Haselsteiner-Konsortium klagt gegen Kommunalkredit-Verkauf

Geklagt wird auf Schadenersatz, Feststellung und Unterlassung. Das Angebot des Konsortiums - dem neben Haselsteiner auch Ex-SPÖ-Kanzler Alfred Gusenbauer, die Investoren Alon Shklarek und Andreas Frech und ÖBB-Aufsichtsrat Leopold Specht sowie Erhard Grossnigg, Herbert Paierl und der Gemeindebund angehören - sei nachweislich falsch bewertet worden, wird auf der Basis eines Gutachtens argumentiert. Die Kläger hätten den höchsten Kaufpreis gelegt und somit den Zuschlag für die auf öffentliche Finanzierungen spezialisierte Bank erhalten müssen.

Das Konsortium hatte rund 160 Millionen geboten, die Hälfte davon in Tranchen auf fünf Jahre aus den künftigen Gewinnen. Was abgezinst einem aktuellen Preis von rund 140 Millionen entspräche, wie es heißt.

Den Zuschlag im März bekam Patrick Bettscheider mit seiner englischen Interritus und der von einem Londoner Vermögensverwalter verwalteten irischen Trinity Investments um rund 125 Millionen Euro.

Die Kommunalkredit Austria ist die Good-Bank der 2008 durch Notverstaatlichung vor dem Kollaps bewahrten Kommunalkredit. Der Abbauteil lagert in der ebenfalls staatlichen Bad Bank KA-Finanz.

Fimbag-Vorstand Klaus Liebscher erklärte, die Fimbag habe, gestützt auf Gutachten externer Berater (PwC, CMS), sowohl rechtlich als auch wirtschaftlich "absolut korrekt entschieden". Neben der weiteren Strategie sei der Kaufpreis "das entscheidende Kriterium" gewesen.

Das Closing des Verkaufs soll sich noch bis mindestens Mitte Oktober ziehen. Finanzmarktaufsicht und EZB haben eben erst mit der Prüfung der Kapitalkraft der Käufer begonnen, heißt es.

(Schluss) ggr/rf

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