2015 war Rekordjahr |
25.02.2016 14:27:40
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Henkel-Chef Rorsted verlässt Persil-Hersteller nahezu blitzsauber
Die stärker gewordenen Währungsschwankungen, die politischen Unruheherde und die sich abschwächende Wirtschaftsentwicklung in Märkten wie China lassen den weltweit agierenden Konzern vorsichtig werden. Aus eigener Kraft wird der Umsatz in diesem Jahr voraussichtlich nur noch um zwei bis vier Prozent und der bereinigte Gewinn je Aktie um acht bis elf Prozent steigen. In den Jahren zuvor hatte sich Henkel größere Sprünge zugetraut. Diese Prognose sei angesichts der Lage auf den Weltmärkten konservativ, räumte Rorsted ein. Das sah auch die Börse so, die Aktie verlor als eines der Schlusslichter im Dax 1,56 Prozent.
Auch in einem weiteren Punkt musste der Konzern zurückrudern: Das vor vier Jahren ausgegebene Ziel, den Umsatz bis Ende 2016 auf 20 Milliarden Euro zu steigern, wird für die Düsseldorfer nur schwer zu erreichen sein. ?Ohne Zukäufe schaffen wir das nicht?, gab Rorsted zu. Der Henkel-Chef wollte sich aber auch nicht in die Karten gucken lassen, ob in nächster Zeit noch eine Akquisition ins Haus steht. In den vergangenen Jahren hatte Henkel des öfteren seine drei Töchter durch kleinere Zukäufe gestärkt. Der ganz große Wurf wie etwa die Übernahme des Haarpflegekonzerns Wella, auf den einige spekuliert hatten, blieb allerdings aus.
Rorsteds Tage bei Henkel neigen sich dem Ende zu. Ende April verlässt er Düsseldorf und wird kurz darauf beim Sportartikelhersteller Adidas anfangen, wo er dann ab Oktober den langjährigen Adidas-Chef Herbert Hainer ablösen soll. Rorsteds Nachfolger wird Hans van Bylen, der derzeit noch die Kosmetik-Sparte verantwortet. ?Ich gehe mit gemischten Gefühlen", sagte Rorsted. Elf Jahre habe er gerne für Henkel gearbeitet, acht davon als Vorstandschef.
Unter Rorsteds Führung hat sich das operative Ergebnis seit 2008 verdoppelt und der Börsenwert verdreifacht. Der Umsatz, der in seinem ersten Jahr an der Henkel-Spitze bei rund 14 Milliarden Euro lag, erreichte 2015 gute 18 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr lag das neben den zuvor getätigten Zukäufen vor allem am starken US-Dollar. Dadurch stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent. Aus eigener Kraft legte Henkel nur um 3 Prozent zu.
Die größten Sprünge machte der Konzern 2015 bei den Wasch- und Reinigungsmitteln. Aber auch die Kosmetiksparte steigerte dank neuer Produkte wie Männershampoos oder Duschgel ihren Umsatz. Das wichtige Klebstoffgeschäft konnte ebenfalls zulegen, bekam aber in der zweiten Jahreshälfte die Schwäche der chinesischen Industrie zu spüren. Bis Mitte dieses Jahres dürfte sich die Lage auf dem für Henkel wichtigen Markt wieder normalisieren, hofft Rorsted.
Auftrumpfen konnte Henkel beim Gewinn. Preiserhöhungen, Kostensenkungen und auch niedrigere Rohstoffpreise halfen dem operativen Ergebnis um knapp 13 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro nach oben. Der auf die Anteilseigner entfallende Überschuss kletterte um 18 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Davon sollen auch die Aktionäre etwas haben. Die Dividende will Henkel um gut 12 Prozent auf 1,47 Euro je Vorzugsaktie und 1,45 je Stammaktie erhöhen.
/she/fbrDÜSSELDORF (dpa-AFX)
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