Gutes Cloudgeschäft |
22.01.2016 12:03:40
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SAP ist auf mittlere Sicht optimistischer und hebt Ziele
Unter anderem dank diverser Übernahmen - darunter der US-Anbieter von Software zur Reisekosten-Abwicklung Concur - sowie positiver Währungseffekte hatten die Walldorfer im vergangenen Jahr ihre Ziele übertroffen. Dank der Neuauflage der Kernsoftware unter dem Namen S4 Hana sei aber auch das Lizenzgeschäft noch einmal kräftig angeschoben worden, sagte Finanzchef Luka Mucic im Gespräch mit den Nachrichtenagenturen dpa-AFX und dpa.
ZIELE FÜR 2017 ERHÖHT
SAP wird dank des starken Schlussspurts zum Ende des vergangenen Jahres für die Zeit bis 2017 optimistischer. Dann soll der Umsatz auf 23 bis 23,5 Milliarden Euro angestiegen sein. Zuletzt war das Unternehmen noch von 21 bis 22 Milliarden ausgegangen. Für den operativen Gewinn - Währungseffekte und Sonderkosten herausgerechnet - erwartet SAP bei einer Spanne von 6,7 bis 7,0 Milliarden Euro ebenfalls etwas mehr (2015: 6,35).
Die Aktie lag am Vormittag dennoch mit Kursverlusten von 2 Prozent am DAX-Ende. Händler sagten, die neuen Ziele entsprächen den ohnehin schon gestiegenen Erwartungen am Markt. Branchenexperte Richard Nguyen von der französischen Großbank Societe Generale schätzte den Ausblick für das Ergebnis etwas schwächer als gedacht ein, die Umsatzambitionen aber etwas besser.
ALTE MARGENZIELE RÜCKEN WEITER IN DIE FERNE
Den Anlegern schlug zudem auf den Magen, dass die Gewinnmarge wohl absehbar nicht die früher einmal angestrebten Werte erreichen dürfte. Mucic machte klar, dass der Konzern dafür im Cloud-Geschäft auch auf Wachstum verzichten müsste. Denn dieses lastet nach wie vor auf der Profitabilität, weil neue Kunden in der Cloud keine hohen Einmalbeträge zahlen. Analyst Thomas Becker von der Commerzbank schrieb, ab 2018 könnte bei der Marge aber eine Trendwende einsetzen.
2015 hatte der Konzern mit einem Umsatzplus von 18 Prozent auf 20,8 Milliarden Euro seine eigenen Erwartungen übertroffen. Der Umbau drückte aber auf den Gewinn, der unterm Strich um 7 Prozent auf 3,06 Milliarden Euro zurückging. Im laufenden Jahr dürften die Sonderkosten für Abfindungen, Zukäufe und aktienbasierte Vergütungsprogramme aber wieder auf das Niveau von 2014 zurückgehen, sagte Mucic. 2015 gab SAP rund 800 Millionen Euro mehr dafür aus als im Vorjahr.
MUCIC: 2016 LUFT NACH OBEN BEIM NETTOGEWINN
Zu optimistisch wollte Mucic in Bezug auf die Ausschüttung an die Aktionäre nicht werden. "Natürlich ist beim Nettogewinn unterm Strich Luft nach oben, weil die Aufwendungen für den Personalumbau so in diesem Jahr definitiv nicht kommen werden", sagte Mucic. "Für die Dividende bleibt es beim Ziel, mindestens 35 Prozent des Nettogewinns auszuschütten."
Im Zuge des Umbaus hat SAP weltweit Stellen in Abteilungen gestrichen, die nicht so stark wie das Cloudgeschäft wachsen. Ursprünglich sollten rund 2.000 Beschäftigte auf eine neue Position wechseln oder ab einem bestimmten Alter mit einer Abfindung zum Gehen bewegt werden. Tatsächlich nahmen etwa 3000 Mitarbeiter das Angebot an. Etwa zwei Drittel davon hätten das Unternehmen inzwischen verlassen, sagte Mucic. Ende 2015 beschäftigte SAP mit 76.986 Menschen aber trotzdem gut 2.500 Mitarbeiter mehr als im Vorjahr.
/men/ang/das/she
WALLDORF (dpa-AFX)
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