Hauptversammlung |
03.05.2017 13:05:13
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Commerzbank-CEO meldet guten Jahresbeginn und wirbt für Umbau
Er bekräftigte gleichwohl, dass die Ergebnisse sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr ganz im Zeichen des bis 2020 angelegten Umbaus stehen würden, den er der Bank kurz nach seinem Amtsantritt vor einem Jahr verordnet hatte, um der chronischen Profitabilitätsschwäche Herr zu werden. "Unsere neue Strategie sichert die dauerhafte Rentabilität unserer Bank", sagte er.
Die Restrukturierung beinhaltet einen neuen Zuschnitt der Segmente und die Digitalisierung der Prozesse. Gleichzeitig setzt die Bank auf ein starkes Wachstum im neuen Privat- und Unternehmerkundensegment. Hier habe man im ersten Quartal mehr als 150.000 Kunden hinzugewonnen, wie Zielke bekräftigte.
Restrukturierungskosten von mehr als 1 Milliarde Euro
Der Umbau kostet Geld. Als Restrukturierungsaufwendungen für das Programm "Commerzbank 4.0" hat die Bank rund 1,1 Milliarden Euro veranschlagt, der erste Teil soll diese Jahr verbucht werden, wahrscheinlich in der ersten Jahreshälfte. Der Zeitplan ist aber nicht in Stein gemeißelt. Er hängt unter anderem vom Fortgang der Gremiengespräche ab. Die Gespräche mit dem Betriebsrat haben mittlerweile begonnen. "Die Atmosphäre ist konstruktiv und zielorientiert", sagte Zielke. Details dazu wollte er nicht nennen.
Dem Umbau sollen rund 9.600 Stellen zum Opfer fallen, allerdings sollen 2.300 neue Stellen in Wachstumsbereichen entstehen.
Trotz aller Kosten will die Commerzbank dieses Jahr einen weiteren Gewinnrückgang verhindern. Der Konzernüberschuss soll das Niveau des Vorjahres von 279 Millionen Euro erreichen.
Eine Ausschüttung wird es anders als im Vorjahr aber wie angekündigt nicht geben. Vielmehr soll der nach HGB erwirtschaftete Bilanzgewinn von knapp 750 Millionen Euro vollständig in die Gewinnrücklagen eingestellt werden. "Denn wenn wir zwischen Dividende und unseren Investition unserer Bank abwägen, müssen wir das frühzeitig tun", sagte Zielke. "Dieser Schritt ist uns nicht leicht gefallen, wir wissen, was wir unsern Aktionären zumuten", so der Manager. Auch für 2017 ist keine Dividende geplant.
Schlechte Aussichten für Wiederaufnahme der Dividende
Ob das ab dem Geschäftsjahr 2018 anders wird, dazu verbreitete Zielke wenig Hoffnung. "Auch für die folgenden Jahre wollen wir den Gewinn entsprechend konservativ verwenden", so Zielke. Ein Dividendenausfall sei dementsprechend nicht auszuschließen. Allerdings solle jedes Jahr erneut geprüft werden, ob die wirtschaftliche Situation eine Dividendenzahlung gestattet. Für 2015 hatte die Bank nach einer siebenjährigen Durststrecke 20 Cent je Aktie ausgeschüttet,
Vertreter der leidgeprüften Aktionäre machten ihrem Unmut ob der zahlreichen Baustellen und der früheren Versprechungen auf steigende Gewinne sowie des Kursverfalls der letzten Jahre auf der Hauptversammlung Luft, stärkten Zielke für seine Umbaupläne aber auch den Rücken. "Mit der digitalen Transformation unseres Hauses besteht die Chance, tatsächlich einmal nachhaltig erfolgreich zu werden und die Erträge zu steigern", sagte etwa Klaus Nieding von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), der bei dem Aktionärstreffen auch die Stimmen der Bayern Invest KAG sowie der Societe Generale vertrat.
Er stellte Zielke in Lehrermanier die Note "ausreichend" aus. "Damit ist die Versetzung für dieses Jahr geschafft", sagte Nieding, forderte aber mehr Anstrengung, um das "Klassenziel" nicht zu verfehlen.
Die Ergebnisse für das erste Quartal wird die Deutsche Bank am 9. Mai bekanntgeben.
DJG/mgo/kla
FRANKFURT (Dow Jones)
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