Der für seine Hero-Actionkameras bekannte kalifornische Hersteller GoPro will beim Gang an die Börse bis zu 100 Millionen Dollar einnehmen.
Das geht aus dem am Montag veröffentlichten Börsenprospekt hervor. Die Summe kann sich allerdings bis zum eigentlichen Handelsbeginn noch ändern. Ein Datum dafür und einen Einzelpreis pro Aktie gibt es noch nicht.
Die Hero-Kameras erfreuen sich besonders unter Sportlern großer Beliebtheit. Die kleinen, robusten Geräte lassen sich beispielsweise an Helmen befestigen und nehmen Videos oder Fotos in voller Fahrt auf. GoPro will an unter dem Kürzel "GPRO" an die rein elektronische Börse Nasdaq gehen.
Das Unternehmen steigerte den Umsatz im vergangenen Jahr um 87 Prozent auf 985,7 Millionen Dollar. Das hat unter anderem damit zu tun, dass die GoPro-Kameras stärker vom Sport-Zubehör zum beruflichen Werkzeug etwa für Feuerwehrleute geworden sind. Der Gewinn verdoppelte sich 2013 auf 60,6 Millionen Dollar. GoPro verkauft seine Kameras inzwischen in über 100 Ländern.
Kuriose Börsenpannen
Das falsche Feld erwischt
Dreimal 989.529 Aktien des Unternehmens Zeneca orderte ein Händler im September 1997 an der Börse in London. Der Betreiber der Börse LSE sprach den Händler darauf an. Heraus kam dann, dass der Händler zwei Felder verwechselt hatte und die Börsen-Kennnummer in das Feld für das Kaufvolumen eingetragen hatte. Der Wert des Ordervolumens betrug damals circa 21 Milliarden Pfund.
Müder Arm
Auch Börsenhändler werden einmal müde: Dank eines abgestützten Ellenbogen auf der Tastatur wiederholte ein Händler von Salomon Brothers einen Auftrag 145-mal. Der Ellenbogen des Brokers suchte sich ausgerechnet die "Instant-Sell"-Taste zum Ausruhen aus. Erst nach einer Untersuchung war der Übeltäter gefunden.
190 Milliarden in zwei Minuten
Im Januar 1999 schaffte es ein UBS-Händler Aktien des Pharmakonzerns Roche zu kaufen. Um genauer zu sein: Aktien im Wert von 190 Milliarden Schweizer Franken innerhalb von zwei Minuten. Damals gab es sieben Millionen Aktien der Firma. Der Händler gab jedoch eine Order in Höhe von zehn Millionen Wertpapieren ein. Recht schnell bemerkte er seinen Fehler und behob diesen.
Safety First
Autonomy ist ein britischer Softwareanbieter. Im Februar 2001 versuchte ein Händler eine Order im Volumen von 8,1 Milliarden Pfund durchzuführen. Das war der vierfache Wert der Autonomy-Wertpapiere. Die eingebauten Sicherheitssysteme der Londoner Börse verhinderten dies jedoch.
Mangelnde Kontrolle: 20.000 Pfund Strafe
Ein Trader von Lehman Brothers erregte im Mai 2001 große Aufmerksamkeit. Er hatte beim Verkauf von Standardwerten des FTSE 100 jeweils zwei Nullen zu viel angehängt. Dementsprechend verkaufte er zum Beispiel anstatt einer Aktie, einhundert Wertpapiere unter anderem von AstraZeneca und BP. Lehman Brothers wurde eine Strafe von 20.00 Pfund auferlegt.
Teurer Football
Im September 2006 wartete ein Angestellter der Bank of America auf das Startsignal seines Vorgesetzten. Ein 50 Millionen-Dollar-Deal war vorbereitet und zum Abschluss sollte der Angestellte lediglich die "Enter"-Taste seiner Tastatur betätigen. Jedoch kam es vor dem Signal des Chefs zu einem eher sportlichen Zwischenfall: Ein Trainee warf einen Football, welcher direkt auf der Tastatur des Händlers landete und den Auftrag absendete.
Multiplikation mit 1.000
Zu einer Verschärfung der Vorschriften bei Morgan Stanley kam es Anfang 2007 durch folgenden Zwischenfall: Ein Trader gab an der Wall Street eine Order über 100.000 Aktien auf, dachte er. Das System war jedoch so eingestellt, dass es den eingetragenen Wert noch einmal mit 1.000 multiplizierte. Dementsprechend belief sich der Orderwert plötzlich anstatt auf 10,8 Millionen Dollar auf 10,8 Milliarden Dollar. Als bereits über 80 Prozent der Aktien verkauft waren, wurde der Fehler bei Morgan Stanley bemerkt. Morgan Stanley musste daraufhin eine Strafe in Höhe von 300.000 Dollar an die New Yorker Börse zahlen.
Zahlendreher im Tickerkürzel
Ähnliche Tickerkürzel können an der Börse zum Verhängnis werden. So ist das vermutlich auch im August 2011 an der Börse in Hong-Kong passiert. Im Zuge der Übernahme der Handysparte von Motorola durch Google konnte Motorolas Auftragsfertiger Foxconn einen Kursanstieg verzeichnen. Plötzlich konnte auch Evoc Intelligent Technology ein deutliches und noch höheres Kursplus vorweisen. Das Tickerymbol für Foxconn lautet 2038, das für Evoc 2308.
Gründer und Chef Nicholas Woodman ist der starke Mann bei GoPro mit 49 Prozent der Stimmrechte. Unter den Anteilseignern ist neben Finanzinvestoren auch der chinesische Auftragsfertiger Foxconn, der vor allem als Hersteller von Apple-Geräten bekannt ist.
GoPro hatte bereits Anfang Februar erklärt, einen Börsenprospekt eingereicht zu haben. Dieser kann bei jungen Firmen jedoch so lange unter Verschluss bleiben, bis die Börsenaufsicht SEC ihn geprüft hat. Das erlaubt es, mögliche Ungereimtheiten vor der Veröffentlichung zu klären. Auch Twitter war bei seinem Börsengang im vergangenen Jahr diesen Weg gegangen.
Nach Informationen der Finanznachrichtenagentur Bloomberg erwog GoPro als Alternative zum Börsengang auch einen Verkauf oder eine weitere Finanzspritze von Investoren.
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SAN MATEO (dpa-AFX)
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