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11.03.2020 18:02:00
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Hannover Rück-Aktie zeigt sich nach Zahlen schwächer
Der Nettogewinn stieg 2019 um 22 Prozent auf 1,28 Milliarden Euro. Dabei war 2019 ein sehr schadensreiches Jahr mit mehreren verheerenden Wirbelstürmen. Größter Einzelschaden war der Hurrikan "Dorian" mit einer Nettobelastung von 197,7 Millionen Euro. Der Taifun "Hagibis", der im Oktober in Japan wütete, schlug sich mit 183,8 Millionen Euro nieder. Ein wichtiger Posten war auch die Belastung aus der Insolvenz von Thomas Cook mit 85,7 Millionen Euro. Die Großschadensbelastung von 956 Millionen Euro übertraf das Großschadensbudget von 875 Millionen Euro deutlich.
Aufgrund des hohen Schadensaufkommens verschlechterte sich die Schaden-Kosten-Quote auf 98,2 Prozent von 96,5 Prozent und war schwächer als der Zielwert von maximal 97 Prozent. Die Kennziffer setzt Aufwendungen für Versicherungsbetrieb und -leistungen ins Verhältnis zum Prämienaufkommen. Je niedriger die Quote, desto profitabler arbeitet eine Versicherung.
In der Schaden-Rückversicherung sank der Nettogewinn um 6,2 Prozent auf 872 Millionen Euro. In der Personen-Rückversicherung legte der Gewinn dagegen deutlich auf 472 Millionen von 186 Millionen Euro zu, wobei der Konzern hier sowohl von einem Einmalertrag profitierte als auch vom Wegfall von Einmalbelastungen.
Das Kapitalanlageergebnis aus selbstverwalteten Anlagen legte dank der Auflösung stiller Reserven um 17,3 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro deutlich zu. Die Durchschnittsrendite stieg auf 3,4 Prozent und lag damit oberhalb des Zielkorridors.
Die Prognose für 2020 wurde abermals bestätigt. So rechnet der Konzern mit einem Nettoergebnis von rund 1,2 Milliarden Euro. Die Kapitalanlagerendite soll bei etwa 2,7 Prozent liegen.
Hannover Rück sieht Coronavirus-Risiken bei maximal 200 Mio Euro
Hannover Rück rechnet wegen der Coronavirus-Epidemie vor allem mit Auswirkungen auf den Bereich Schadensrückversicherung. Der MDAX-Konzern geht dabei von einem maximalen Risiko von rund 200 Millionen Euro aus. Hierbei handele es sich um eine erste "theoretische" Schätzung, so Hannover Rück.
Belastungen könnten sich vor allem durch den Ausfall von Veranstaltungen wie den Olympischen Spielen ergeben oder dem Auftreten von Schäden aufgrund von Betriebsunterbrechungen. Bisher lägen jedoch keine Schadensfälle vor. Die Risiken durch Ausfälle von Großveranstaltungen beziffert Hannover Rück im mittleren zweistelligen Millionenbereich.
Für den Geschäftsbereich Lebensversicherungen werden keine Belastungen erwartet. Auswirkungen auf die Kapitalanlagerendite infolge der Epidemie sehe Hannover Rück nicht, da der Konzern langfristig investiert sei.
Hannover Rück hat seinen Ausblick für 2020 abermals bestätigt. So rechnet der Konzern weiterhin mit einem Nettoergebnis von rund 1,2 (2019: 1,28) Milliarden Euro. Die Kapitalanlagerendite soll bei etwa 2,7 Prozent liegen.
So reagierte die Aktie
Die Aktien von Hannover Rück haben sich am Mittwoch nach endgültigen Zahlen des Rückversicherers abgeschwächt. Auf XETRA fielen sie um 2,09 Prozent auf 140,50 Euro. Seit Mitte Februar, als die Angst vor den Auswirkungen der Coronavirus-Krise an den Finanzmärkten wuchs, haben sie damit nun bereits ein Viertel eingebüßt.
Ein Händler nannte die endgültigen Zahlen von Hannover "leicht positiv", Goldman-Sachs-Analyst Sami Taipalus sprach von "robusten Gewinnen" im vierten Quartal, aber einem ansonsten eher durchwachsenen Bericht. Der weltweit drittgrößte Rückversicherer kämpfe offenbar mit einer negativen Entwicklung im US-Haftpflichtgeschäft, schrieb er und bekräftigte sein Verkaufsvotum. RBC-Experte Kamran Hossain sprach mit Blick auf die Zahlen und den Ausblick indes von "keinen größeren Überraschungen".
Dow Jones Newswires und dpa-AFX
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