des vergangenen Jahres. Der MDax sackte um 4,3 Prozent ab auf 25.719,43 Zähler. Der TecDax büßte 2,9 Prozent ein auf 3.353,26 Punkte.
Größte Wochenverlierer im Dax waren die Titel der Porsche Holding mit einem Minus von 13,2 Prozent. Hier wirkten sich wie bei anderen Automobilkonzernen die Sorgen vor einem Handelsstreit mit China aus. Der Kurs von Volkswagen fiel um 6,8 Prozent, der von BMW um 4,9 Prozent und der von Mercedes Benz um 3,2 Prozent. Die Titel von Rheinmetall litten im ungünstigen Marktumfeld einmal mehr unter Gewinnmitnahmen, in der vergangenen Woche büßten sie 10,1 Prozent ein. Dagegen verteuerte sich die Aktie von Covestro um 7,5 Prozent. Berichten zufolge hat es bei den Übernahmegesprächen zwischen dem Kunststoffhersteller und Adnoc, dem staatlichen Ölkonzern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Fortschritte gegeben.
Anleihen: Aufwärtsbewegung
Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten sind in der vergangenen Woche deutlich gestiegen. In erster Linie ließ die Verunsicherung über die weitere politische Situation in Frankreich die Anleger zu den als sicher geltenden Bundespapieren greifen. Die Aussicht auf Neuwahlen bereitete vielen Marktteilnehmern Sorgen. Daneben stützten zeitweilig auch Inflations- und Konjunkturdaten aus den USA die Notierungen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel im Wochenvergleich von 2,61 auf 2,35 Prozent. Die Umlaufrendite reduzierte sich von 2,64 auf 2,44 Prozent.
USA: Gute Stimmung bei Tech-Werten
Die US-Aktienbörsen haben sich in der vergangenen Handelswoche uneinheitlich präsentiert. Während es beim technologielastigen Nasdaq-100-Index deutlich nach oben ging, neue Rekordhochs inklusive, verzeichneten etliche Standardwerte Verluste. Die gute Stimmung im Tech-Bereich resultierte unverändert aus den Hoffnungen und Erwartungen an das Thema Künstliche Intelligenz. Der Dow-Jones-Index sank im Wochenvergleich um 0,5 Prozent auf 38.589,16 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index, der im Wochenverlauf neue Rekordstände markiert hatte, legte dagegen um 1,6 Prozent zu auf 5.431,60 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index kletterte um 3,5 Prozent auf 19.659,80 Punkte.
Ausblick: Verunsicherung wegen Frankreich-Wahl
Die Verunsicherung durch die in der vergangenen Woche überraschend angekündigten Neuwahlen in Frankreich könnte auch in der aktuellen Woche die deutschen Aktienbörsen beschäftigen. Auch der drohende Handelskonflikt mit China könnte erneut belasten. Allerdings weisen einige Beobachter darauf hin, dass die von beiden Seiten angekündigten Maßnahmen einerseits möglicherweise noch abgewendet werden, andererseits in ihren Auswirkungen weniger massiv sein könnten als in den vergangenen Handelstagen befürchtet. Sobald es hier mehr Klarheit gibt, könnte eine mögliche Erleichterung der Marktteilnehmer für Aufwärtsimpulse sorgen.
Geldpolitik bleibt im Fokus
Zentrales Thema an den Börsen bleibt die Geldpolitik. In diesem Zusammenhang stehen vor allem Wirtschaftsdaten aus den USA im Fokus der Anleger. Dabei könnten beispielsweise die Einzelhandelsumsätze und die Zahlen zur Industrieproduktion die zuletzt bei vielen auf praktisch Null gesunkenen Hoffnungen auf eine Zinssenkung im Frühherbst wieder beleben. Die Stimmung beeinflussen könnte zudem das Ergebnis der Ratssitzung der Bank of England. Beim Blick auf die europäischen Wirtschaftsdaten könnten besonders die Einkaufsmanagerindizes und die ZEW-Konjunkturerwartungen für Aufmerksamkeit sorgen. Dabei dürfte es den Anlegern weniger auf die möglichen Auswirkungen auf die Geldpolitik als auf die konjunkturelle Lage ankommen.
Zu Ende der Handelswoche könnte der große Verfallstermin an den Terminmärkten für merkliche, nicht durch die Nachrichtenlage zu erklärende Kursbewegungen sorgen, wenn große Investoren versuchen, die Notierungen in die gewünschte Richtung zu bewegen.
Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Montag, 17.06.: New York Empire State Produktionsindex (USA)
Dienstag, 18.06.: ZEW-Konjunkturerwartungen (Deutschland); Verbraucherpreise in der Eurozone; Einzelhandelsumsätze in den USA; Industrieproduktion in den USA
Mittwoch, 19.06.: Protokoll der vergangenen Ratssitzung der Bank of Japan
Donnerstag, 20.06.: Erzeugerpreise in Deutschland; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of England; Philadelphia Fed Herstellungsindex (USA)
Freitag, 21.06.: Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Großer Verfallstermin an den Terminmärkten; S&P-Global-Gesamtindex (USA)
Ulrich Kirstein ist Pressesprecher der Börse gettex. Der Betriebswirt und Kunsthistoriker schreibt über Literatur und Börse, interviewt alle 14 Tage in Börse am Donnerstag den Leiter Marktsteuerung und hat u.a. mit Christine Bortenlänger Börse für Dummies und Aktien für Dummies verfasst.
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Aktien in diesem Artikel
BMW AG | 71,84 | 0,34% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 52,03 | -1,22% | |
Porsche Automobil Holding SE Vz | 34,12 | -1,39% | |
Rheinmetall AG | 636,40 | 1,50% | |
Volkswagen (VW) St. | 82,70 | -0,06% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 016,75 | 0,42% | |
TecDAX | 3 467,86 | 0,29% | |
Dow Jones | 44 724,81 | -0,13% | |
MDAX | 26 450,55 | 0,56% | |
NASDAQ 100 | 21 179,37 | 0,07% |