Prognose angehoben |
12.07.2018 09:18:00
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Gerresheimer hebt trotz schwacher Zahlen Umsatzprognose an - Aktie gefragt
Zu dem Zukauf teilte der Verpackungsspezialist weiter mit, der Kaufpreis werde in Abhängigkeit von dem Erreichen vertraglich definierter Meilensteine höchstens 350 Millionen Euro betragen. Die Anfangszahlung bezifferte Gerresheimer auf 175 Millionen Euro. Sensile Medical entwickelt Drug Delivery Produkte und Plattformen zur Verabreichung von Medikamenten, einschließlich digitaler Vernetzung. Sensile Medical arbeite bereits "sehr erfolgreich" mit Kunden an der Entwicklung von Devices für Diabetiker und Patienten mit Herzerkrankungen zusammen, so Gerresheimer weiter.
Zudem meldete Gerresheimer zwei große neue Aufträge: Einen zur Herstellung von Inhalatoren und einen für vorfüllbare Spritzen für einen großen Heparin-Hersteller. Deswegen ergeben sich laut Gerresheimer nun ohne Sensile Medical Änderungen in der Planung der Investitionen, Profitabilität und Umsatzerlöse. Das auf Pharma- und Kosmetikverpackungen spezialisierte Unternehmen setzt jetzt für 2019 und 2020 höhere Investitionen von voraussichtlich zusätzlichen 2 Prozentpunkten bis maximal 4 Prozentpunkten der währungsbereinigten Umsatzerlöse an. So werde die Kapazität im Werk Horsovsky Tyn in der Tschechischen Republik ausgeweitet. Zudem soll die weitere Automatisierung vorangetreiben werden und auch für ein neues Werk in Osteuropa genutzt werden.
Die höheren Capex-Ausgaben führen auf der anderen Seite aber auch zu Belastungen. In den Jahren 2019 und 2020 liegt die Belastung der bereinigten EBITDA-Marge bei ca. 1 Prozentpunkt (verglichen mit dem Wert des Geschäftsjahres 2017), erklärten die Düsseldorfer weiter. Dies gehe auf die niedrigmargigen Umsatzerlöse im Engineering- und Werkzeuggeschäft aus den gewonnenen neuen Großaufträgen zurück. Zudem sieht Gerresheimer erhöhte Aufwendungen für Verlagerung, Mitarbeitertrainings und das An- und Hochfahren der Produktion.
Für 2021 und 2022 erwartet Gerresheimer ebenfalls ohne Berücksichtigung von Sensile Medical, dass dann einerseits die Umsatzerlöse über das übliche Wachstum hinaus genauso wie die bereinigte EBITDA-Marge um 2 Prozentpunkte steigen und andererseits das Investitionsvolumen wieder auf rund 8 Prozent zurückgehen wird. Zum Ausblick auf das laufende Jahr erklärte Gerresheimer, man erwarte ein "starkes zweites Halbjahr" und die Prognose für die währungsbereinigten Umsatzerlöse werden am oberen Ende der Spanne von 1,38 bis 1,4 Milliarden Euro präszisiert.
Zahlen wenig überzeugend
Darüber hinaus legte das Unternehmen Quartalszahlen vor: Im zweiten Quartal hat sich der Konzern deutlich schwächer als erwartet entwickelt. Der Umsatz fiel auf 333 Millionen von 340 Millionen Euro, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Gerresheimer sprach aber davon, dass die Umsätze bereinigt um Währungseffekte und Akquisitionen sowie Desinvestitionen um 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal angestiegen seien. Analysten hatten mit 336 Millionen Euro jedenfalls mehr erwartet.
Das bereinigte EBITDA fiel um 6 Prozent auf 71 Millionen Euro, auch hier hatten Analysten mit 74 Millionen Euro mehr erwartet. Nach Dritten verdiente Gerresheimer unterm Strich nur noch 18,8 Millionen Euro nach 24,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten mit 24 Millionen Euro gerechnet.
Aktie vorbörslich gefragt
Gerresheimer-Aktien profitieren am Donnerstag von einem etwas optimistischeren Jahresausblick. Die Papiere klettern zeitweise um 9,47 Prozent auf 76,85 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones)

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