Positive Marge |
15.10.2019 17:55:00
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HelloFresh-Aktie schießt auf Rekordhoch: Hoffnung auf höheren Betriebsgewinn
HelloFresh profitiert vom Boom des Geschäfts mit digital bestellten Essenslieferungen. Das 2011 gegründete Start-up aus der Bundeshauptstadt bietet Pakete mit vorbereiteten Zutaten und Rezepten an, die im Abonnement erhältlich sind. Die Nachfrage nach diesen Kochboxen verlieh dem jungen Unternehmen im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs weiteren Schwung verliehen. Das Unternehmen erwartet für diesen Zeitraum nun einen Umsatz von 438 bis 441 Millionen Euro, was nach 302 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum ein Plus von mindestens 45 Prozent bedeutet. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn werde voraussichtlich bei 13,5 bis 15,5 Millionen Euro liegen. Im Vorjahresquartal hatte hier noch ein Verlust gestanden.
Dass HelloFresh auch international konsequent wächst und in den USA stark ist, belegen die jüngsten Zahlen: In beiden Segmenten verzeichnete das Unternehmen im dritten Quartal laut Mitteilung ein positives operatives Ergebnis. Das Geschäft in den verschiedenen Ländermärkten brummt, die Zahl der Bestellungen war zuletzt weiter gestiegen.
Im Gesamtjahr 2019 rechnet HelloFresh nun mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum um 31 bis 33 Prozent, bisher waren es 28 bis 30 Prozent. Bei der Marge gemessen am bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Aebitda) erwartet der Kochboxenversender nun 0,5 bis 1,75 Prozent, nachdem zuvor minus 1 bis plus 1 Prozent auf dem Zettel gestanden hatten.
Das macht die HelloFresh-Aktie
Am Kapitalmarkt sorgten die Nachrichten für positive Reaktionen. Am Dienstag kletterten die HelloFresh-Aktien auf ein Rekordhoch von 17,06 Euro. Zum Handelsschluss wiesen die Papiere im XETRA-Handel ein Plus von 23,36 Prozent auf 16,90 Euro aus.
Analysten waren in ihren ersten Reaktionen auf die Geschäftszahlen und den optimistischeren Ausblick voll des Lobes. Die neuen Ziele signalisierten für das vierte Quartal zwar keine ganz so deutliche Verbesserung gegenüber dem dritten Quartal wie im Vorjahr, erklärte Robert Berg von der Berenberg Bank. Das Schlussquartal dürfte aber gleichwohl über seinen bisherigen Erwartungen liegen. Berg sieht zudem keinen Grund, an einer weiteren dynamischen Umsatz- und Profitabilitätssteigerung zu zweifeln.
Marcus Diebel von der US-Investmentbank JPMorgan signalisiert auch nach der deutlich überdurchschnittlichen Kursentwicklung mit seinem Ziel von 20 Euro noch viel Luft nach oben. Die Anleger müssten allerdings jederzeit, wie bei allen europäischen Internetstorys, mit möglicher US-Konkurrenz rechnen. Er hält es zwar für unwahrscheinlich, dass Amazon und Co aggressiver in diese Nische vordringen, entsprechende Spekulationen könnten den HelloFresh-Kurs aber immer belasten.
HelloFresh war Ende 2017 vom MDAX-Konzern Rocket Internet an die Börse gebracht worden. Danach hatte der Startup-Investor seine Beteiligung am Kochboxenversender allerdings nach und nach reduziert und war im Mai dieses Jahres dann ganz bei HelloFresh ausgestiegen.
Seine ausführlichen Geschäftszahlen für das dritte Quartal will HelloFresh am 5. November vorlegen.
BERLIN (dpa-AFX)
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