Deutlicher Ergebnisrückgang |
04.03.2021 14:10:00
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Henkel hält Dividende stabil trotz Umsatz- und Gewinnrückgang - Henkel-Aktie wenig bewegt
Henkel erwartet daher, dass die Umsätze 2021 organisch, sprich währungs- und portfoliobereinigt, um zwei bis fünf Prozent zulegen. Auch bei der bereinigten operativen Umsatzrendite (Ebit) geht das Management wieder von Fortschritten aus: Sie soll sich vom Vorjahreswert zirka 13 Prozent auf 13,5 bis 14,5 Prozent verbessern. Auch beim Gewinn zeigt sich der Hersteller von bekannten Marke wie Persil, Schwarzkopf oder Pritt wieder zuversichtlicher. Das um Sondereffekte und Währungsschwankungen bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie soll von 4,26 Euro um fünf bis 15 Prozent zulegen.
Im vergangenen Jahr hatten die Düsseldorfer trotz Verbesserungen im dritten und vierten Quartal Einbußen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hinnehmen müssen. Dazu belasteten negative Währungseffekte sowie Investitionen. Der Umsatz fiel um rund vier Prozent auf 19,3 Milliarden Euro. Organisch lag das Minus bei 0,7 Prozent und damit am oberen Ende der von Henkel ausgegebenen Erwartungen. Im vierten Quartal stand hier noch einmal ein robustes Wachstum von 3,7 Prozent, zu dem alle Sparten beitrugen.
Im vergangenen Jahr kämpfte vor allem das Klebstoffgeschäft mit einem deutlichen Nachfragerückgang von wichtigen Abnehmerindustrien und blieb so hinter dem Vorjahr zurück. Dies zeigte sich vor allem im zweiten Quartal, als weltweit durch die Pandemie große Teile der Wirtschaft brachlagen. In der zweiten Jahreshälfte konnte sich die Nachfrage wieder erholen, im Schlussquartal erreichte der Bereich ein organisches Wachstum von 3,7 Prozent.
Die Kosmetiksparte litt unter den Schließungen der Friseure. Das Geschäft mit den Endverbrauchern im Einzelhandel lief jedoch gut. Von der gestiegenen Nachfrage nach Hygieneprodukten konnte dagegen das Geschäft mit Wasch- und Reinigungsmitteln profitieren, das sowohl auf Jahressicht als auch im vierten Quartal starke Zuwächse erzielen konnte.
Das bereinigte Ebit sank 2020 um knapp 20 Prozent auf rund 2,6 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente Henkel mit 1,4 Milliarden Euro knapp ein Drittel weniger. Neben der Pandemie belasteten dabei Investitionen in Marken, Innovationen und Digitalisierung speziell im Konsumentengeschäft. Mit den Investitionen will Henkel sein Wachstum wieder vorantreiben, das bereits vor der Pandemie geschwächelt hatte.
So hatte Knobel im März vergangenen Jahres angekündigt, das Markendickicht weiter zu lichten, in neue Produkte zu investieren, Prozesse zu verschlanken und einen stärkeren Fokus auf Nachhaltigkeit sowie Digitalisierung zu legen. Umsatz und Gewinn sollen daher mittelfristig wieder zulegen, so seine Prognose.
Aktionäre sollen dank robuster Mittelzuflüsse für 2020 eine unveränderte Dividende von 1,85 Euro je Vorzugsaktie erhalten. "Seit dem Börsengang vor 35 Jahren hat Henkel immer eine Dividende gezahlt, die über oder zumindest auf dem Niveau des Vorjahres lag", so Knobel.
Fortschritte bei Portfolio-Bereinigung und Digitalisierung
Henkel hat die Portfolio-Bereinigung trotz der coronabedingten Belastungen im vergangenen Jahr vorangetrieben. Es seien für Geschäfte mit einem jährlichen Umsatzvolumen von mehr als 100 Millionen Euro "Vereinbarungen über den Verkauf unterzeichnet, der Verkauf abgeschlossen oder sie eingestellt" worden, teilte der Düsseldorfer Konsumgüterkonzern mit. Dafür sei 2020 ein nicht zahlungswirksamer Wertminderungsaufwand in Höhe von insgesamt rund 300 Millionen Euro gebucht worden.
Henkel hatte 2020 angekündigt, dass bis Ende 2021 Consumer-Marken und -Kategorien mit einem Umsatz von 500 Millionen Euro verkauft oder eingestellt werden sollen.
Auch bei der Digitalisierung habe Henkel im vergangenen Jahr Fortschritte gemacht. Der digital erzielte Umsatz sei über alle Unternehmensbereiche hinweg um rund 20 Prozent gestiegen, im Segment Consumer mehr als 60 Prozent. Der digitale Anteil am Umsatz habe sich auf 15 Prozent erhöht, so der DAX-Konzern.
An der Börse spielten die Zahlen, Ausblick und Dividende kaum eine Rolle. Das Papier, das am Finanzmarkt zu den Verlierern der Corona-Krise gehört, gab in einem schwachen Gesamtmarkt via XETRA zuletzt marginale 0,10 Prozent auf 83,24 Euro nach.
(Dow Jones / dpa-AFX)
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