Empfehlung an Aktionäre |
25.04.2018 15:26:45
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Glass Lewis fordert anscheinend Ablösung des Aufsichtsrats-Chefs der Deutsche-Börse-
Der Stimmrechtsberater fordert jedoch, dass der von Faber geleitete Nominierungsausschuss unverzüglich damit beginnen müsse, einen Neuanfang zu planen, "um in der Lage zu sein, bei der Hauptversammlung 2019 einen Nachfolger für Herrn Faber vorzuschlagen", heißt es weiter.
Darüber hinaus empfiehlt Glass Lewis den Aktionären, Vorstand und Aufsichtsrat der Deutschen Börse auf der Hauptversammlung nicht zu entlasten. Grund seien unter anderem die Ermittlungen gegen das Unternehmen und Ex-Börsenchef Carsten Kengeter wegen des Verdachts auf Insiderhandel sowie die geplatzte Fusion mit der London Stock Exchange (LSE).
Viele Fonds und Großanleger aus den USA und Großbritannien folgen bei ihren Abstimmungen auf Aktionärstreffen dem Rat von Stimmrechtsberatern wie Glass Lewis oder International Shareholder Services (ISS). Die Deutsche Börse lehnte auf Nachfrage von Dow Jones einen Kommentar zu dem Zeitungsartikel ab.
Faber steht schon seit längerem in der Kritik
Überraschend kommt die Forderung von Glass Lewis nicht. Faber stand in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik, als Chef des Aufsichtsrats maßgeblichen Anteil am Scheitern der Fusion mit der LSE gehabt zu haben. Die Deutsche Börse unterschätzte die politische Dimension des geplanten Zusammenschlusses und den Widerstand, den die Fusionspläne in Wiesbaden hervorrufen würden. Auch gilt Faber als eine der treibenden Kräfte hinter dem umstrittenen Bonusprogramm, das Kengeter letztlich das Amt kostete.
Die Ermittlungen gegen den früheren Börsenchef wegen des Verdachts auf Insiderhandel laufen derweil weiter. Kengeter hatte im Dezember 2015, und damit zwei Monate vor Bekanntwerden der Verhandlungen zwischen Deutsche Börse und LSE, mit eigenen Mitteln Aktien der Deutschen Börse für 4,5 Millionen Euro erworben. Die Deutsche Börse selbst steuerte im Rahmen eines Bonusprogramms noch einmal knapp 69.000 virtuelle Aktien bei, deren Wert von der Aktien- wie auch der Geschäftsentwicklung der Deutschen Börse abhängt.
Das sogenannte Co-Performance-Shares-Programm war auf fünf Jahre angelegt. Da Kengeter bereits drei Jahre später abtrat, will ihm die Deutsche Börse nur drei Fünftel des Aktienpaketes ausbezahlen. Laut Geschäftsbericht haben die Eschborner dafür bereits Rückstellungen von 7,5 Millionen Euro gebildet.
FRANKFURT (Dow Jones)

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