Gewinn halbiert |
31.07.2019 16:00:01
|
Globale Handelskonflikte belasten Samsung schwer
Der Betriebsgewinn beläuft sich für die Monate April bis Juni auf umgerechnet knapp mehr als 5 Milliarden Euro - ein Minus von fast 60 Prozent im Jahresvergleich. Die Zahlen des Marktführers bei Speicherchips, Smartphones und Fernsehern übertrafen leicht den Ergebnisausblick, den Samsung im Vormonat veröffentlicht hatte. Für die zweite Jahreshälfte erwarte man, dass die Nachfrage wieder wachsen werde, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
In der Halbleiter-Sparte verbuchte Samsung für das zweite Jahresquartal einen Betriebsgewinn von umgerechnet knapp 2,6 Milliarden Euro. Dies ist der niedrigste Wert seit Herbst 2016. Unterm Strich verbuchte Samsung einen Nettogewinn von 5,18 Billionen Won (3,9 Mrd Euro), das war ein Rückgang von 53 Prozent.
Zugleich konnte Samsung im Smartphone-Markt von den US-Sanktionen gegen den Konkurrenten Huawei profitieren. Der südkoreanische Konzern verkaufte im vergangenen Quartal nach Berechnungen der Analysefirma Canalys knapp 77 Millionen Computer-Telefone - sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bei Huawei sei der Absatz außerhalb Chinas dagegen um 17 Prozent auf 21,4 Millionen Smartphones abgesackt.
Samsung befürchtet allerdings negative Auswirkungen des aufflammenden Handelskonflikts zwischen Südkorea und Japan. Des weiteren drückt der Handelskrieg zwischen den USA und China auf die Geschäftsaussichten des Unternehmens.
Laut japanischen Medienberichten plant Tokio, Südkorea am 2. August von der Liste jener Länder zu streichen, die Vorzugsbehandlungen bei Handelsgeschäften genießen und Produkte beziehen, die für militärische Zwecke benutzt werden können. Japan hatte den kürzlich gefassten Beschluss damit begründet, dass das gegenseitige Vertrauen untergraben sei.
Zuvor verhängte Tokio Exportbeschränkungen für wesentliche Materialien, die zur Herstellung von Smartphones und Mikrochips benötigt werden. Dem Beschluss zufolge müssen japanische Firmen für den Export bestimmter Materialien, inklusive Fotolacken, die in der Chipproduktion verwendet werden, jedes Mal Lizenzen beantragen. Von den Restriktionen sind vor allem die südkoreanischen Chiphersteller Samsung und SK Hynix sowie die Firma LG Display betroffen.
Hintergrund ist ein Disput über die Entschädigung koreanischer Zwangsarbeiter während Japans Kolonialherrschaft in Korea (1910 bis 1945). Der Oberste Gerichtshof in Südkorea hatte im vergangenen Oktober den japanischen Stahlhersteller Nippon Steel & Sumitomo angewiesen, Schadenersatz zu zahlen. Tokio hatte das Urteil kritisiert. Es gibt weitere ähnliche Klagefälle.
SEOUL (dpa-AFX)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Samsungmehr Nachrichten
27.11.24 |
Samsung shakes up struggling chip business for second time this year (Financial Times) | |
18.11.24 |
MÄRKTE ASIEN/Uneinheitlich - Samsung Electronics erneut sehr fest (Dow Jones) | |
18.11.24 |
Samsung shares rise on ‘desperate’ buyback plan (Financial Times) | |
18.11.24 |
Samsung shares rise on ‘desperate’ buyback plan (Financial Times) | |
13.11.24 |
KI-Wettlauf: Samsung verliert an Vorsprung - Hängt der Kampf um ein Comeback von NVIDIA ab? (finanzen.at) | |
31.10.24 |
Samsung falls short of expectations as chipmaker fails to reap AI benefits (Financial Times) | |
30.10.24 |
Ausblick: Samsung vermeldet Zahlen zum jüngsten Quartal (finanzen.net) | |
16.10.24 |
Erste Schätzungen: Samsung mit Zahlen zum abgelaufenen Quartal (finanzen.net) |