Grünes Licht für IPO 28.06.2017 16:50:00

Polens Aufsicht genehmigt Börsenprospekt von Raiffeisen-Tochter

Das teilte die Behörde am Mittwoch laut Reuters mit. RBI soll laut einer Selbstverpflichtung gegenüber der polnischen Aufsicht bis Ende Juni 15 Prozent ihrer Tochter Raiffeisen Bank Polska (Polbank) in Warschau an die Börse bringen.

Demnächst startet auch die RBI-Roadshow für den Börsengang, also die konkrete Suche nach Investoren. Wobei die Citibank als Investmentbank, die den Börsengang begleitet, bisher auf ein nur schaumgebremstes Interesse möglicher Geldgeber gestoßen ist. Die RBI befürchtet Angebote deutlich unter dem Nominalwert und damit Verluste durch den Börsengang. Bankchef Johann Strobl hat Anfang der Woche in der "Kleine Zeitung" zum anstehenden Preis des Börsenganges gesagt: "Ist der dann für uns zumutbar oder entsteht ein grundloser Verlust?". Verkauft werde "Sicher nicht um jeden Preis".

Gestärkt wird die Position der RBI durch eine Klausel in der Selbstverpflichtung, wonach die RBI den Börsengang nicht umsetzen muss, sollte dadurch ein "nicht vertretbarer" ("unreasonable") Verlust entstehen. Die RBI betont zugleich die professionelle Vorbereitung auf den Börsengang mit zwei Investmentbanken. Strobl sagte der "Kleine Zeitung": "Am liebsten wäre uns, der Börsengang gelingt, dann ist das Thema erledigt".

Ob es jetzt dazu kommt oder eine weitere Verschiebung zustande kommt, werden die Investoren entscheiden, nachdem die Aufsicht KNF einen Aufschub abgelehnt bzw. an für die RBI inakzeptable Bedingungen geknüpft hat. Die 15 Prozent der Polbank, die nun an die Börse sollen, haben einen Nominalwert von rund 220 Mio. Euro. Ein Abschlag von zehn Prozent sei vielleicht als üblich hinnehmbar, einer von 50 Prozent sicher nicht, so die Einschätzung eines Experten zur APA. Die RBI selber äußert sich zu dieser Frage nicht. Auch müssen zumindest 15 Prozent des Kapitals einen Abnehmer finden, sonst kommt der Börsengang nicht zustande.

Aus Investorensicht ist der Moment für einen Banken-Börsengang in Polen besonders ungünstig. Einerseits diskutiert das Parlament in Polen immer noch über einen Eingriff in das Regime der Fremdwährungskredite. Eine Entscheidung sollte bald fallen. Andererseits hat die RBI nach dem geplatzten Verkauf der Polbank an die polnische Alior Bank einen Umbau der Bank begonnen. Wenn einmal die Auswirkungen des Sparprogramms im Volumen von 50 Mio. Euro sichtbar sind, wäre das Interesse der Investoren vermutlich höher. So könnte die Polbank in ein oder zwei Jahren zu einem deutlich höheren Preis an die Börse gehen.

(Schluss) tsk/ggr

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