Zahlenvorlage |
02.02.2022 22:24:00
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Google-Aktie klettert kräftig: Alphabet überzeugt mit Umsatz und Gewinn
In der Pandemie wanderten mehr Werbeausgaben ins Netz und zugleich erledigen Menschen mehr Dinge online. Google profitiert von beiden Trends. Die Anzeigenerlöse rund um die Google-Suchmaschine stiegen im Jahresvergleich um fast 36 Prozent auf 43,3 Milliarden Dollar. Die Videoplattform Youtube holte mit 8,6 Milliarden Dollar rund ein Viertel mehr Werbeeinnahmen rein als ein Jahr zuvor.
Insgesamt stiegen die Anzeigenerlöse von Google binnen eines Jahres von 46,2 auf 61,2 Milliarden Dollar. Mit einem operativen Ergebnis von rund 26 Milliarden Dollar waren die Google-Dienste auch der einzige Gewinnbringer.
Bei Cloud-Angeboten stieg unterdessen der Umsatz von 3,8 auf 5,5 Milliarden Dollar, während sie operativ rote Zahlen von 890 Millionen Dollar verbuchten. Google versucht, im Geschäft mit Software und Speicher aus dem Netz zu den Rivalen Amazon und Microsoft aufzuschliessen.
Die sogenannten "anderen Wetten" des Konzerns wie selbstfahrende Autos und Lieferdrohnen machten weniger Umsatz, aber zugleich mehr Verlust. Die Erlöse sanken von 196 auf 181 Millionen Dollar. Das operative Minus stieg von 1,1 auf 1,4 Milliarden Dollar an.
Insgesamt übertraf Alphabet mit seinen Quartalszahlen deutlich die Markterwartungen. Der Konzernumsatz erreichte 75,3 Milliarden Dollar, während Analysten eher mit gut 72 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Unterm Strich stieg der Quartalsgewinn von 15,2 auf 20,6 Milliarden Dollar, wie Alphabet nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte.
Alphabet kündigte auch einen Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 20 an. Das wird das Papier erschwinglicher für Kleinanleger machen.
Google geriet zuletzt - wie auch Facebook und Apple - ins Visier von US-Wettbewerbshütern, die verstärkt die Marktmacht von Tech-Riesen eindämmen wollen. Der Chef von Google und Alphabet, Sunder Pichai, appellierte in einer Telefonkonferenz mit Analysten an US-Abgeordnete, "unbeabsichtigte Konsequenzen" von Gesetzesvorhaben zu bedenken, durch die Nutzer schlechtere Dienste bekämen und US-Plattformen geschwächt würden.
Alphabet nach starken Zahlen vor Zwei-Billionen-Dollar-Bewertung
Der Google-Mutterkonzern Alphabet ist am Mittwoch einer Marktbewertung von mehr als zwei Billionen US-Dollar wieder sehr nahe gekommen. Als Antrieb erwiesen sich starke Geschäftszahlen und die Ankündigung eines radikalen Aktiensplits, mit dem die Papiere optisch günstiger erscheinen sollen.
Kursanstiege beider Aktiengattungen von Alphabet im frühen Handel auf Rekordhöhen jenseits der 3000-Dollar-Marke reichten aber nicht aus, um die runde Marke zu knacken. Damit warten die Alphabet-Anleger weiterhin darauf, dass der Konzern nachhaltig in eine Börsenklasse mit dem Computerkonzern Apple und dem Softwareunternehmen Microsoft aufrückt.
Die sogenannten A-Aktien sprangen im Handel am Mittwoch letztlich um 7,52 Prozent auf 2.960,00 US-Dollar hoch - und brachen zeitweise einen neuen Rekord. Die C-Aktie schaffte es ebenfalls auf eine neue Bestmarke - im Handel notierte sie zum Handelsschluss bei 2.960,73 US-Dollar (+7,37%).
Mit den Zahlen für das vergangene Quartal übertraf Alphabet die Markterwartungen deutlich. Wie gewohnt waren es die Werbeerlöse mit der Google-Suchmaschine, die den Großteil des Geschäfts ausmachten.
Analysten reagierten darauf mit höheren Schätzungen und schraubten auch ihre Kursziele nach oben. Das Analysehaus Jefferies hält bald einen Kurs der A-Aktie von 3600 Dollar für möglich. Die UBS ist mit einem auf 3.900 Dollar erhöhten Ziel sogar noch etwas mutiger.
Bei Alphabet spiele künstliche Intelligenz weiterhin eine führende Rolle, schrieb Analyst Stephen Ju von der Bank Credit Suisse. Google mache Werbung zugänglicher für Vermarkter aller Größen.
Die enorme und vielfältige Publikumsreichweite habe in Kombination mit einem wachsenden und innovativen Portfolio an Werbeformaten für ein weiteres starkes Quartal gesorgt, ergänzte der Jefferies-Analyst Brent Thill. Sein Kollege Ross Sandler von der Barclays-Bank sprach von einem sehr beeindruckenden Wachstum der Suchmaschine, während die Video-Plattform YouTube etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei.
Sandler lobte, trotz YouTube gebe es insgesamt sehr wenig zu kritisieren. Das Abschneiden von Alphabet bleibe innerhalb der Vergleichsgruppe unerreicht. Der Experte äußerte zwar weiterhin Bedenken an den branchenweiten Wachstumsperspektiven in diesem Jahr, für Google aber sei die Perspektive solide. Die Aktien des Mutterkonzerns bleiben sein bevorzugte Wahl unter den großen werbeabhängigen Unternehmen.
Alphabet will wegen des in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Kurses seine Aktien bald wieder besser handelbar machen will. "Der unerwartete Aktiensplit im Verhältnis 20:1 sollte im ersten Halbjahr etwas Rückenwind geben", hieß es diesbezüglich vom RBC-Analysten Brad Erickson. Vollzogen werden soll der Schritt den Angaben zufolge im Juli.
MOUNTAIN VIEW (dpa AFX )
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