Gewinnanstieg 09.03.2023 17:08:00

Hannover Rück-Aktie im Rückwärtsgang: Hannover Rück erhöht Dividende - Türkei-Beben verursache Millionensumme

Hannover Rück-Aktie im Rückwärtsgang: Hannover Rück erhöht Dividende - Türkei-Beben verursache Millionensumme

Wie der DAX-Konzern bei der Vorlage der endgültigen Ergebnisse für 2022 mitteilte, soll die Dividende auf insgesamt 6,00 Euro von 5,75 Euro im Vorjahr steigen. Der Rückversicherer bestätigte zudem seine kürzlich ausgegeben Prognose für das laufende Jahr.

Die Hannover Rück erzielte 2022 trotz einer hohen Schadensbelastung einen Gewinnanstieg um 14 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Das hatte das Unternehmen bereits im Februar bekanntgegeben. Allein im vierten Quartal legte das Ergebnis um 43 Prozent auf 536 Millionen Euro zu, wie aus dem vollständigen Zahlenwerk hervorgeht.

Der Konzern will den Gewinn im laufenden Jahr auf mindestens 1,7 Milliarden Euro steigern. Dieser Wert ist allerdings nicht direkt mit der Gewinnkennziffer aus 2022 vergleichbar, weil ab diesem Jahr für Versicherungsunternehmen der neue Bilanzierungsstandard IFRS 17/9 gilt, der unter anderem den Ansatz von Versicherungsverträgen regelt.

Talanx und Hannover Rück: Türkei-Beben kostet uns dreistellige Millionensumme

Der Versicherungskonzern Talanx (HDI) erwartet durch das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien eine Belastung von rund 250 Millionen Euro. Davon entfallen etwa 200 Millionen Euro auf die Konzerntochter Hannover Rück, wie deren Vorstandsmitglied Michael Pickel bei der Vorlage der Jahresbilanz seines Unternehmens am Donnerstag in Hannover erklärte. Beim Mutterkonzern Talanx kommen noch Schäden aus der HDI-Erstversicherung hinzu. Diese dürften netto einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag erreichen, sagte ein Sprecher.

Bei den Beträgen sind bereits solche Schäden herausgerechnet, die die beiden Unternehmen an andere Rückversicherer abgegeben oder an Anleger am Kapitalmarkt weitergereicht haben. Insgesamt dürften die Zerstörungen durch das Beben die Versicherungsbranche nach Einschätzung der Hannover Rück etwa 3,5 bis 4 Milliarden Euro kosten. Die gesamtwirtschaftlichen Schäden gingen aber voraussichtlich weit über dieses Maß hinaus, erklärte Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz.

Erst am Dienstag hatte die Vertreterin des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP) in der Türkei, Louisa Vinton, die Schäden durch das Beben allein in dem Land auf mehr als 100 Milliarden US-Dollar (etwa 95 Mrd Euro) beziffert. An der Schätzung hätten unter anderem die Weltbank, UNDP und die EU mitgewirkt. Der weltgrößte Rückversicherer Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft hatte seine mögliche Belastung auf einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag geschätzt.

Die Hannover Rück-Aktie sinkt via XETRA zeitweise 2,85 Prozent auf 177,20 Euro. Talanx-Titel notieren derweil 0,58 Prozent tiefer bei 44,88 Euro.

FRANKFURT (Dow Jones) / HANNOVER (dpa-AFX)

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Bildquelle: Hannover Rück

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